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Der Ursprung von allem

369 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Psychologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Ursprung von allem

02.04.2014 um 15:09
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Die Eins stellt die All-Einheit dar, die alles umfasst, die wahre Einheit.
Eine All-Einheit, verstanden als Summe seiner Elemente, ist niemals 1.

Eine 1 gibt es nur, wenn etwas da ist, das sich von etwas anderem unterscheidet, was selbst nicht zählbar sein darf, denn sonst haben wir es bereits mit 2 Beteiligten zu tun.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Klar, wie ich auch sagte, es scheint oberflächlich und auf den ersten Blick logisch wie mathematisch falsch und ist in diesem Sinne natürlich auch keine Gleichung. Es ist mehr symbolisch, abstrakt und philosophisch zu verstehen.
Jeder Philosophie, welcher auch immer, bleibt die Logik nicht erspart.


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02.04.2014 um 15:42
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Doch wenn wir eine Idee haben, dann eine Idee aus der Welt der Ideen, dem Noumenon, wo wir die Idee herausgreifen aus dem schier unendlichen Meer der Ideen, aus dem Potentiellen, es erstmal zu denken vermögen, und letztlich dann die Idee zu konkretisieren vermögen.
Ich verstehe unter dem Begriff ”Noumenon“ nicht die Welt der Ideen, sondern die Welt vor jeglicher Idee. Anders gesagt: Bevor es zu einer Idee kommt, muss etwas da sein, welches die Erschaffung, die Ausformung einer Idee ermöglicht. Und das, was davor da sein muss, nenne ich Aufmerksamkeit. Ohne sie kommt keine Idee zustande.

In einer Welt der Ideen kann ich nicht leben. Ich kann nur in einer Welt leben, in der Ideen umgesetzt werden (=kommunikativ zum Ausdruck kommend), weil sie ansonsten vollkommen nutzlos wären.


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02.04.2014 um 16:00
Hey @oneisenough

Das mit der Logik sieht der Irrationalismus ein wenig anders. Aber eine solche Position beziehe ich hier gar nicht. Meine symbolische "Gleichung" folgt durchaus einer bestimmten Logik, die ich mich in meinen letzten Beiträgen auch etwas zu eruieren bzw. auszuarbeiten bemüht habe.

Wie gesagt, diese "Gleichung" muss symbolisch und auf einer philosophischen bzw. metaphysisch ontologischen Ebene betrachtet werden, weniger auf einer konkret mathematischen Ebene. Und wenn es also wieder darum geht, dass die Zahl 1 eine einzige Eigenständigkeit wäre, in gewisser Hinsicht zumindest bei den natürlichen Zahlen die kleinste Eigenständigkeit bzw. Unterscheidung, da die Null eigentlich keine Zahl bzw. umstritten als Zahl, dann muss ich hier einwenden, dass die Zahl 1 in meiner metaphysischen Gleichung eine Repräsentation darstellt. Genau, meine Zahlen stellen hier Repräsentanten dar für, meiner Meinung nach, ontologische Wahrheiten. Die Null als das Nichts, das große Unbekannte, das Nicht-Manifestierte, Ungedachte, gerade nicht Wahrgenommene. Die Eins als die Einheit, die einzig allumfassend ist, weil alles und unendlich. Denn das Alles ist notwendig darum eins und einzig, da, wenn es etwas gäbe, was es nicht umfasste, es nicht allumfassend wäre. Wenn es etwas Allumfassendes gibt und etwas, was Alles ist, dann ist dies eins. Und Null ist es darum, weil jede nur erdenkliche Zahl in ihr herumgeistert und sie füllt, doch immer potentiell alles unterliegt.

