@x-aequitas Bulgarien hat Menschen, die westlichen Standard und westliche Gehälter gewöhnt sind, auf den ersten Blick nicht viel zu bieten.
Durch die Wende ist es von einem Agrarland mit hoher Exportquote schlagartig zu einem außenwirtschaftlichen Nichts degradiert worden. Alle Absatzmärkte sind damals zusammengebrochen.
Ich erinnere mich, dass in meiner Kindheit und Jugend Bulgarien das reichere und interessantere, buntere Land war, als die DDR. Jetzt ist überall Verfall, ganze Dörfer oder Industrieanlagen liegen brach. Fassaden verfallen und es gibt viel Armut zu sehen.
Ja, die Natur ist schön. Da, wo sie umberührt bleibt, am meisten. Ich liebe dieses Land, aber ich bin damit (als jährlicher Touri) groß geworden.
Und ja, es gibt da auch großartige Menschen, eine reiche Kulturszene, und und und.
Aber da muss man mit Insidern unterwegs sein, die einen einführen können. Das erobert man sich nicht alleine während eines 7-tägigen Saufurlaubs in einer Touriebetonwüste.
Man muss schon die Mentalität der Leute kennen, die Sprache wenigstens verstehen, sich ein wenig in der Geschichte und in den Erzählungen des Landes auskennen.
Davon hat LM am Goldstrand nichts gesehen. Da war er unter größtenteils anderen westlichen Touristen und mit dem wirklichen Land nicht konfrontiert.
Wie "gut" es ihm in Varna dann, in einer realen Stadt, gefallen hat, kann man den Telefonaten mit seiner Mutter (so weit wir sie übermittelt bekommen haben) entnehmen. Das klingt für mich nicht euphorisiert.
Feelee schrieb:Ich weiß auch gar nicht, ob die bulgarische Bevölkerung viel TV guckt. Wenn ich da an andere Urlaubsländer denke, die sitzen bis nachts draußen und da läuft selten ein Fernsehgerät.
