#Anm.: Übrigens sprach ich in meinen Beitrag vom THC. Das Ding heißt natürlich LHC und ist ein Teilchenbeschleuniger am Cern.
So, ich möchte nun gerne eine Synthese der bisherigen Ansichten anbieten. "Was ist Wirklich" wird gern mit Fragmenten der Wissenschaft begründet (z.B. es ist "wirklich", dass das Gehirn die mentalen Funktionen hervorbringt), was an sich auch okay ist, denn das Streben nach Erkenntnis ist gerade eines der originären Ziele der Wissenschaft. Anschließend gehe ich auf oneisenough Fragen ein, denn sie passen nun gut zudem, was ich (leider) wortreich ausformulieren werde.
Die Wissenschaft ist in Unterwissenschaften eingeteilt und alle Wissenschaften werden durch die Wissenschaftstheorie beschrieben. Üblicherweise ist das ein Job der Philosophen, denn Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie sind zwei wichtige Gebiete der Philosophen. Was hat die Wissenschaftstheorie herausgefunden? Hier noch einmal eine Zusammenfassung meines bisherigen Beitrages:
Früher war man der Meinung, man müsse Dinge beweisen bzw. verifizieren, damit sie als gültiges Wissen deklariert werden können. Daraufhin kam der richtige Einwurf, dass nie etwas endgültig bewiesen werden kann (übrigens stimmt das in dieser Radikalität nicht - wie ich gleich zeigen werde) und alles nur bewährt ist, aber jederzeit durch entsprechende Belege etwas zu Fall gebracht werden kann (hier sind üblicherweise Öffentlichkeit und Lehrbücher stehen geblieben). Man hat danach entgegnet, dass dann die Belege ihrerseits auch falsch sein können und auch die Falsifikation kein sicheres Geschäft mehr ist. Das führte wiederum zur Annahme, dass es gar nicht mehr um Verifikation oder Falsifikation gehen könne, da Theorie in sich immer logisch und richtig sind. Die Wissenschaftler müssten halt schauen, welche Theorie "nützlicher" ist und mehr erklären kann. Damit vergleicht man Theorien und verwirft sie brutalerweise nicht. Das wiederum hat einen heftigen Streit in der Wissenschaft ausgelöst, denn man können nun fragen, wer denn entscheidet darüber, was nützlich ist und was wirklich "mehr" erklärt. Richtigerweise hat man diesen Einwurf damit begründet, dass auch Beobachtungen immer eine Theorie zu Grund liegen und Beobachtungen sind Ausgangspunkte für Erklärungen. Die Frage was ist nützlicher entscheidet die Wissenschaftsgemeinschaft, die aber ihrerseits von Geldmittel anderer (Interessenvertreter) abhängt und die Frage "was erklärt mehr", ist damit verbunden, welche Theorien und Beobachtungsinstrumente en vogue sind. Damit aber nicht genug, haben Wissenschaftstheoretiker ferner behauptet, dass Theorie Rand- und Kernsätze hätte. Eine Theorie kann nicht angegriffen werden, nur ihre Randsätze und ihre Anwendungen. Das heißt ich kann nur sagen Experiment XYZ und dessen Ergebnisse sind falsch, aber nicht Theorie XYZ ist falsch, da jede Theorie in sich logisch abgeschlossen ist. Das führt wiederum dazu, dass man so lange an den Experimenten herumdrehen darf, bis es passt. Oder man verändert die Randbedingungen (z.B. man hat nicht die Konstante mit den Wert 3e970, sondern die Konstante 3e971) bis es passt.
Das führt allerdings zur absurden Situation, dass nun die Wissenschaftler bestimmen was wahr und wirklich ist. Sie erkennen nicht die Welt, sondern sie konstruieren die Bedingungen so, damit die Welt auf die Theorie passen sitzt. Das wurde dann doch als sehr bedenklich eingestuft und äußert sich in der kritischen Wissenschaftsströmung des Konstruktivismus.
Ich weiß nicht ob ich das verständlich formuliert habe, aber die Wissenschaftstheorie ist keinesfalls beim Falsifikationismus stehen geblieben. Die Wissenschaftstheorie neuer Art ist auch eine heftige Kritik an der Wissenschaft selbst.