Alles, was tatsächlich ist, ist auch nichts, weil es in jede erdenkliche Manifestation zumindest rein theoretisch überführt werden kann. Überall unterliegt das große Unbekannte, alles ist im Wandel, Bekanntes wird zu neuem Bekanntem, altes Bekanntes, und wenn nur auf Zeit, zu Unbekannten. Wie lange etwa war die Indus-Zivilisation unbekannt? Und dennoch gab es sie. Das rein Potentiell mag es stets schon geben, aber es ist unbekannt, bis es uns bekannt wird. Die Null ist eine leere Menge, eine Zahl, die gefüllt werden kann mit jeder nur erdenklichen Zahl. Alles ist im Fluss, sprach ein antiker griechischer Philosoph, weil es nichts Beständiges gibt. Das All verändert sich beständig, wächst beständig, ist prozessiv. Formen wandeln sich in neue Formen. Von den alten Formen, wie sie genau waren, davon bleibt nichts. Nichts ist fassbar und anzuhalten. Nichts ist wirklich dingfest zu machen. Da ist reiner Fluss. So habe ich in den letzen Zeilen mal einfach aus meiner Intuition gesprochen.


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02.04.2014 um 16:16
@libertarian

Fakt ist: Du kannst nur dann etwas als all-umfassend bezeichnen und ihm eine dicke 1 zuordnen, wenn du es selbst all-umfassend beobachten kannst. Beobachtung aber ist niemals das, was du beobachten kannst.

Wie sehr du dich auch drehst, windest und versuchst, diese Logik zu ignorieren, es wird dir nicht gelingen, sie aus der Welt zu schaffen. Weder mit quasi-philosophischen, metaphysisch ontologischen oder sonstigen Erklärungsversuchen.

Sobald du ”1“ sagst, gibt es 2 Beteiligte: Nämlich dich sowie das, was du eindeutig als getrennt von dir erkennen und daher zählen kannst.

Hierbei ist es jedoch enorm wichtig zu verstehen, dass du dich selbst als ”nicht zählbar“ verstehst, denn sonst ist deine aus der Beobachtung hervorgehende Tatsache ”Da ist etwas, dem ich eine zählbare 1 zuordne und die Summe alles Vorhandenen ist ebenfalls 1“ schlichtweg falsch.


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02.04.2014 um 16:40
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Alles ist im Fluss, sprach ein antiker griechischer Philosoph, weil es nichts Beständiges gibt.
Auch der geniale Denker Heraklit hätte zusätzlich erkennen können:

Panta Rhei beschreibt nur die eine Seite der Medaille, denn:

Veränderungen (Bewegtheiten) zeichnen sich erst vor einem unveränderlichen Hintergrund als solche ab.

Selbst zwei (oder mehrere) miteinander in Bezug gesetzte Bewegtheiten bedürfen eines unveränderlichen Hintergrundes, der ermöglicht, sie zunächst beide als getrennt und dann als sich unterschiedlich bewegend erkennen zu können. Denn wenn du dich beim Beobachten einer Bewegtheit selbst mitbewegst, dann ist da für dich KEINE Bewegtheit bzw. keine Veränderung erkennbar.


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05.04.2014 um 17:18
Gott hat uns die fähigkeit gegeben damit wir das machen und ich denke wir sind nah am ziel von dem was gott wollte schau dir nur die heutige technik an smartphones und so da denk ich schon dass gott das wollte sonst gäbs das ja nicht


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11.04.2014 um 21:02
Zitat von HoldingsHoldings schrieb am 05.04.2014:Gott hat uns die fähigkeit gegeben damit wir das machen und ich denke wir sind nah am ziel von dem was gott wollte schau dir nur die heutige technik an smartphones und so da denk ich schon dass gott das wollte sonst gäbs das ja nicht
Ich hoffe das war Ironie? Smartphones sind wie jede andere Technologie das Produkt langer Entwicklungsprozesse von Wissenschaft, Forschung und Know-How, bei der Menschen kreativ, neugierig und wissenschaftlich aktiv und gestalterisch waren.

Gott ist eine imaginäre Instanz, die eine Antwort auf unbeantwortbare Fragen des Menschen war. Ein Sinnbild und eine Illusion an die man sich klammert, in der Hoffnung das alles einen Sinn und eine Bestimmung, so auch einen Ursprung hat. Die Wahre Quelle des Flusses liegt nicht in dessen Quelle, sondern im Wasserkreislauf, und der Ursprung des Wassers liegt in der elementaren Zusammensetzung. Alles Produkte kosmischer Entwicklungen die immer auch einer gewissen Willkür und Kausalität unterworfen sind. In einem fraktalen Multiversum gäbe es weder Ursprung noch Ende.

