Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@Interested
Kommt mir auch unrealistisch vor, dass jemand sie stundenlang beschattet haben sollte (seit dem Eintriit ins Restaurant schon am Nachmittag) und dann bis nach 23 Uhr wartet, bis die Zeit endlich reif ist. Kommt ja auch die Komplikation dazu, dass das Auto auch noch schnell vom Parkplatz zu holen wäre und man solange den Weg nicht verfolgen kann.
Aber wenn man einen Stalker annimmt, der langfristig geplant hat, hätte es fast so sein müssen...
Deshalb halt ich das auch für wenig plausibel.
Auf der anderen, manche Leute die obsessiv sind, sind irrsinnig ausdauernd...fast schon pathologisch, bzw nicht fast, sondern tatsächlich ;)

@Ocelot

Aber sowas kann doch auch im Nachhinein Erwähnung finden, vll haben es weitere Leute mitbekommen.

@Blondi23

Wenn es zutrifft, dann bestimmt ja. Vll erfahren wir es iwann. Mir lässt das keine Ruhe. Ich weiß net ob es allein an der Erzählung lag, dass sie sich verfolgt fühlte. Würde man nicht zuerst an Krankheit oder Verschlafen denken? Das ist doch gang und gäbe. Hmm.

@Ocelot

Eben. Und dass der Schulleiter direkt bei der Mutter anruft, ist doch auch nicht gewöhnlich, oder? Vielleicht kann mal jemand aus seiner Berufsschulzeit berichten.

@Ocelot
@Blondi23
Also ich hab auch Kollegen die normalerweise immer um 8:30 Uhr morgens durch die Türe kommen, nach denen kann man die Uhr stellen. Neulich war einer mal 3 Stunden morgens nicht da. Da fragt man sich schon, wo er abgeblieben, wurde auch irgendwann thematisiert. War natürlich nur beim Arzt.
Aber gleich zu paniken finde ich sehr, sehr ungewöhnlich.
Es gibt natürlich auch sowas wie einen 7. Sinn. Wenn man in einer Schulklasse ist, kennt man sich ja oft extrem gut, selbst die Leute, mit denen man kaum spricht, kennt man in ihren Gewohnheiten, man kriegt instinktiv mit, was extrem atypisch für eine Person ist.
(Ähm war es eigentlich eine Schule mit Unterricht, oder Ausbildung im Krankenhaus , was sie machte?)
Dennoch: Es wirkt schon so, als ob es einen konkreteren Grund gab, warum alle in Aufruhr waren.

z3001x schrieb:Ähm war es eigentlich eine Schule mit Unterricht, oder Ausbildung im Krankenhaus , was sie machte?

Ausbildung, glaub sowas wie 3 Tage Unterricht und 2 Tage Arbeiten. Sie war im 1. Ausbildungsjahr (angefangen Herbst 2005)

@z3001x

Die Mitschüler waren in Aufruhr. Ok, sie machten sie Sorgen, auch vll deshalb, weil sie von Fraukes Gefühl verfolgt zu werden, erfahren hatten. Aber ein Schulleiter lässt sich doch nicht so verrückt machen, dass er gleich die Mutter anruft. Der würde die aufgeregten Schüler doch erstmal beruhigen. Es sei denn, einer dieser Schüler konnte die Gründe für die Besorgnis gut darlegen.

@Ocelot
Und Mittwoch der 21.06.2006 wäre ein Tag mit Schulunterricht gewesen, oder?
War immer die Rede von den "Klassenkameraden" und dass sie nicht zur ersten Stunde gekommen wäre etc...

@z3001x

Jap, es war Unterricht an dem Tag.

@Ocelot
Danke schön!

@Blondi23
ich find's sogar ungewöhnlich dass die Mit-Schüler in Panik oder scherer Beunruhigung waren, oder wie man es ausdrücken will, auch wenn sie einigen wenigen dieses Gefühl unter der Hand geäussert hatte. Und wie Du sagst, beim Direktor erst recht.
Also von daher kann man es nicht so recht glauben, dass es nur an so "weichen" Faktoren lag. Müsste, wenn das alles so stimmt, schon mehr und etwas Greifbares dahinter sein. Also wir wissen eben nicht alles.

@z3001x

Die Beunruhigung der Mitschüler finde ich auch nicht merkwürdig. Nur das Handeln des Schulleiters. Bevor der die Mutter anruft, muss schon ein guter Grund vorgebracht werden. Also, bei uns in der Oberstufe, als wir dann erwachsen waren, hatten wir Schüler eine Bringschuld. Wir konnten uns selbst entschuldigen und waren selbst dafür verantwortlich, dass wir regelmäßig am Unterricht teilnahmen.

Bevor da sich der Schulleiter mit einem Elternteil in Verbindung gesetzt hat, musste schon einiges passieren.

Blondi23 schrieb:Bevor da sich der Schulleiter mit einem Elternteil in Verbindung gesetzt hat, musste schon einiges passieren.

Eben, ausserdem schwänzen oder verpennen einige sozusagen routinemässig (auch wenn jetzt Frauke konkret wohl nicht). Das haut keinen Schuldirektor vom Hocker.
Wenn man daraus den Umkehrschluss zieht, dass einiges passieren muss, dass der Direx persönlich aktiv wird, könnte man folgern, dass tatsächlich vorher einiges passiert ist!
Aber was ist da passiert?

