Nun folgt das bisher einzige Zitat, welches sich direkt auf die Geheimlehre bezieht, dass ich überhaupt bisher bei Hr. Schweidlenka gesehen habe. Es lautet wie folgt (aus Altes blüht aus den Ruinen, Schweidlenka, S. 19):
„Ein Decimierungsvorgang findet über die ganze Erde statt unter jenen Rassen, deren Zeit um ist. … Es ist ungenau, zu behaupten, daß das Aussterben einer niederen Rasse ausnahmslos eine Folge der von Kolonisten verübten Grausamkeiten oder Mißhandlungen sei… Rothäute, Eskimos, Papuas, Australier, Polynesier u. s. w. - sterben alle aus… Die Flutwelle der inkarnierten Egos ist über sie hinausgerollt… und ihre Verlöschen ist daher eine karmische Notwendigkeit"
Daraus kann man leicht schließen, dass gelehrt wird, dass der Dezimierungsvorgang bestimmter Völker (Völkermord der damaligen Kolonialisten bspw. in Amerika) hier als eine karmische Notwendigkeit gesehen wird.
@pere_ubu zitierte aus der Geheimlehre einen ähnlichen Absatz an der Gleichen Stelle:
pere_ubu schrieb:"es ist ungenau anzunehmen ,dass das aussterben einer niederen (!!!) rasse ausnahmslos eine folge der von kolonisten verübten grausamkeiten oder misshandlungen sei ....rothäute ,eskimos ,papuas,
australier, usw. sterben alle aus.... die flutwelle der inkarnierten egos ( der herrenmensch wohl offenbar) ist über sie hinweggerollt um in entwickelteren und weniger greisenhaften (sic) stämmen erfahrungen zu ernten und ihr verlöschen ist daher eine karmische notwendigkeit "
Neben den bereits angesprochenen verurteilungswürdigen Formulierungen „niederer Rassen“, die die damaligen wissenschaftlichen Ansichten wiederspiegeln zeigt die Einfügung "herrenmensch" von
@pere_ubu hier seine Unkenntnis darüber, dass sich HPB von solch einer Lehre distanzierte und das die Ariosophie den Rassismus ihre Lehren nicht aus der Geheimlehre hat. Das kann man alles hier genauer nachlesen
Theosophie nach Madame Blavatsky (Seite 21) und der User
@pere_ubu wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, das seine Ansicht hier falsch ist.
Auch hier kann man leicht schließen, dass die Geheimlehre die Dezimierung bestimmter Völker rechtfertigt. Aber das ist m.E. nur eine weitere perfide Arbeitsweise aus dem Hause Schweidlenka hier von pere_ubu übernommen, denn es folgt nun das etwas vollständigere Zitat aus der Geheimlehre, um diese Arbeitsweise aufzuzeigen (Die Geheimlehre, PDF-Online-Version, Bd. II, S. 1360 f.:
Geheimlehre:
„Es ist eine höchst bedeutungsvolle Thatsache - für jene konkreten Denker, welche einen physischen Beweis für Karma verlangen - daß die niedersten Menschenrassen jetzt rasch aussterben; eine Erscheinung, welche zum größten Teile einer außerordentlichen Unfruchtbarkeit zuzuschreiben ist, welche bei den Weibern von der Zeit an eingetreten war, da sich ihnen die Europäer zum erstenmale genähert hatten. Ein Decimierungsvorgang findet über die ganze Erde statt unter jenen Rassen, deren „Zeit um ist“ - gerade unter jenen Stämmen, wie bemerkt werden soll, welche die esoterische Philosophie als die greisenhaften Vertreter entschwundener archaischer Nationen betrachtet. Es ist ungenau, zu behaupten, daß das Aussterben einer niederen Rasse ausnahmslos eine Folge der von Kolonisten verübten Grausamkeiten oder Mißhandlungen sei. Änderungen der Lebensweise, Trunkenheit u. s. w. haben viel gethan; aber jene, welche sich auf solche Daten stützen, als ob sie eine vollständig genügende Erklärung der Schwierigkeit geben würden, können nicht der Phalanx von Thatsachen standhalten, die jetzt so dicht geschart sind. Selbst der Materialist Lefèvre sagt: "Nichts kann jene retten, welche ihre Bahn durchlaufen haben. Es wäre notwendig, ihren festgesetzten Kreislauf zu erweitern... Die Völker, welche verhältnismäßig am meisten geschont worden sind, jene, welche sich am kräftigsten verteidigt haben, die Hawaier und Maoris, sind nicht weniger decimiert worden als die massakrierten oder durch europäische Einmischung verdorbenen Stämme."
In diesem Licht sieht es doch schon ganz anders aus den H.P. Blavatsky ging es hier in erster Linie um die Unfruchtbarkeit im Zusammenhang mit den entsprechenden Zyklen.
Karma ist das Gesetz der Widervergeltung bzw. der ausgleichenden Gerechtigkeit. In den theosophischen Lehren Madame Blavatskys wird eine Art konstitutionelles oder monadisches Schicksal bis zu einem bestimmten Zeitpunkt und ein individuelles nach dieser Zeit unterschieden. Es wird dadurch deutlich, dass das höhere sich inkarnierende Prinzip im Menschen (Monade, göttliches Ego) ihr Karma hat, so wie auch das irdische Ego (das „Ich“), welches ihr individuelles Karma während des Lebens hervorruft.