Btw. hat Gott einen "Willen"?


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12.04.2014 um 02:31
@cRAwler23
Gott hat aber das Wasser geschaffen und die zusammensetzung davor usw


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12.04.2014 um 15:59
@Holdings
Wasser und seine elementaren Bestandteile entstammen den Fusionskammern von "verstorbenen" Sternen und sind als gefrorene Brocken auf diesen Planten gehagelt. Nix mit Gott. Wenn dann eher Kausalität und deren Wechselwirkungen in der Natur. Die Evolution ist ein Selbstläufer und kein Werk Gottes.

Wenn man schon "Gott" sagt, sollte man lieber Ganzheitlichkeit allen Seins sagen, denn das ist vielleicht treffender und bedarf keiner Personifikationen und Sinnbilder mehr.


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13.04.2014 um 21:43
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Die Evolution ist ein Selbstläufer und kein Werk Gottes.
Du bist sehr naiv. Ohne Gott könnte es in der Tat keine Smartphones geben. Auch dieses Deutschland wäre unmöglich. Was glaubst du warum sich die Leute angestrengt haben, um zu sagen ich leiste was und zwar mehr als das was nötig ist? Mit dieser Menschheit alleine kannst du eigentlich kein Fortschritt hinkriegen. Wie willst du den Willen in den Menschen reinkriegen, konkret was aufzubauen, statt zu stagnieren? Das ist sicher nicht so einfach, auf jedenfall nicht in diesem großen Maßstab.
Denn wenn du dir die Natur anschaust, da hat nichts das Bedürfnis, sich zu entwickeln. Alles bleibt so wie es ist. Und so wär es sicher auch gegangen, da brauchst du keine Menschheit oder so. Und wenn man sich alles so anschaut was die Menschheit uns gebracht hat, da wär manchmal besser sie wäre nie entstanden. Und die soll jetzt durch Zufall entstehen? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht entsteht ist viel größer als dass sie entsteht.
Also nix Wissenschaft, nix Technik, nix Wirtschaft. Nicht mal Menschen oder Evolution. Das wäre ohne Gott gar nicht vorstellbar. Alles Selbstläufer, ja das ist schon primitiv. Da läuft gar nichts von selbst, es gibt keine selbstdynamischen Prozesse. Nichts mit Perpetuum Mobile oder so.


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13.04.2014 um 21:58
Aber klar, als gläubiger Gutmensch kannst du so eine Haltung durchaus haben. Klar, der Mensch macht von selbst und alles ist selbstverständlich. Wir könnten hier das Paradies auf Erden haben, wozu dann noch einen Gott? Der Mensch hat, wenn er nur frei ist in seiner Entwicklung, nichts anderes im Sinn als nur Gutes zu tun und alle Träume zu leben und Utopien zu verwirklichen. Ganz von allein. Imagine no religion...no heaven only sky, singt John Lennon und das ist auch das Credo von euch naiven Gutmenschen, bei denen man natürlich nicht sagen darf, wär manchmal besser die Menschheit hätte es nie gegeben, das ist politisch höchst unkorrekt und empörend zurückzuweisen. Und deshalb sind auch einzig Religionen schuld an allem Übel, dann kann man alles Schlechte auf Bibelfundamentalismus schieben, oder auf die kapitalistische Religion, und sobald diese Dinge verschwinden würden, wären wir endlich frei und selbstverwirklicht ohne Gott. Ist klar, weil die Wissenschaft längst bewiesen hat, dass alles zufällig entstanden ist und es nur Materie gibt und die Menschheit ein Produkt der Evolution. Und wenn nicht mehr versucht wird die Evolution durch künstliche Religionen oder Glaube aufzuhalten entsteht wahre Emanzipation und Freiheit, Freizügigkeit und freie Liebe, und alle wären gut. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!


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14.04.2014 um 02:32
@Simowitsch
Also dass es Gott war ist ja klar, das bestreitet ja auch niemand. Also wo liegt das Problemoo?


