Der Doppelmord von Horchheim, Berichte der Prozessbeobachter
13.02.2013 um 17:2210.Prozessstag 13.02.2013
Von Jungler
Die Nachbarin und ihr Ehemann waren ca. 10 Minuten im Zeugenstand, es wurden von dem Notizbuch einige Notizen verlesen, Schwenn wollte unbedingt die Daten der Einträge wissen, aber daran konnte sie sich nicht erinnern. Es seien alles eigene Gedächtnisstützen gewesen, die sie nach der Tat angefertigt habe, auch auf Anraten von HS.
Am gestrigen Abend sei man mit 2 Beamten des Zeugenschutzes Essen gegangen, keine Gespräche über den Fall sondern nur Allgemeines und die technischen Abläufe wurden erörtert. Gefragt wurde sie von Schwenn ob sie sich nach einer Belohnung erkundigt habe und ob sie eine erhalten habe. Beides hat sie verneint.
Das Ganze hat jeweils 10 Minuten gedauert.
Der Vorsitzende übergab dann der Verteidigung drei DVD, die Illner-Sendung, das Heute-Journal und das Nacht-Journal zur Einsicht.
Dann wurde über die künftige Terminplanung gesprochen, lt. Schwenn lassen sich wohl erst im Mai wieder freie Termine der beiden Anwälte und der Kammer finden, das wird aber gerade, also jetzt nach Ende der Verhandlung nochmals erörtert.
Nach eineinhalb Stunden Pause kam dann der Sicherheitstechniker, bei dem die Sch.s langährige Kunden waren, die wegen der Mietwohnungen auch öfter dort Schlüssel nachmachen liessen.
Das Schloß im Privathaus war von dieser Firma, jedoch schon vor dem Einzug der Sch.s dort eingerichtet, der Techniker konnte auch anhand seiner Unterlagen nicht mehr feststellen, ob ein neuer Zylinder eingebaut wurde, oder ob die Schlüssel der Vorbesitzer übernommen wurden.
Schlüssel wurden anhand der Sicherungs-Karte angefertigt, über die genaue Anzahl konnte er keine Auskunft geben, auch sei das Zertifikat, oder Patent nach 10 Jahren abgelaufen und da konnten ohnehin die Schlüssel neu angefertigt werden. Auch von einem anderen Schlüsseldienst teilte er dann auch Nachfrage mit.
Der Nachmittag war dann der eigentlich wichtige Teil, es gab etliche Zeugen.
1. Ein Ehepaar aus Haren, Nachbarn der Juniors. Zunächst wurde der Mann vernommen, ein Holländer, der teilweise sehr schlecht zu verstehen war.
Er hatte am 08.07. Geburtstag und da zu dem Termin sein Dach neu gedeckt wurde habe er den Geburtstag auf dem Campingplatz gefeiert, er habe weder HS noch BS gesehen, den BMW auch nicht, den verdreckten BMW auch nicht, er wusste von Startschwierigkeiten des BMW, da B.öfter darüber klagte, er wusste von den Schulterproblemen der HS, auf viele Fragen gab er abweichende Antworten gegenüber den protokollierten Aussagen, an vieles konnte er sich nicht erinnern, die St.A. machte ihn etliche Male auf Abweichungen und getätigte Aussagen aufmerksam, aber er verschanzte sich oft dahinter, dass alles schon so lange her sei.
Befragt, wie er zur Nachbarin von HS stehe, sagte er über diese wolle er keine Auskunft geben, nachgebohrt sagte er dann, dass das Auspionieren für ihn zuviel gewesen sei, mit dieser Frau wolle er nichts mehr zu tun haben.
Die Hunde seien abwechselnd von HS und den Kindern ausgeführt worden, zu dem Verhältnis zu den SE könne er nichts sagen.