@z3001x

Ich bin deiner Meinung. Ich denke aber, dass wir gerade auf unterschiedliche Punkte hinaus wollen.
Also: Der Schüler geht beunruhigt zum Direktor, schildert, dass Frauke nicht zum Unterricht erschienen ist und erklärt, dass es etwas vorgefallen sein muss. Diese Behauptung führt er auf ein konkretes Geschehen zurück. Der Direktor will sich ja aber auch nicht "blamieren" und ruft, auch beunruhigt, aber vorsichtig, bei der Mutter an und fragt erstmal nach, ob sie was von ihrer Tochter gehört hätte. Diese verneint, was den Direktor möglicherweise in seinem Handeln bestätigt.

Der Direktor macht ja nicht unnötig Menschen verrückt. Käme ja auch komisch rüber. Also muss der Schüler wirklich eindrucksvoll geschildert haben, was diese Beunruhigung ausgelöst hat.

So, sammeln wir mal kurz: wir haben diese schnelle Reaktion, wir haben die Aussage der Mutter, die Zweiter eben eingebracht hat, die möglicherweise interessant ist, wir haben die Reaktion der Schüler und die Aussage, dass Frauke sich verfolgt gefühlt hat. Des Weiteren wissen wir, dass ein Detektiv eingeschaltet wurde.

All diese Dinge, setzen doch etwas voraus. Einen begründeten Verdacht. Zumindest eine Mutmaßung. Die kommt doch nicht von irgendwoher.

Warum liest man nichts darüber? Vielleicht gibt es Zeugen, die durch die Veröffentlichung eine Erinnerung an etwas haben. Wieso nutzt man diese Gelegenheit nicht?

also ich denke dass wir dank @I_believe ein wichtiges Puzzle-Teil haben
wir haben uns oft gefragt warum Schulkollegen und Familie so schnell glaubten dass Frauke was zugestossen ist und warum Polizei so schnell handelte (Gefähr im Verzug, Ortungen, vielleicht stille sms, usw)
Also wenn sich frauke verfolgt fuehlte und ihre befuerchtungen auch zu einer freundin geäussert hat dann verstehe ich jetzt warum die Schulkollegen so schnell handelten und die Polizei auch

@sue_bern

Das erklärt aber nicht, weshalb der Direktor so schnell handelte. Vielleicht vertue ich mich ja auch, aber eine solch schnelle Kontaktaufnahme geschieht sonst nur in begründeten Fällen. Die Schüler sind beunruhigt reicht da nicht unbedingt aus. Es ist ja auch weitestgehend normal, dass man sich um die Mitschülerin Sorgen macht. Man thematisiert ihr Fehlen, versucht vielleicht, in der Pause anzurufen und nachzufragen. Aber anscheinend handelt man sehr zügig und auch der Direktor lässt sich direkt überzeugen, vorsichtig bei der Mutter nachzufragen.

@Blondi23
Also meinst Du auch, da muss mehr dahinter gewesen sein, ne? Irgendetwas "Reeles" was den Schulleiter veranlasst hat zu handeln, anstatt die aufgeschreckten Schülerinnen zu beruhigen. Also eine Begebenheit am Vorabend oder vorher oder eine Konkretisierung dieser Verfolgungsangst...so ungefähr?

@z3001x

Ja. Dazu wüsste ich eben gerne, wie es an der Berufsschule zugeht. Ich war ja selbst nie an einer.
Ich weiß aus dem Grundschulbereich, dass es in verschiedenen Bundesländern Pflicht ist, bei unentschuldigtem Fehlen eines Kindes die Eltern telefonisch zu kontaktieren, weil dem Kind auf dem Schulweg was passiert sein könnte.

In der weiterführenden Schule sieht es schon wieder anders aus. Da kommt es auch auf Ermessen des Lehrers an, mal nachzufragen. Auch, weil er vll einen Verdacht hat.

Aus der Oberstufe kenne ich es so, dass es unsere Verantwortung ist, ob wir hingehen oder nicht. Da ruft dich keiner an, auch nicht bei unentschuldigtem Fehlen. Erst dann, wenn es über das, was man als normal ansieht, hinausgeht.

Warum sollte man in der Berufsschule dann direkt so vorgehen? Möglich wäre doch, dass man als Lehrer den Chef informiert. Aber anscheinend lief es doch gar nicht mehr über den Klassenlehrer oder den gerade anwesenden Fachlehrer, sondern direkt über den Schulleiter. Und dieser setzt sich direkt mit der Mutter in Verbindung. Super, wenn der Schulleiter sich so um seine Schüler kümmert. Aber ist das der normale Vorgang an einer Berufsschule?

@Blondi23

Möglich, dass der Schulleiter Frau Liebs persönlich kannte. Sie war ja ne Kollegin.

@Ocelot

Eine Möglichkeit.
Direkter Kontakt, weil sie es vll als komisch empfunden hätte, wenn der Klassenlehrer anruft, wo sie den Schulleiter doch persönlich kennt.

Aber muss der auf Verdacht eines Schülers direkt anrufen? Nein, muss er nicht. Auch nicht, wenn er die Mutter persönlich kennt. Vll reagiert er dann eher, aber auch nicht unverzüglich ohne ausreichenden Verdacht.

Unentschuldigtes Fehlen wird bei Berufsschülern in der dualen Ausbildung durch den Klassenlehrer dem Unternehmen mitgeteilt. Unentschuldigtes Fehlen kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

Quelle: http://www.sbbs-eic.de/schule/infoblaetter/schulordnung.html

Zwar anderes Bundesland, aber erstmal egal.

Das unentschuldigte Fehlen war doch noch nicht mal festgestellt. Alles läuft über die Zuständigkeit des Fachlehrers, dann über die des Klassenlehrers. Die stehen im Austausch miteinander. In schweren Fällen wendet sich der Lehrer dann an die Schulleitung.

Hier wurde diese Zwischenstufe anscheinend übergangen bzw. nur kurz genutzt und sich dann sofort an den Schulleiter gewendet.
Der handelt zügig.