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14.04.2014 um 20:49
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:Also dass es Gott war ist ja klar, das bestreitet ja auch niemand. Also wo liegt das Problemoo?
Das Problem liegt jeweils dort wo eine Annahme, ohne den wirklichen Gehalt zu kennen, als Wahrheit deklariert wird. Die sogenannte Wahrheit über Gott leitet sich aus des Menschen Bewusstsein ab. So wird und das zeigen die Worte; der Mensch sei nach Gottes Ebenbild geschaffen, der Bezeichnung Gott ein denkendes, lenkendes, sich selbst bewusstes Wesen zugesprochen.

Was aber, wenn es kein Wesen nach unserem ermessen gibt? Sondern einen hochenergetischen Gehalt an fluktuierenden Energiefeldern vergleichbar eines Meeres, bei dem jeweils oben auf der Welle die Schaumkronen ein Ereignis darstellt. Bricht die Schaumkrone in sich zusammen zerfällt das Ereignis und fällt damit in seinen Ursprung, in das Meer der Wellen, zurück.


So klar wie es im Zitatefeld steht scheint es nicht zu sein.
Das einzige was klar ist besteht darin, dass unterhalb des Atoms, wie eigentlich für das Atom selbst, ein Wellencharakter besteht.

Von daher wünsche ich euch weiterhin wellige, überlagerte und Phasenverschobene Gedanken. :)


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14.04.2014 um 21:29
@DonFungi
Mit deinen Energiefeldern hast du aber gerade eine Erklärung gegeben wie überhaupt sowas wie ne Bibel inspiriert werden konnte.


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14.04.2014 um 21:59
@Simowitsch

Anscheinend braucht der Mensch einen halt und wenn die geschriebenen Worte im Name Jesu zu einem friedlichen und gütlichen Zusammensein führen, kann man A) sagen der Geist siegt über den Verstand und B) bestehen wir mit aus dem was das Universum her gibt. Wir sind von daher etwas eigenes, aber nichts getrenntes davon. Wir befinden uns mit in der Gemeinsamkeit einer Beziehungsstruktur, so ist es auch nicht falsch ein Bild der Dinge anzunehmen wie es sein könnte.


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16.04.2014 um 01:24
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Du bist sehr naiv. Ohne Gott könnte es in der Tat keine Smartphones geben. Auch dieses Deutschland wäre unmöglich. Was glaubst du warum sich die Leute angestrengt haben, um zu sagen ich leiste was und zwar mehr als das was nötig ist?
Ich wäre vorsichtig damit mich als "naiv" zu bezeichnen, da empfehle ich immer einen genauen Blick in den Spiegel ;)

Das Smartphone ist das Produkt langer technologischer und wissenschaftlicher Entwicklungsprozesse. Das Land Deutschland ist einfach ein Fleck auf einem Planeten der mit künstlichen Grenzen von Menschen auf eine Karte gemalt wurde. Beides sind am Ende vom Menschen erschaffene Gebilde und Entwicklungen. Auch die Religion ist ein vom Menschen geschaffenes Gebilde und eine Institution die durch Menschliche Gedanken, Hoffnungen, Fragen und sich selbst gegebenen Antworten erschaffen wurde. Gott hat nicht den Menschen erschaffen, der Mensch schuf Gott, jedenfalls dessen Sinnbild.