Die Mutter der harten Wissenschaften (hart:= man arbeitet quantitativ und experimentell) , nämlich die Physik, steht selbst sehr stark unter philosophischer Kritik. Um diesen Punkt auszuformulieren, möchte ich nochmal an Kopernikus und Ptolemäus erinnern, die zwei Modelle hatten. Wir wissen das Kopernikus näher an der Wahrheit dran war als Ptolemäus, aber zugleich entsprach damals das geozentrische Weltbild eher den Messwerten. Das Ptolemäus' Modell trotz falscher Theorie stimmige Beobachtungen, lag auch daran, dass man an dem Modell so lange herumgeschraubt hat, bis es gepasst hat (man erfand wilde Epizyklen, also Planeten/Sonne die sich in Ellipsenbahnen in Ellipsenbahnen bewegen). Das kann man auf die Physik heutiger Zeit übertragen. Auch heute erweckt der Zustand der Theoretischen Physik den Eindruck, man macht sich die Welt passend, solang bis die Welt zur Theorie, und eben nicht umgekehrt die Theorie zur Welt passt. Eine Möglichkeit ist es, wie bereits beschrieben, an den Randbedingungen der Theorie (dem Standardmodell der Physik) zu drehen. Das geht konkret z.B. mit dem "Entdecken" von Naturkonstanten (die dann "zufälligerweise" in die physikalischen Gleichungen passen). Diese rechtfertigt man über Messmodelle, aber da die Messung eine Form der Beobachtung darstellt und diese wiederum von einer Theorie abhängt, brät die Physik in ihren eigenen Saft. Ihre schwere Aufgabe ist es, selbst die absurdesten Messungen noch irgendwie erklären zu müssen
(der Fall Theorie falsch = Beobachtung auch falsch wird nicht in Betracht gezogen, da man das scheinbar gut "bewiesene" Standardmodell der Physik nicht allzu vielen Veränderungen unterwerfen möchte - zumindest nicht bevor eine plausibel Theory of Everything zur Verfügung steht).
Die ernsthafte Frage: Hat sich die Physik nicht schon längst verirrt? Und wie findet sich zu ihren "Kopernikus" (eine echte Theory of Everything), wenn doch ihr "Ptolemäus" noch so überzeugend ist (Quantentheore + Relativitästheorie, übrigens sich zwei widersprechende Theorien). Wissenschaftstheoretiker könnten der Physik eine zunehmende methodische Blindheit bescheinigen. Oder wie sollen Physiker am Cern im THC etwas finden, was sie ja vorher methodisch definieren müssen und dieses wiederum von einer möglicherweisen falschen Theorie abhängt. Übrigens besorgt mich die Kommunikation der Physiker schon ein wenig, wenn sie von Gottesteilchen reden, aber konkret nur eine bestimmten Messwert zu einer Theorie "matchen" wollen. Wie soll der Ansatz, ich suche mir unter allen Messwerten, denjenigen aus, der am besten zu meiner Theorie passt, ernsthaft neues "Wissen" hervorbringen? Wie gesagt, sie braten im eigenen Saft...
#Anmerkung: Falls Physiker oder Physik-Interessierte das lesen... das ist zwar eine konkrete Kritik an die Physik, die auch etwas "schludrig" formuliert wurde, aber den Kern doch trifft, dennoch soll die Kritik symptomatisch für alle Wissenschaft gelten. Die Philosophie kann sich übrigens da auch nicht aus der Affäre ziehen, andernfalls wäre das dann doch etwas bigott...
