Vierfach-Mord in Rupperswil
07.03.2016 um 00:06
Hallo Zusammen. Ich würde sehr gerne meine Gedanken zu einigen Ungereimtheiten beitragen. Sorry. Ist einiges an Text.
Wir haben als Diskussionsgrundlage nur sehr wenige Informationen. zu Verfügung. Wir wissen im Grunde nur folgendes:
- Die 3 Familienmitglieder und die Freundin sind tot.
(Wir kennen aber die Todesursache nicht. Es könnten Messer gewesen sein. Aber wir wissen es nicht, denn die Polizei hat sich dazu nicht geäussert)
- Der Brand war post mortem
- Die Mutter hat Geld abgehoben ( Eigenartig ist die Mischung zwischen Euro und CHF )
- Den ungefähren Todeszeitpunkt der Mutter
- Die Mutter hätte mehr Geld abheben können ( Aussage der Polizei)
- Zwei Männer haben sich in Wohlen verarzten lassen (Wir wissen nicht, ob diese Männer deutsch, schwiizerdütsch, gebrochenes Deutsch oder gar kein Deutsch gesprochen haben, was sicher helfen würde)
( Das muss überhaupt nichts bedeuten und kann absolut unabhängig sein.)
Wir wissen nicht, ob diese Dinge alle Zusammenhängen. Wir können es nur vermuten.
Trotzdem gibt das Ganze einiges her:
Erpressung wegen Geld fällt genau wegen einiger Kleinigkeiten als Motiv aus meiner Sicht weg aus folgenden Gründen:
Erpressung ist ein Geschäft. Erpresser hätten die Familie vorher ausgekundschaftet. Sie hätten gewusst, vielviele Menschen dazu gehören. Deshalb macht die Anwesenheit der Freundin in diesem Szenario einfach nicht richtig sinn. Bei Raub und Erpressung geht es um Kontrolle und Effizienz.
Solche Leute wollen maximalen Ertrag bei möglichst kleinem Risiko. Die Kontrolle zu übernehmen übe andere Menschen ist psychologisch sehr komplex und birgt besonders in den ersten Minuten sehr viel Risiken und braucht viel Energie. Jede weitere Person, die man kontrollieren muss, stellt ein exponentiell vergrössertes Risiko dar. Erpresser hätten nicht an einem Tag zugeschlagen, wo die Freundin in Haus war. Und da sie die Familie beobachtet hätten , wäre ihnen das bewusst gewesen. DAs wäre einfach nicht sinnvoll. Denn als Druckmittel würden die eigenen Kinder bei weitem reichen (Sorry, klingt sehr hart. Ist aber so.)
Auch dagegen spricht die Todesart, sofern wir diese richtig interpretieren. Denn, wie oben schon erwähnt, wissen wir es nicht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass die Opfer erstochen worden sind, dann ist dies viel zu persönlich für Erpresser. Es braucht ein ganz andeeres Mindset, um jemand zu erstechen. Es ist intimer und das bei 4 Menschen zu tun, lässt aus meiner Sicht nur folgende Schlüsse zu:
Die Tat ist persönlich und ein Racheakt,
Die Tat war völlig ungeplant und die Waffen wurden vor Ort gefunden und genutzt.(Dagegen sprechen die mitgebrachten Klebebänder und Fesselungsutensilien)
Die Tat war ein Akt von Soziopathen und Sadisten (Über einen sexuellen Aspekt wissen wir aber auch nichts und der wäre in den meisten Fällen vorhanden. Allerdings kann das Messer auch als Ersatz dafür dienen. Es dringt auch ein. (Sorry. das klingt wirklich furchtbar. Ist aber so.) in diesem Fall wäre das Geld nur eine Art weitere Erniedrigung und "Enschädigung" für die Aufwände der Täter.
Ein Auftragsmord fällt aus meiner Sicht weg. Denn dabei ist auch die Freundin des Jungen das Problem. Ein Auftragsmord hätte sich auf die Familie beschränkt. Ausserdem wären dafür auch keine Messer benutzt worden und auch kein Geld abgehoben.
Es gibt allerdings ein Szenario, dass in diese Richtiung geht, dasss man sich anschauen könnte. Aber dazu komme ich später.
Es könnten auch Drogen im Spiel gewesen sein. Die ganze Tat insgesamt wirkt unorganisiert. Allerdings hat es auch organisierte Komponenten, wie die mitgebrachten Utensilien und auch, falls dies zusammenhängt, den psychischen Druck auf die Mutter durch die Kinder, bzw. die Familie.
Wir wissen nicht, wann die Täter eingestiegen sind und wie. Deshalb kann es gut sein, dass die nicht gesehen wurden von den Nachbarn. Beim gehen konnten sie ja im Schutz des Hauses die Umgebung checken, bis die Luft rein war und dann losgehen oder fahren.
Ebenso dagegen sprich der Betrag von rund 10'000 Euro. Er ist zu niedrig. Keine Mutter, die auch nur halbwegs ihre Kinder liebt, würde wegen Geld deren Leben gefährden. Ich glaube, dass die Mutter genau diesen Betrag, nämlich 10'000 Euro insgesamt abheben wollte und/oder musste.
Damit kommen wir zu den mekrwürdigen Abhebungen:
Aus meiner Sicht gibt es nur wenige Gründe für so ein Verhalten der Mutter
- Es könnte sein, dass die Täter sich nicht auskannten mit den Schweizer Banken und Limitten und deshalb von ihr verlangt haben, das Geld aus dem Bankomaten zu lassen. Sie hat sich vielleicht nicht getraut, zu wiedersprechen oder sie haben es ihr nicht geglaubt und so musste sie es durchziehen. In diesem Fall sprechen die 1000 Euro dafür, dass der oder die Täter aus dem Euroraum kommen. Dasselbe gilt für die Stückelungen. Denn 1000er lassen sich nicht gut unauffällig wechseln. Man muss zur Bank. Kleine Stückelungen gehen überall.