Gott selbst ist für mich die Ganzheitlichkeit allen Seins und Gott als Wort beschreibt dies nur. Daher glaube ich auch nicht an Gott, sondern weiß das es Gott eben durch die Ganzheitlichkeit gibt, frei von Sinnbildern und Glaubensstrukturen.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Mit dieser Menschheit alleine kannst du eigentlich kein Fortschritt hinkriegen.
Der Fortschritt ist etwas das durch findige Köpfe einiger Menschen überhaupt erst möglich wird, sprich einige wenige intelligente Köpfe dieser Welt geben durch Forschung und Entwicklung Impulse für einen Fortschritt. Die Menschheit als ganzes unterliegt dann immer einem gewissen Anpassungsprozess oder eben einer Überforderung/Unterforderung.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Wie willst du den Willen in den Menschen reinkriegen, konkret was aufzubauen, statt zu stagnieren?
Der Wille entwickelt sich durch Situationen in denen man auf Probleme und Hürden trifft, man kann eine Lösung zur Überwindung oder Umgehung dieser entwickeln oder man stagniert eben oder hofft darauf das andere eine Lösung finden. Der Wille ist etwas was unter den Menschen sehr ungleich verteilt ist und es ist auch sehr situationsabhängig wie sich und wann sich der Wille eines Menschen durch seine Taten offenbart.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Denn wenn du dir die Natur anschaust, da hat nichts das Bedürfnis, sich zu entwickeln. Alles bleibt so wie es ist.
Du scheinst nicht sonderlich viel Wissen um die Naturwissenschaft und Biologie zu haben. Denn würdest du feststellen das die Evolution ein komplexer und langer Entwicklungsprozess ist, in der Natur entwickelt sich immer alles über viele Generationen hinweg und jede Entwicklung hängt stark von Veränderungen der Lebenssituationen der einzelnen Lebewesen ab. Die größten Entwicklungssprünge entstammen der Überwindung von Hürden, z.B. bei dem Erschließen neuer Nahrungsquellen. Ein Bedürfnis ist etwas was ein Gefühl ist, z.B. bei dem Hungergefühl das Bedürfnis diesen zu stillen. Außerdem muss man zwischen den Begrifflichkeiten unterscheiden, Bedürfnisse sind natürliche Impulse, der Bedarf ist meist an künstliche Güter geknüpft die tatsächlich etwas mit z.B. technologischen Fortschritt gemeinsam haben können.

Außerdem bleibt in der Natur NICHTS wie es ist, denn in ihr herrscht eine ständige Veränderung, der Mensch merkt das nur nicht in einem einzigen Leben, das sind alles Prozesse die Generationen überdauern, ganz im Gegensatz zu technischen Entwicklungen, wo man innerhalb eines Lebens schon viele Veränderungen durchlebt hat.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Und wenn man sich alles so anschaut was die Menschheit uns gebracht hat, da wär manchmal besser sie wäre nie entstanden.
Du sprichst über die Menschheit so als wärst du selbst keiner. Ich selbst kann nicht über die Menschheit sprechen ohne auch mich selbst als Teil dieser zu betrachten. Was soll uns denn die Menschheit als ganzes schon bringen? Die Frage ist eher, was bringst du ihr? Welchen Beitrag hinterlässt du der Welt der Menschen?

Ich selbst mag vieles an unserer eigenen Spezies auch nicht und manchmal wünschte ich mir auch das wir einfach wieder diese Kugel verlassen, doch am Ende sehe ich wieder die Kunst, die Musik, die Kultur, die Liebe zwischen manchen Menschen, die Schönheit der Natur und dann denke ich wie schön es ist diese Momente erleben zu können in denen man dies genießen kann oder gar selbst etwas in diese Richtung erschafft. Kreativität hat viele Formen.