Die Ehefrau bestätigte im Großen und Ganzen das Gesagte, sie jedoch hatte nicht so die Einstellung zur Nachbarin, aber für sie sei das auch nicht in Ordnung. Auch sie wurde befragt wegen des Wagens, der Schulterprobleme, ob HS den Teich selbst ausgehoben habe, selbst tapeziert habe etc
2. Es erschien eine Dame aus Koblenz, die das Ehepaar seit mehr als 30 Jahren über den hiesigen Ruderclub und Segelclub kannte, auch einen gemeinsamen Segeltörn mit den Seniors verbracht. Die Dame gab an, es sei eine sehr freundschaftliche Beziehung gewesen, man habe sich zwar nicht regelmässig besucht aber sei sich oft über den Weg gelaufen und habe immer ausgiebig Schwätzchen gehalten. Sie habe das Gefühl gehabt, Waltraud hätte zwar generell wenig von ihren Problemen nach außen getragen, aber ihr gegenüber sei sie sehr vertraut gewesen, man habe sich sehr gemocht. Auch das Verhältnis der beiden Eheleute untereinander beschrieb sie als beispielhaft, selten habe sie Paar gekannt, die so innig miteinander waren und stets alles zusammen machten.
Sie habe eine Aussage bei der Polizei gemacht, nachdem sie von der schrecklichen Tat erfuhr, da ihr das sofort wieder in den Sinn kam. Sie habe, wahrscheinlich war es im Mai 2011, die Beiden auf der Strasse getroffen und WS habe ihr erzählt, dass die beiden beabsichtigen würden den Sohn zu enterben. Die Dame war erstaunt, ja entsetzt, sagte wohl Beschwichtigendes , so im Sinne von, das renkt sich schon wieder ein, wollte auch nicht zu persönlich hinterfragen und erzählte diese Begegnung später sofort ihrem Mann.
Es war keine Rede davon, ob diese Absicht konkret war, ob man das dem Sohn schon mitgeteilt habe oder nähere Umstände. Sie selbst habe auch für sich gedacht, dass der Heinz das wohl auch in seinem eigenen Freundeskreis mal erwähnt habe und glaubte nicht, dass sie die einzige sei, die davon wusste. Sie sei auch mit ihrer eigenen Gesundheit in dieser Zeit befasst gewesen und erst als sie es ihrer Kosmetikerin erzählte hatte diese sie darauf aufmerksam gemacht, eine Aussage bei der Polizei zu machen.
Von finanzielle Schwierigkeiten der Jun. Und Unterstützung wusste sie nichts, sie gab an, dass WS und ihr Mann wohl unter der Entfernung zu den Enkelkindern litt, dass sie gerne einen besseren Kontakt gehabt hätte, dass sie sich beklagte, ihr Sohn müsse so viel arbeiten um die Kosten für den hohen Lebensstandard zu finanzieren.
Der Ehemann wurde ebenfalls mit den gleichen Fragen vernommen und gab das so wider, was seine Frau ihm damals erzählte. Auch er wusste nichts über finanzielle Zuwendungen gab aber an, dass beide sehr sparsam gewesen sind.
Außerdem kam noch deren Tochter , eine Justiziarin aus Neuss :-) in den Zeugenstand, die dann erzählte, dass sie gemeinsam mit ihren Eltern über das Tatmotiv vor dem Hintergrund der angeblichen Enterbung spekuliert habe.
Es gab zu den Vernehmungsprotokollen der drei Personen jeweils Rückfragen von Schwenn, dazu komme ich dann später noch, weil es sonst die Chronologie stärt.
Last not least kam noch der Metzger des Lebensmittelmarktes meines Vertrauens in den Zeugenstand.
Dieser kannte die Seniors als Kunden, wusste vor der tat weder deren Namen noch deren Hintergrund, erinnerte sich jedoch an ein Gespräch mit WS weshalb er eine Aussage bei der Polizei machte.
Frau Sch. Sei eine Woche vor dem Urlaub bei ihm an der Theke gewesen und da im Laden mal nicht viel los war habe man sich unterhalten. Sie sagte, sie würden in Urlaub fahren, er fragte wohl, ob es zum Sohn gehe, da sagte sie, nein da möchte sie nicht mehr gerne hinfahren, in den beiden letzten Jahren seien sie nur einmal zu einer Familienfeier dagewesen und es wäre ihr lieber, die Enkel würden nach Koblenz kommen. Sie gab wohl auch an, dass sie der Schwiegertochter misstraute, er sagte wohl sie habe Angst gehabt, hat das dann aber wieder abgeschwächt, jedenfalls kam noch die Rede darauf, dass sie einen Schlüssel habe, der Metzger sagte, dann lassen Sie sich doch den Schlüssel zurückgeben, das wollte sie aber nicht.