Kommen wir nun zurück auf die Frage "Was ist Wirklich". Der eigentlichen Frage dieses Threads. Stimmt es denn, das wir gar nichts beweisen oder widerlegen können? Jetzt müsste man als Philosoph die ganzen Formalwissenschaften wie Logik, Theoretische Informatik und Mathematik runterrattern, die unabhängig von der Wissenschaftstheorie andere Beschaffenheiten aufweisen und anders zu "beweisen" sind. Die Tragik an den Formalwissenschaften ist... und das ist natürlich bösartig formuliert... das recht "nutzlos" sind. Sie müssen erst mit "Nutzen" gefüllt werden. Eine Mathematik der Mathematik willen, kann man da sicher als verkapptes Hobby von Intellektuellen bezeichnen. Auch die Logik, als Teilgebiet der Philosophie, ist selbstdefinierter Nonsens, stünde sie alleine da. Erst in Verbindung mit anderen Wissenschaften schaffen sie Sinn und Nutzen. Meiner Ansicht muss man immer Mathe + (...) / Logik + (...) denken und damit haftet an ihnen die gleiche Kritik, wie an den anderen Wissenschaften. (Es ist zwar schön, dass das Werkzeug rein und glänzend ist, nutzt aber recht wenig wenn der Job dreckig ist)
Können wir dann wirklich nichts beweisen? Doch eine Sache kann man immer beweisen. Und zwar kann jeder diesen Beweis antreten: Er kommt von Rene Descartes und wurde hier schon einmal grob wiedergegeben. Ich kann tatsächlich an allem zweifeln, selbst an meinem Körper. Aber an einer Sache kann ich nicht zweifeln: das ich existiere. Denn um zu zweifeln, muss ich meine Existenz zwingend voraussetzen. Dieser Beweis ist insofern bemerkenswert, da er aus meiner Sicht der einzig gültige seiner Art ist. Man muss allerdings auch eine unangenehme Wahrheit an diesem Beweis konstatieren: Er ist höchst subjektiv. Man kann es sich nur "selbst" beweisen, aber niemals anderen. Selbst wenn ich auf die Straße renne und schreie, ich existiere, weil ich denke bzw. zweifle, müssen wir die Passanten es nicht glauben. Und ich muss auch niemand anders glaube, dass er existiert. (Man muss hier Existenz im Sinne von "Bewusstsein-haben" verstehen) Unangenehm an diesem Beweis ist, dass er doch eine recht krasse Schlagkraft einfach gegen ALLES entwickelt. Denn wenn ich mir nur eines sicher sein kann, meiner Existenz, dann ist alles andere in einem Nebel der Unsicherheit getaucht. Und tatsächlich ist das so. Demzufolge kann ich die Frage "Was ist wirklich?" bereits beantworten: Meine Existenz ist wirklich (man ist hier verlockt "Ich bin wirklich" zu schreiben, aber darüber verfügen wir über KEINE Sicherheit. Denn man könnte auch "ferngesteuert" sein, eine Art Handpuppe eines unsichtbaren Führers - einige [aus meiner Sicht Krawall-Neurowissenschaftler] würde wohl auch Gehirn dazu sagen;-). Wir wissen nur das wir erlebbar existieren.)
Das heißt im übrigens nicht, dass alles andere unwirklich wäre. Es heißt lediglich, dass wir keine Sicherheiten haben können. Alles erscheint zwar in einem gewissen Licht, aber es könnte auch anders sein. Und das ist kein allzu absurder Gedanke. Vielleicht leben ich in einer Truman-Show und in Wahrheit amüsiert sich das Publikum gerade köstlich über mein daher geschriebenen Blödsinn. Und du, der es gerade liest, wer sagt dir denn nicht, dass alles doch inszeniert ist? Bist du auch sicher, dass dein Leben dein Leben ist?
Nun gut, legt man die paranoiden Gedanken zur Seite, so fragt man sich, was nun daraus folgen soll. Wir müssen der Realität, falls es sie gibt, ein paar ungeprüfte Annahmen unterstellen. So gibt es die ungeprüfte Annahme, dass die Zeit auf der Erde immer vorwärts läuft. Aber stimmt das auch? Könnte sie nicht auch zurücklaufen, bloß "merke" ich davon nichts, weil ich ja nur die Zeit vorwärts wahrnehmen kann? Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Aber ist denn so eine Annahme sinnvoll? Eher nicht, denn für mein Leben spielt ein solche Annahme keine Rolle. Ich könnte auch behaupten, dass ein Reisdämon im Norden Chinas ständig auf bösartiger Weise Reissäcke umfallen lässt. Auch hier müsste ich fragen: Ist das sinnvoll?
