violetluna schrieb:So ist es.
Macht wird leider sehr oft auch missbraucht und da muss man dagegensteuern. Nicht nur bei Besetzungen, sondern es werden leider auch noch oft genug die Rechte der Arbeitnehmer verletzt. Das darf nicht sein!
Macht wird immer wieder missbraucht und es werden jeden Tag die Rechte von Menschen verletzt.
Die Rechte von Verkehrsteilnehmern, von Patienten, von Arbeitgebern und natürlich auch von Arbeitnehmern.
Und natürlich gibt es dafür in einem Rechtsstaat Maßnahmen und Möglichkeiten, um dagegen einzuschreiten...
Genau so illusionär wie es ist, anzunehmen oder gar zu fordern, dass das "nicht sein darf", wäre es anzunehmen, es darf mir keiner mehr die Vorfahrt nehmen oder es darf nicht sein, dass jemand stiehlt.
Ich weiß, es ist ein alter Traum der Sozis, dass jeder Programmierer z.B. so viel Geld verdienen soll wie jeder Andere und jeder die gleiche Chance auf Einstellung haben sollte, erst recht bei gleicher Qualifikation. In der Praxis weiß jeder mit einschlägiger Erfahrung, dass man schon Bewerber mit hinreichender oder gar exzellenter Qualifikation aus anderen Gründen abgelehnt oder andere - mit offensichtlich nicht optimaler Qualifikation - bevorzugt hat.
Wenn nun der Arbeitnehmer (oder seine Interessensvertretung) an seinem Arbeitsplatz entscheiden können soll, wo er arbeitet, wie lange er arbeitet, was er arbeitet und wieviel Geld er bekommt, dann sind wir in der Planwirtschaft angekommen.
Es führt schon den Begriff des "Unternehmers" ad Absurdum, wenn man fordert, man müsse ihm alles vorschreiben...
Ich mache dem Arbeitnehmer, der so denkt keinen Vorwurf. Viele Arbeitnehmer sehen es so, dass der Arbeitsplatz im Unternehmen dazu da ist, seinen Kühlschrank zu füllen. Und sie versuchen ihre "Effizienz" dahingehend zu steigern, dass mit möglichst wenig Arbeit und viel Urlaub, möglichst viel Geld reinkommt.
Da ist es gut, dass es Unternehmer gibt, die das Unternehmen als Ganzes betrachten und die Arbeitnehmer und Produktionsstätten als Hilfsmittel für den eigentlichen Zweck des Unternehmens:
Gewinn zu erwirtschaften!
Denn nur dann wird es auf Dauer Bestand haben und es wird auch überhaupt etwas zu verteilen geben.
Natürlich wird es immer wieder Ausreißer geben: Unternehmer, die ihre Mitarbeiter unfair behandeln oder auch Arbeitnehmer, die faulenzen oder klauen, u.s.w.
Die große Mehrheit, sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite, sieht das aber anders (zum Leidwesen mancher "Klassenkämpfer") und verhält sich auch anders.
Natürlich müssen die Interessengruppen im Gespräch bleiben und auch um einen fairen Kompromiss ringen...
...dem Unternehmen aber den Gestaltungsspielraum zu nehmen, hat damit nichts mehr zu tun.
Natürlich muss ein Unternehmen / Unternehmer entscheiden, ob er den Einsatz im Home-Office mit dem Unternehmenszweck und dem sozialen Frieden im Betrieb für vereinbar hält. Und wenn er der Meinung ist, dass das dem Geschäftbetrieb abträglich wäre oder es Unfrieden stiften würde, dann muss er auf Präsenzarbeitszeit bestehen können.