Von Jungler
Die Nachbarin und ihr Ehemann waren ca. 10 Minuten im Zeugenstand, es wurden von dem Notizbuch einige Notizen verlesen, Schwenn wollte unbedingt die Daten der Einträge wissen, aber daran konnte sie sich nicht erinnern. Es seien alles eigene Gedächtnisstützen gewesen, die sie nach der Tat angefertigt habe, auch auf Anraten von HS.
Am gestrigen Abend sei man mit 2 Beamten des Zeugenschutzes Essen gegangen, keine Gespräche über den Fall sondern nur Allgemeines und die technischen Abläufe wurden erörtert. Gefragt wurde sie von Schwenn ob sie sich nach einer Belohnung erkundigt habe und ob sie eine erhalten habe. Beides hat sie verneint.
Das Ganze hat jeweils 10 Minuten gedauert.
Der Vorsitzende übergab dann der Verteidigung drei DVD, die Illner-Sendung, das Heute-Journal und das Nacht-Journal zur Einsicht.
Dann wurde über die künftige Terminplanung gesprochen, lt. Schwenn lassen sich wohl erst im Mai wieder freie Termine der beiden Anwälte und der Kammer finden, das wird aber gerade, also jetzt nach Ende der Verhandlung nochmals erörtert.
Nach eineinhalb Stunden Pause kam dann der Sicherheitstechniker, bei dem die Sch.s langährige Kunden waren, die wegen der Mietwohnungen auch öfter dort Schlüssel nachmachen liessen.
Das Schloß im Privathaus war von dieser Firma, jedoch schon vor dem Einzug der Sch.s dort eingerichtet, der Techniker konnte auch anhand seiner Unterlagen nicht mehr feststellen, ob ein neuer Zylinder eingebaut wurde, oder ob die Schlüssel der Vorbesitzer übernommen wurden.
Schlüssel wurden anhand der Sicherungs-Karte angefertigt, über die genaue Anzahl konnte er keine Auskunft geben, auch sei das Zertifikat, oder Patent nach 10 Jahren abgelaufen und da konnten ohnehin die Schlüssel neu angefertigt werden. Auch von einem anderen Schlüsseldienst teilte er dann auch Nachfrage mit.
Der Nachmittag war dann der eigentlich wichtige Teil, es gab etliche Zeugen.
1. Ein Ehepaar aus Haren, Nachbarn der Juniors. Zunächst wurde der Mann vernommen, ein Holländer, der teilweise sehr schlecht zu verstehen war.
Er hatte am 08.07. Geburtstag und da zu dem Termin sein Dach neu gedeckt wurde habe er den Geburtstag auf dem Campingplatz gefeiert, er habe weder HS noch BS gesehen, den BMW auch nicht, den verdreckten BMW auch nicht, er wusste von Startschwierigkeiten des BMW, da B.öfter darüber klagte, er wusste von den Schulterproblemen der HS, auf viele Fragen gab er abweichende Antworten gegenüber den protokollierten Aussagen, an vieles konnte er sich nicht erinnern, die St.A. machte ihn etliche Male auf Abweichungen und getätigte Aussagen aufmerksam, aber er verschanzte sich oft dahinter, dass alles schon so lange her sei.
Befragt, wie er zur Nachbarin von HS stehe, sagte er über diese wolle er keine Auskunft geben, nachgebohrt sagte er dann, dass das Auspionieren für ihn zuviel gewesen sei, mit dieser Frau wolle er nichts mehr zu tun haben.
Die Hunde seien abwechselnd von HS und den Kindern ausgeführt worden, zu dem Verhältnis zu den SE könne er nichts sagen.