Sinnvoll ist sicherlich, dass ich anderen Menschen ein ähnliches Innenleben unterstelle, wie mir. Auch darüber kann ich natürlich keine Sicherheit erlangen, aber ich kann mir einbilden durch so ein Erklärungsmodell die Welt, wie sie mir erscheint, besser zu verstehen.
Bevor ich nun zu meinen finalen Gedanken komme, möchte ich euch noch über eine Kuriosität in der Philosophie und Psychologie berichten. Wie ich dargelegt habe, gibt es nur einen Beweis im Leben von mir: das ich bewusst existiere. Aber gerade der sicherste aller Beweise, hätte nach den sogenannten Behavioristen (Verhaltenswissenschafler, die Bewusstsein als Untersuchunsgegenstand ablehnen) aus der wissenschaftlichen Expertise herausfliegen sollen. Keine Untersuchung am Erleben. Den Psychologen (zwischen den 20ern und 50er) kann mir hier zu Gute legen, dass ihre damals auf wackelige Füßen stehende Wissenschaft sich nun ernsthaft mit Wissenschaftlichkeit auseinandersetzen musste. Man spricht hier auch von methodischen Behaviorismus, dessen Ziel es war die Objektivität zu wahren. Entsetzt war ich allerdings über die Philosophen, die den zunächst pragmatischen Kompromiss (wir untersuchen nur Verhalten, das wir von außen beobachten können) in eine Philosophie umwandelte, in der Mensch auf einmal kein Bewusstsein mehr zu gesprochen bekommen hat. Dieser "Unfall" wurde aber schnell durch sarkastische Seitenhiebe vor allem durch Soziologen (Gott, falle es ihn gibt, habe sie seelig) beendet. Die Psychologie, als sie nun endlich bescheid wusste was wissenschaftliche Arbeiten zu bedeuten hat, verlor ab den 60er den Behaviorismus als Denkmotto und biederte sich als Konkubine der Informatik an. Diese kuriose Affäre mit der Informatik endete spätestens mit den Computer DeepBlue (Schachspielcomputer der einen Schachspieler schlug) in den 90ern, als man erkannte das DeepBlue dann doch irgendwie nicht so funktioniert wie die menschliche Informationsverarbeitung.
So... wer bis hier gelesen, denn muss ich Lob aussprechen. Denn der Text ist sicherlich anstrengend und ich habe auf brutale Art die Regel "halten Sie sich kurz im Netz" verletzt. Ich möchte diesen Beitrag, da er eh schon jede Dimension eines anständigen Posts im Forum verlassen hat, mit meinem finalen Gedanken beenden, der freundlicherweise schon teil abgefasst wurde:
@oneisenough oneisenough schrieb:1) Wieviele Beobachter bedarf es, um etwas Wahres von etwas Falschem unterscheiden zu können?
Auf die Frage gibt es mehrere Antworten:
Als radikaler Existenzzweifler, könnte man die Beobachtung überhaupt als Methode in Frage stellen. Kann ich denn Wahrheit über "Sehen" "Riechen" "Schnuppern" "Messen" "Fragebögen ausstellen" etc. erkennen? Der Existenzzweifler würde dies mit nein beantworten, denn ich kann mir nie sicher sein, dass das was ich zu beobachten glaube, auch das ist was ich beobachte.
Da das aber eine unkomfortable Position ist, kann man sich auch der Wissenschaft anschließen: Diese erzählt das "Märchen" der wissenschaftlichen Beobachtung, die der Objektivität, Allgemeingültigkeit, Systematik und Nachvollziehbarkeit genügen. Eine Beobachtug sollte geplant sein, damit sie ggf. auch später noch einmal wiederholt werden kann von einer anderen Person. Bei einer wissenschaftlichen Beobachtung muss ich zudem Methoden anwenden, z.B. systematische Fragebögen austeilen. Und die diese Fragebögen bekommen, müssen sich aus den statistische gleichen Merkmalen auseinandersetzen, wie die Gesamtpopulation (z.B. den Deutschen) usw. Letztlich kommt man aber immer auf die bereits oben beschriebenen Problemen des Konstruktivismus heraus.