Auch das würde auf Täter aus dem Euroraum schliessen lassen. ebenso, dass sie keine Schusswaffen hatten. Denn diese über die Grenze zu nehmen, wäre ein grosses Risiko. und einfach so schnell welche zu kaufen, geht in der Schweiz nicht so einfach ohne Kontakte.
Dann gibt es da noch diese Emails von dem deutschen selbsternannten Profiler, der Rupperswiler Menschen privat anschreibt und auch die Polizei mit seiner Theorie und damit die Leute verstört. Er behauptet, dass es ein schiefgegangener Einkauf bei Hehlern gewesen sein könnte. Ich halte dies für sehr schräg. Trotzdem ist es nicht ganz von der hand zu weisen.
In diesem Szenario würde die Mutter das Geld bewusst gestückelt haben, um unter den durch die Bank meldepflichtigen CHF 10'000 zu bleiben und nicht zu viele euro abzuheben. Dabei unterstellt man allerdings einem Opfer ein Straftat, was ich ich für sehr heikel und schwierig halte. Aber dieser hat es nun einmal geschrieben.
In diesem Szenario wäre die Mutter nach Hause gegangen ohne zu wissen, was dort los ist und das längst alles eskaliert ist und dann war sie die letzte Zeugin, die dann auch ermordet wurde, um die Spuren zu verwischen. Ganz ausschliessen können wir ein solches oder ähnliches Szenario nicht. Aber auch hier sprechen die mutmasslich mitgebrachten Fesselungsutensilien dagegen.
Ein weiteres Szenario ergibt sich, wenn man die Anwesenheit der Freundin mit einbezieht. Diese ist für mich ebenfalls merkwürdig. Könnte der Täter aus dem Umfeld der Freundin oder deren Familie stammen? Ist der Anstifter ein ehemaliger Freund von ihr oder war er sogar mit dabei? Geb es einen stalker oder etwas, dass sie niemandem erzählt hat?
Wäre dies der Fall, würde sich die persönliche Note erklären und die Wut. Auch würde es erklären, wie die Täter hereinkamen, Nämlich durch die Freundin, die vielleicht ihrem Ex oder so die Tür aufgemnacht hat. Dann könnte er den neuen Freund und dessen Familie als Feinde angesehen haben und aus diesem Grund alle letztlich umgebracht. Dabei könnte trotzdem ein Komplize mit dabei gewesen sein.
Aufgrund all dieser Indizien und des Tathergangs und nur aufgrund der Informationen und Annahmen, die ich hier erläutere kommen für mich nur 2 Szenarien in Frage:
1. Eine Rache- oder Beziehungstat. Dabei ist das Geld nur Ablenkung oder einfach eine Art Lohn für den oder die Täter. Dabei haben wir es mit psychisch gestörten Menschen zu tun. die Wahrscheinlichkeit, dass die Tat der Auftakt zu einem Serienverbrechen sein könnte, ist relativ klein und das Problem regional. Eine Aufklärung wäre mittelfristig wahrscheinlich.
2. Eine Tat eines psychopathischen Duo's oder Teams. Dass kann auch Mann und Frau sein. Dabei ist das Geld ebenfalls Nebensache. Ich würde vermuten in diesem Fall, dass diese Leute also "Nomaden"unterwegs sind. Und das Geld wäre nichts als Reisegeld bis zur nächsten Tat.
Es ginge Ihnen um die Qual der Opfer und die Kontrolle. Das wäre der schlimmstmögliche Fall. Das Problem könnte international sein und die Aufklärung aufgrund des Fehlenden Opferbezugs eher schwierig. Aus diesem Grund könnte die Tat auch diese Charakteristika von unorganisiert und organisiert zu gleich aufweisen. Die Täter wären vorbereitet für die Kontrollübernahme und ausgerüstet mit den Utensilien, wie Klebeband etc. Die Opfer wären aber eher zufällig und zur falschen zeit am falschen Ort.
Wenn die Polizei wirklich Täter DNA gefunden hat, so sind sie noch in den Anfängen und unerfahren. Aber sicher sind sie schon auffällig gewesen und in irgendeiner Datenbank zu finden. Aber die hinweise auf den Euroraum zeigen auf, dass dies auch irgendwo gewesen sein könnte. Vielleicht durchreisen sie Europa und tuen das in verschiedenen Ländern.
Den Vater, der in Luzern lebte, ist sicher immer ein guter Verdächtiger. Aber ich denke, aufgrund der Sachlage, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er darin verwickelt war. Trotzdem fehlen auch hier die Fakten.
Bleibt noch der Brand. Dieser scheint definitiv der Spurenvernichtung geschuldet zu sein. Hier stellt sich aber die Frage, warum? Wenn die Täter (oder der, auch wenn einiges für mehrere spricht) nirgendwo zu finden wären in keiner Datenbank, dann wäre das Feuer unnötig. Dieses Vorgehen ist auch sehr auffällig und spricht ebenfalls eher für eine intensive Kriminelle Vergangenheit.
Natürlich könnte ich auch völlig falsch liegen, weil wir ja kaum Fakten zur Verfügung haben. Trotzdem wollte ich meine Sicht darlegen.
Ich danke Euch für diese Möglichkeit. Denn die Tat beschäftigt mich sehr und meine Überlegungen sind auch noch nicht abgeschlossen.