Die Ehefrau bestätigte im Großen und Ganzen das Gesagte, sie jedoch hatte nicht so die Einstellung zur Nachbarin, aber für sie sei das auch nicht in Ordnung. Auch sie wurde befragt wegen des Wagens, der Schulterprobleme, ob HS den Teich selbst ausgehoben habe, selbst tapeziert habe etc
2. Es erschien eine Dame aus Koblenz, die das Ehepaar seit mehr als 30 Jahren über den hiesigen Ruderclub und Segelclub kannte, auch einen gemeinsamen Segeltörn mit den Seniors verbracht. Die Dame gab an, es sei eine sehr freundschaftliche Beziehung gewesen, man habe sich zwar nicht regelmässig besucht aber sei sich oft über den Weg gelaufen und habe immer ausgiebig Schwätzchen gehalten. Sie habe das Gefühl gehabt, Waltraud hätte zwar generell wenig von ihren Problemen nach außen getragen, aber ihr gegenüber sei sie sehr vertraut gewesen, man habe sich sehr gemocht. Auch das Verhältnis der beiden Eheleute untereinander beschrieb sie als beispielhaft, selten habe sie Paar gekannt, die so innig miteinander waren und stets alles zusammen machten.
Sie habe eine Aussage bei der Polizei gemacht, nachdem sie von der schrecklichen Tat erfuhr, da ihr das sofort wieder in den Sinn kam. Sie habe, wahrscheinlich war es im Mai 2011, die Beiden auf der Strasse getroffen und WS habe ihr erzählt, dass die beiden beabsichtigen würden den Sohn zu enterben. Die Dame war erstaunt, ja entsetzt, sagte wohl Beschwichtigendes , so im Sinne von, das renkt sich schon wieder ein, wollte auch nicht zu persönlich hinterfragen und erzählte diese Begegnung später sofort ihrem Mann.
Es war keine Rede davon, ob diese Absicht konkret war, ob man das dem Sohn schon mitgeteilt habe oder nähere Umstände. Sie selbst habe auch für sich gedacht, dass der Heinz das wohl auch in seinem eigenen Freundeskreis mal erwähnt habe und glaubte nicht, dass sie die einzige sei, die davon wusste. Sie sei auch mit ihrer eigenen Gesundheit in dieser Zeit befasst gewesen und erst als sie es ihrer Kosmetikerin erzählte hatte diese sie darauf aufmerksam gemacht, eine Aussage bei der Polizei zu machen.
Von finanzielle Schwierigkeiten der Jun. Und Unterstützung wusste sie nichts, sie gab an, dass WS und ihr Mann wohl unter der Entfernung zu den Enkelkindern litt, dass sie gerne einen besseren Kontakt gehabt hätte, dass sie sich beklagte, ihr Sohn müsse so viel arbeiten um die Kosten für den hohen Lebensstandard zu finanzieren.
Der Ehemann wurde ebenfalls mit den gleichen Fragen vernommen und gab das so wider, was seine Frau ihm damals erzählte. Auch er wusste nichts über finanzielle Zuwendungen gab aber an, dass beide sehr sparsam gewesen sind.
Außerdem kam noch deren Tochter , eine Justiziarin aus Neuss :-) in den Zeugenstand, die dann erzählte, dass sie gemeinsam mit ihren Eltern über das Tatmotiv vor dem Hintergrund der angeblichen Enterbung spekuliert habe.
Es gab zu den Vernehmungsprotokollen der drei Personen jeweils Rückfragen von Schwenn, dazu komme ich dann später noch, weil es sonst die Chronologie stärt.
Last not least kam noch der Metzger des Lebensmittelmarktes meines Vertrauens in den Zeugenstand.
Dieser kannte die Seniors als Kunden, wusste vor der tat weder deren Namen noch deren Hintergrund, erinnerte sich jedoch an ein Gespräch mit WS weshalb er eine Aussage bei der Polizei machte.
Frau Sch. Sei eine Woche vor dem Urlaub bei ihm an der Theke gewesen und da im Laden mal nicht viel los war habe man sich unterhalten. Sie sagte, sie würden in Urlaub fahren, er fragte wohl, ob es zum Sohn gehe, da sagte sie, nein da möchte sie nicht mehr gerne hinfahren, in den beiden letzten Jahren seien sie nur einmal zu einer Familienfeier dagewesen und es wäre ihr lieber, die Enkel würden nach Koblenz kommen. Sie gab wohl auch an, dass sie der Schwiegertochter misstraute, er sagte wohl sie habe Angst gehabt, hat das dann aber wieder abgeschwächt, jedenfalls kam noch die Rede darauf, dass sie einen Schlüssel habe, der Metzger sagte, dann lassen Sie sich doch den Schlüssel zurückgeben, das wollte sie aber nicht.