Als vernünftiger Mensch würde man sagen: es kommt drauf an. Wenn ich die Aussage tätige: "Dieses Glas ist zerbrechlich" und ich werfe das Glas am Boden und es zerbricht tatsächlich, dann wäre es ernsthaft bedenklich, wenn ich mit wissenschaftlichen Methoden diesen Umstand auf Wahrheit abklopfen möchte. Wenn ich dann noch diskutieren würde, ob das Glas nun ist oder nicht ist, im Sinne ob es existiert, oder es nicht a la Matrix nur mir zebrochen erscheint, dann darf man mich auch gerne einweisen.
Daher noch ein Nachtrag: Meine kritische Auseinandersetzung mit der Wissenschaft darf nicht so verstanden, dass ich "offensichtlich" Tatsachen anzweifle. Die Gravitation zu bestreiten wäre recht albern, denn die Annahme es gäbe Gravitation, ist auch für mich im Alltag relevant. Denn so erscheint mir die Realität. Etwas anderes ist es aber, wenn mir Theoretische Physiker eine Liste 21 Naturkonstanten vorliegen und diese begründen, weil ihre Messung dies so ergaben und diese Konstanten sich zufälligerweise auch noch gut in den Gleichungen einfügen, die vor den Messungen in unfertiger Form existieren. Das lässt mich dann doch etwas zweifeln. Ich muss mir immer die Frage der Sinnhaftigkeit von Aussagen stellen. Vulgäre Wissenschaftsgläubigkeit ist genauso fraglich wie absoluter Skeptizismus. Halte es wie Aristoteles und finde die Mitte im Leben.
oneisenough schrieb:Ist es möglich, dass ein einziger Beobachter allein durch seine Beobachtung das Vorhandensein von etwas bezeugen kann, die Beobachtung aber (aus bestimmten Gründen) nicht wiederholt werden kann, von dem der Rest der Welt felsenfest überzeugt ist "Nöö, so etwas kannst du unmöglich beobachtet haben", was zu der Situation führt, dass der gesamte Rest der Welt sich irrt. Ist so etwas möglich?
Ja, das ist sogar das Tagesgeschäft der Wissenschaftler. Wenn eine Beobachtung nicht wiederholbar oder zumindest nachvollziehbar ist, dann ist sie auch wertlos. In Bio-Laboren macht man nicht selten kuriose Beobachtungen, die aber - aus verschiedenen Gründen - nicht mehr rekonstruiert werden können. Aber wenn du nicht weißt, was diese Beobachtung war und diese nicht erklären kannst, dann ist sie allenfalls eine Randnotiz, aber hat keinen Wert. Sie kann aber ein Impuls sein noch stärker in eine bestimmte Richtung zu forschen.
oneisenough schrieb:Stimmt es, dass alle sogenannten Beweise, ob wissenschaftlicher oder sonstiger Art, allein durch das gegenseitige Bezeugen/Mitteilen von Beobachtungen (im Sinne von Wahrnehmung) zustande kommen, und das damit jeder Beweis stets nur von jener Qualität ist, die unsere geistigen Fähigkeiten hergeben?
Ja und ja. Letzteres sowieso. Wir können ja nicht ernsthaft behaupten wie hätten ein "Beweis" der unsere geistigen Fähigkeiten übersteigt. Das klänge schon sehr komisch und würde wahrscheinlich Philosophen/Intellektuelle aus den Keller, die dann wieder entsprechende sarkatische Kommentare verfassen würden.
Und ja, Beweise befinden sich immer in einem sprachlichen Bezugsystem, bei den wir unsere Sinne aneinander messen. Indem ich diesen Text geschrieben haben, gehe ich davon aus, dass du existierst, du meine Sprach verstehst, du hoffentlich meine zahlreichen Rechtsschreibfehler und Syntaxbrüche übersiehst und mit deinen Sinne jeden relevanten Pixel auf deinen Monitor mit deinen Augen aufnimmst und das Gehirn das Muster der entsprechende Pixel/Nervenimpulse interpretieren kann.
Kein Beweis steht außerhalb des Menschsein (und seiner Sinnessysteme). Wobei das nur meine Meinung ist, es gibt auch die (aus meiner Sicht) alberne Vorstellung, die Beweise lägen im Universum so herum, die dann von den Menschen entdeckt werden können.