Da ich jedoch ein chronischer Nihilist und Misanthrop bin und auch neben den schönen Dingen weit mehr die Kriege, Konflikte, Zerstörung, Verseuchung usw. durch den Menschen sehe, wie er sich selbst und die Umwelt vergiftet, tja dann wünschte auch ich mir, wären wir doch nur nie entstanden und müssten unser selbst geschaffenes oder Fremdverschuldetes Leid noch ertragen.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Und die soll jetzt durch Zufall entstehen? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht entsteht ist viel größer als dass sie entsteht.
Zufälle gibt es in einer Welt der Kausalität nicht. Nein alles basiert auf langen und komplexen Entwicklungsprozessen.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Aber klar, als gläubiger Gutmensch kannst du so eine Haltung durchaus haben.
1. ich bin weder "gläubig" noch bin ich 2. ein "Gutmensch" (die Lieblingsunterstellung durch meist rechtskonservative Menschen). Bist du dann ein "Schlechtmensch"? :D
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Wir könnten hier das Paradies auf Erden haben, wozu dann noch einen Gott? Der Mensch hat, wenn er nur frei ist in seiner Entwicklung, nichts anderes im Sinn als nur Gutes zu tun und alle Träume zu leben und Utopien zu verwirklichen.
Es gab nie ein "Paradies" und es wird auch nie eines geben (wäre ja auch ziemlich langweilig wenn alles perfekt wäre). Nein die Absichten der Menschen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst und jeder Konformismus kann sich da schädlich auf das Wirken der Menschen auswirken. Besonders wenn man gut an eine kranke Gesellschaft angepasst ist. Gut und Böse gibt es nicht, das sind moralische Vorstellungen von Menschen. Es gibt jedoch schädlich und konstruktiv, beide können unterschiedlich in Erscheinung treten und von den Menschen unterschiedlich betrachtet werden. Was ist destruktiv, was konstruktiv?
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Imagine no religion...no heaven only sky, singt John Lennon und das ist auch das Credo von euch naiven Gutmenschen, bei denen man natürlich nicht sagen darf, wär manchmal besser die Menschheit hätte es nie gegeben, das ist politisch höchst unkorrekt und empörend zurückzuweisen.
Ich hoffe dir ist bewusst das John Lennon nicht gegen den Glauben der Menschen war, sondern nur gegen die Institution der Religion als Vereine oder Sekten? Sprich er war gegen den Glaubensdespotismus. Er war kein "Gutmensch" und auch ich bin keiner, er war einfach nur im Geiste ein Hippie der etwas naiv war. Ich selbst bin ein Realist und Atheist. Mit meinem teilweise tiefschwarzen Humor bin ich auch alles andere als ein "Gutmensch", nein da bin ich mehr ein Anarchist! ;)
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Und deshalb sind auch einzig Religionen schuld an allem Übel, dann kann man alles Schlechte auf Bibelfundamentalismus schieben, oder auf die kapitalistische Religion, und sobald diese Dinge verschwinden würden, wären wir endlich frei und selbstverwirklicht ohne Gott.
Wie ich schon sagte, der Glaube der Menschen stört mich nicht, solange man keinem Irrglauben unterliegt und anderen seinen Glauben aufzwingen will. Sprich ich habe nichts gegen den Glauben, nichts gegen die Kirche, nur eben gegen ihre Missionare, Kreuzzügler und Inquisitoren. Alles andere sei dem Menschen überlassen. Hey ich mit ein diskordischer LaVey Satanist der zugleich auch ein Zen-Buddhist und Pastafari ist, der auch Christen, Moslems und Juden in seinem Freundeskreis hat, wir kommen alle gut miteinander klar und sind einfach menschlich zueinander. Stichwort Humanismus und Aufklärung in einer säkularen Gesellschaft.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Ist klar, weil die Wissenschaft längst bewiesen hat, dass alles zufällig entstanden ist und es nur Materie gibt und die Menschheit ein Produkt der Evolution.
Weder in der Physik noch in der Kausalität gibt es "Zufälle" im Prinzip ist alles berechenbar. Die Evolution ist ein Teil dieser Kausalität und hat vielfältigste Entwicklungen ermöglicht, alles komplexe und lange Ketten von Wechselwirkungen. Da hat kein allmächtiges Wesen mit den Fingern geschnippt und fertig war der Mensch. Der Mensch hat viele viele Vorfahren und viele artverwandte, nur hat er eben ein so komplexes Hirn entwickelt das er sich nun mit solchen Themen, Fragen und Erkenntnissen plagt und versucht alles zu verstehen.
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Und wenn nicht mehr versucht wird die Evolution durch künstliche Religionen oder Glaube aufzuhalten entsteht wahre Emanzipation und Freiheit, Freizügigkeit und freie Liebe, und alle wären gut. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
So isses da hatte der Erich schon recht, in der Evolution und im Verlauf der Zeit geht es immer nur "vorwärts" und nicht rückwärts. Jedoch wenn man sich die Menschen extrem religiöser und konservativer Kreise so genauer anschaut, denkt man doch schon an den einen oder anderen Rückschritt...


