nairobi schrieb:Was mir aber auch Sorgen macht ist, dass sie dement werden könnten. Das kommt ja leider gar nicht selten vor...
Bei meinem Vater ist das ja der Fall, wobei er gute und schlechte Phasen hat. In den guten merkt man ihm kaum etwas an, man darf ihn dann nur nichts Konkretes fragen, z.B. wann er das letzte Mal etwas gegessen hat oder wo er sich befindet.
Doch Gespräche mit ihm zu führen geht sehr gut, teilweise sogar besser als früher. Er ist ruhiger und gelassener geworden und wenn er über frühere Zeiten sprechen kann, dann ist er (jetzt zumindest noch) sofort "da". Ich habe die letzten Jahre über ihn als Person mehr erfahren, als all die Jahrzehnte vorher. Er ordnet und sortiert die Themen nicht mehr, hat keine Sorge darüber, was er sagen kann oder nicht.
Das passiert dann natürlich auch in der Öffentlichkeit und hat teilweise schon zu einigen Situationen geführt, die andere Menschen verunsichert haben, weil er eben nicht immer so agiert und reagiert, wie es erwartet wird.
Ich denke, je gelassener man mit ihm umgeht, desto gelassener wird er auch sein/bleiben. Es kommt da auch sehr viel auf einen selbst an, wie man mit der Demenz eines anderen umgeht. Man muss ihn z.B. nicht ständig zurecht weisen oder auf Fehler aufmerksam machen.
Allein leben könnte mein Vater allerdings nicht mehr, da braucht es nun andere Menschen die für ihn sorgen.
Er kann die meisten Personen auch noch zuordnen, weiß meistens, dass ich seine Tochter bin, manchmal hält er mich auch für seine eine Schwester, an die ich ihn eh immer erinnert habe.
Ich mache mir da keine Gedanken, was wäre, wenn meine Mutter ebenfalls dement wäre oder wenn mein Vater nicht mehr weiß wer er ist oder wer wir sind . Das wird die Situation, sollte sie eintreffen, dann mit sich bringen, wie man damit umgeht. Mein Vater ist zudem körperlich eingeschränkt und könnte sich nicht selbstständig davon machen. Das ist natürlich auch ein Problem bei einigen Demenzerkrankten.