Wenn nun ein Verständnis von Karma lehrt, das alles Schicksal ist, in einem fatalistischen Sinne, bspw. in dem man sein eigenes negatives Handeln gegenüber anderen als eigenes und den Opfern gegenüber als festgeschriebene Schicksal versteht oder aber lehrt, dass es unnötig wäre, anderen die in Not sind zu helfen, weil ihre Not ja ihr gerechtes Schicksal sei, der lehrt weder das ursprüngliche Verständnis von Karma noch lehrt er es nach den theosophischen Lehren Madame Blavatskys.
Dort wo Karma richtig gelehrt wurde, wie bspw. von Madame Blavatsky, dort wurde immer auch Selbstverantwortung und Nächstenliebe gelehrt, was die zwei ebene genannten falschen Ansichten bezüglich Karma überhaupt nicht ermöglichen würden. Madame Blavatsky lehrt folgendes:
H.P. Blavastky in "Praktische rOkkultismus":
"Wer nicht praktischen Altruismus pflegt, wer nicht bereit ist, seinen letzten Bissen mit einem anderen zu teilen, der schwächer oder ärmer ist als er, wer es verabsäumt, seinem Mitmenschen zu helfen, wo immer er ihn leiden sieht, und welcher Rasse, welchem Volk, welchem Glauben immer er angehören mag, wer sich dem Schrei des menschlichen Elends taub zeigt, wer hört, wie ein Unschuldiger verleumdet wird, und ihn nicht verteidigt, als wäre es er selbst, der ist kein Theosoph"
Zudem wird natürlich Selbstverantwortung gelehrt (Geheimlehre, PDF-Online-Version, Bd. II, S. 529 f.):
Geheimlehre:
Es ist nicht die Welle, die einen Menschen ertränkt, sondern die persönliche Handlung des Wichtes, welcher vorsätzlich hingeht und sich unter die unpersönliche Wirkung der Gesetze begiebt, welche die Bewegung des Ozeans beherrschen. Das Karma schafft nichts, noch plant es. Der Mensch ist es, welcher plant und Ursachen schafft, und das karmische Gesetz gleicht die Wirkungen aus, welche Ausgleichung keine Handlung ist, sondern universale Harmonie, welche immer ihre ursprüngliche Lage wieder einzunehmen strebt, wie ein Bogen, welcher, zu gewaltsam niedergebogen, mit entsprechender Kraft zurückspringt. (…) Karma ist ein unbedingtes und ewiges Gesetz in der Welt der Offenbarung; und da es nur ein Unbedingtes, als Eine ewige immer gegenwärtige Ursache geben kann, so können Karmagläubige nicht als Atheisten oder Materialisten betrachtet werden - noch weniger als Fatalisten.
Auch der von den Autoren R. Schweidlenka und E. Gugenberger in dem Buch "Mutter Erde Magie und Politik" (Packpaier Verlag Osnabrück, 2005, S. 105) wiedergebende theosophische Karma-Begriff deckt sich nicht mit den Lehren H. P. Blavatskys:
Version von R. Schweidlenka und E. Gugenberg
Nach hinduistischer Auffassung entspricht diese Gesellschaftsordnung dem spirituellen „ewigen Weltgesetz“. Daß es kosmische Bestimmung ist, ob man arm oder reich geboren wird, ob man unterdrückt wird oder herrschen darf – diese Einstellung findet sich auch in den okkulten Lehren der Theosophie und in unserer Gegenwart wird sie durch rechte bis rechtsextreme Esoteriker als „göttliches Gesetz“ verkauft.
Hier ein zitat aus der Geheimlehre (PDF-Online-Version, Bd. I, S. 427 f.):
Ein Ding weist in ihnen – und zwar in allen Upanishads – ausnahmslos und beständig auf ihren alten Ursprung hin, und beweist (a), daß sie in einigen ihrer Teile geschrieben wurden, bevor das Kastensystem zu der tyrannischen Einrichtung geworden war, die es jetzt noch ist; und (b), daß die Hälfte ihres Inhaltes ausgemerzt worden ist, während einige von ihnen aufs neue geschrieben und abgekürzt worden sind.
Das ursprüngliche indische Kastensystem beruhte auf Verdienst und nicht auf Erbe. Letzteres und derzeit praktiziertes System wird durch H. P. Blavatsky in diesem Zitat offenischtlich scharf verurteilt.
Es ist zweifelsfrei richtig, dass es festgeschrieben steht in welche Umstände man geboren wird (zumindest aus Siicht des irdischen Egos) aber lt. der Geheimlehre ganz sicher nicht, wer herrschen "darf" oder unterdrückt ist, denn das ist Selbstverantwortung, bspw. eines Volkes.
Die Geheimlere lehrt Menschnliebe und keinen Fatalsimus und sicher auch keinen Rassismus.
Und ich hatte hier auch schon auf folgendes in diesem Zusammenhang hingewiesen: Galaxien, Sonnen und Planeten, Menschheiten, Völker und Menschen etc. pp. alls das, alles ensteht, wird und vergeht im Rahmen zyklischer Gesetze und all das ist eine karmische Notwendigkeit insbesondere für eine geistige Entwicklung.