Commonsense schrieb:Aus meiner Sicht geht es doch nur darum, sich von diesen Aspekten zu distanzieren und darzulegen, wie man trotz dieses Umstands noch positive Lehren aus ihrem Werk ziehen könnte.
Gern verlinke ich dazu noch einmal etwas zu Rudolf Steiner. Dieser hatte zwar deutliche rassistische Tendenzen und eine etwas andere Auffassung der Wurzelrasse der Theosophie, aber in dem für uns hier wesentlichen sollten die Ausführung genügen:
""""Der Rassenbegriff Steiners ist nach Ansicht seiner Vertreter gegenüber dem des faschistischen Rassismus grundlegend anders motiviert. Während der Rassenbegriff des Nationalsozialismus aus der materialistischen Evolutionstheorie Darwins abgeleitet ist, verstehe Steiner die "Wurzelrassen" nicht als ethnische Zuordnung, sondern als in große Zeitepochen von mehreren tausend Jahren einzuordnende menschliche Entwicklungsstadien. So sei z.B. die nachatlantische Wurzelrasse zu den Anfängen der nachatlantischen Kulturepochen noch prägend. Steiner sieht für die gegenwärtige fünfte nachatlantische Kulturepoche die leiblichen Rassenunterschiede und insbesondere Höher- und Minderwertigkeiten einzelner Rassen als überwunden an. Er sieht die Bedeutung der Rassen seit Tausenden von Jahren schwinden, da die typischen Eigenschaften bestimmter Rassen immer mehr abnähmen und die zukünftige Menschenmission rassenübergreifend sein würde.
Zitat:"Es ist von einer ganz besonderen Wichtigkeit, daß gerade in unserer Zeit in unbefangner Weise auch gesprochen wird über dasjenige, was wir die Mission der einzelnen Volksseelen der Menschheit nennen, weil die nächsten Schicksale der Menschheit in einem viel höheren Grade als das bisher der Fall war, die Menschen zu einer gemeinsamen Menschheitsmission zusammenführen werden." (Steiner in Kristiania 7. Juni 1910, GA 121, S.13)
Sehr nachdrücklich habe Rudolf Steiner immer wieder betont, dass die konstatierbaren Rassemerkmale nichts über das Wesen des individuellen Menschen aussagen:
Zitat:"...ich bitte das nicht mißzuverstehen, was eben gesagt wird; es bezieht sich nur auf den Menschen, insofern er von den physisch-organisatorischen Kräften abhängig ist, von den Kräften, die nicht sein Wesen als Mensch ausmachen, sondern in denen er lebt..." (GA 121, 4.Vortrag)
Das Rassedenken müsse genauso wie die Rassen überwunden werden:
Zitat:"Die Menschheit mischt sich, um sich von geistigen Gesichtspunkten aus zu gruppieren. Es war eine Ungezogenheit, in der Theosophie von den Rassen so zu sprechen, als ob sie immer bleiben würden. (...) Wie alles entsteht, so sind auch die Rassen entstanden, und wie alles wieder vergeht, werden auch die Rassen wieder vergehen, und jene, die immer nur von Rassen gesprochen haben, die werden sich daran gewöhnen müssen, ihre Begriffe flüssig zu machen." (GA 99, München, 5. Juni 1907) """