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16.04.2014 um 09:24
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Gott selbst ist für mich die Ganzheitlichkeit allen Seins
wenn du dem bedingungslos geistig folgst
dann gibt es auch keinen menschlichen willen mehr
der von gottes willen verschieden sein könnte

alle Entwicklungen (smartphones, kriege, grenzen usw.) sind dann gottes wille


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16.04.2014 um 09:27
@cRAwler23

Du meinst Du seiest etwas Bestimmtes
Doch Du bist eine Welle im Weltenmeer
Du meinst Du seiest selbstständig
Doch Du bist der Treffpunkt von hunderttausend Kräften
Du meinst Du kannst Dich lenken
Weil Du nicht siehst was Dich zieht und treibt
Du meinst Du müßtest etwas tun
Doch Deine Anstrengung ist nur Widerstand .

aus: Uwe Schade, “Die Harmonie der Welt“


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17.04.2014 um 01:06
Zitat von MickyM.MickyM. schrieb:wenn du dem bedingungslos geistig folgst
dann gibt es auch keinen menschlichen willen mehr
der von gottes willen verschieden sein könnte
Ich bin Anarchist und folge niemanden bedingungslos, selbst wenn es nur ein Gedanke ist der zum Glauben mutiert ;)

Die Ganzheitlichkeit reicht schon als Wort. Gott ist mehr ein Sinnbild und eine Personifizierung dieser Ganzheitlichkeit durch eine religiöse Instanz eben.
Zitat von MickyM.MickyM. schrieb:alle Entwicklungen (smartphones, kriege, grenzen usw.) sind dann gottes wille
Nein sie alle sind das Produkt des Willen einiger oder gar vieler Menschen, es sind Entwicklungen und Ereignisse die von Menschen geprägt und erschaffen wurden, manchmal nur durch einige wenige denen dann andere gefolgt sind. In dieser Welt gibt es nur freie Menschen oder eben Sklaven.

Der Wille entsteht z.B. bei einem Problem bei dem man das Bedürfnis bekommt dieses zu lösen oder dieses zu überwinden wie eine Hürde. Der Wille ist eine Kraft die dann nach Lösungswegen sucht oder man mit dem Kopf durch die Wand versucht zu rennen.
Zitat von MickyM.MickyM. schrieb:Du meinst Du seiest etwas Bestimmtes
Doch Du bist eine Welle im Weltenmeer
Du meinst Du seiest selbstständig
Doch Du bist der Treffpunkt von hunderttausend Kräften
Du meinst Du kannst Dich lenken
Weil Du nicht siehst was Dich zieht und treibt
Du meinst Du müßtest etwas tun
Doch Deine Anstrengung ist nur Widerstand .

aus: Uwe Schade, “Die Harmonie der Welt“
Eine schöne Versinnbildlichung der Kausalität der wir alle gleichermaßen ausgesetzt sind und die unsere ganze Existenz prägt und möglich macht. Ja wir alle sind wie Tropfen oder Wellen im Weltenmeer und wir alle sind verbunden in der Ganzheitlichkeit, manchmal begegnen Wellen einander und bilden Interferenzen (chaotische Überlagerungen) oder eben schöne Muster. Doch damit eine Welle entsteht musste irgendwas ins Wasser geworfen werden, das ist eben die Kausalität, bei der dies die Ursache ist und die Welle die Wirkung. Ob man dies nun Gott nennt sei jedem selbst überlassen :)

Gott und die Ganzheitlichkeit ist einfach nur. Der Wille besteht aus Intention und Intuition.


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17.04.2014 um 08:38
@cRAwler23

aha
du willst also sagen
alles ist gott, AUSSER dem willen
da gibt es also gott auf der einen seite und daneben noch so etwas wie den willen
und die sind getrennt

gott hat also keinen willen

bzw
gott ist alles, d.h. keine person
menschen dagegen sind personen mit eigenem willen
der mensch ist zwar eine schnittmenge deines gottes
aber er hat obendrauf noch einen willen der nicht teil gottes ist

mein lieber freund
wie verträgt sich das mit der annahme gott ist alles ?


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