Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@startrek84

startrek84 schrieb:Die Info stammt ursprünglich von pius2. Hält sich hier leider auch hartnäckig ohne Quellenangabe.

Zumindest scheint die Info vom Ergebnis her plausibel, also dass das "orten", eigentlich kann man d ja gar nicht so nennen, wenn die Info aus Protokollen nachträglich entnommen wird, nach den Anrufen stattfand und nicht während.

LIncoln_rhyME schrieb:Das Arbeiten mit Funk oä., sprich der Täter platzierte entsprechende Apparaturen in den Funkzellen und musste somit nicht persönlich mit Frauke vor Ort sein, sondern konnte dies von einem sicheren Ort aus tun...

Hab ich mir auch schon gedacht, einfachste Varainte wäre eine Weiterleitung und es sitzt nur jemand mit Fraukes Handy dort. Aber ohne Frauke. Dann gäbs aber zwei Täter und es würde sich wohl im EVN zeigen.
Oder er war ein Experte und konnte was Äquivalentes zusammenbasteln...

LIncoln_rhyME schrieb:Das Arbeiten mit Funk oä., sprich der Täter platzierte entsprechende Apparaturen in den Funkzellen und musste somit nicht persönlich mit Frauke vor Ort sein, sondern konnte dies von einem sicheren Ort aus tun...

startrek84 schrieb:Stichwort Funkfrequenzmanipulation oder Störfrequenzen. Das hat mein Freund, der Funker ist, auch sofort gedacht, als ich ihm vom Fall erzählte. Vor Ort auf unserer Tour hat er es dann versucht. Hat er nicht hinbekommen. Ist wohl nicht so einfach.

z3001x schrieb:Oder er war ein Experte und konnte was Äquivalentes zusammenbasteln...

Vll so ähnlich wie ein IMSI-Catcher, der simuliert für einen Anrufer eine Funkzelle und der echten Funkzelle gegenüber tritt er als Mobiltelefon auf. Wenn er jetzt also den echten Funkzellen gegenüber mit Fraukes-Handydaten "aufgetreten" wäre, hätte der echte Anrufer es irgendwie erreichen müssen dies Fake-Funkzelle gezielt anzurufen, und irgendwo anders sein können. Naja aber dazu muss man ein richtiger Funktechnik-Hacker sein denk ich mal.

@z3001x

Mein Freund hatte große Fresse, als wir nach Paderborn gefahren sind. Er meinte, er könne eine solche Simulation der Funkzelle herstellen. Ging aber nicht. Er hat es dann mit Frequenzmanipulationen versucht. Klappte auch nicht wirklich. Er meinte, so etwas müsste einer dann ins Kleinste im Voraus geplant haben. Das kann ich mir hier mittlerweile nicht mehr vorstellen - es sei denn, wir sind wieder bei den Britischen Soldaten.

LIncoln_rhyME schrieb:Das letzte Telefonat ist ohnehin das, was die meisten Fragen aufwirft.
Entweder der Täter hatte direkte Informanten oder er war in Wohnungsnähe.
Das Verlassen der Mutter ist für mich kein Zufall! Wie seht ihr das?

Ich frag mich da, warum, wenn es so war, es dem Täter so wichtig war, dass Frau Libes nicht beim "Abschiedsgespräch" dabei sien konnte?
Also sie war ja ausserdem bei allen anderen Gesprächen auch nicht da, er konnte jetzt nicht im Vorfeld ahnen, dass si eam 27. eigentlich zugegen sein wollte. Wenn er Fraukes Whg observiert hätte natürlich doch.

@startrek84
Ja oder ein Telekommuniaktions-Techniker, der das sowas sowie den ganzen Tag macht und auch immer mit so einem Transporter rumfährt...Aber extrem tricky ist sowas ganz sicher, das ist klar, stellt sich die Kosten-Nutzen-Frage.

@startrek84

Ich habe das nicht behauptet. Wenn Ocelot das behauptet hat mit dem Klacks. Ich weiß es nicht, ob das technisch ein Klacks ist. Und ich weiß auch nicht, malinka, warum das kein Klacks ist. Somit musst du das schon mit Ocelot ausmachen.

Sorry für die Verwechslung.

@z3001x

Naja, ich sagte ja ab dem Donnerstags-Telefonat, also danach, ab da war Chris als potentieller Gesprächsanschluss evident, was weitere potentielle nicht ausschliesst.

Wodurch ist er evident geworden?
Weil Frauke an ihrem ursprünglichen Wohnort anruft?
Was soll das denn ausgesagt haben in dieser Situation?

Der Polizei meine ich.

Nichts.
Eine Vermisste meldet sich. Oh Wunder.

Das ist meiner Meinung nach, von der Polizeiarbeit gesehen her unwahrscheinlich,
dass der Beamte der den Fall damals eingetippt oder aufgenommen hat sich
nach dem Anruf dachte ( Entschuldigung für die saloppe Art ) :
Ach, hier liegt jetzt definitiv ein Verbrechen vor. Das ist seltsam, dass eine
Vermisste sich meldet!

Das ist meiner Meinung nach nicht das, was sich abgespielt hat von Donnerstag auf
Freitag.

Wäre konsequent. Am aller konsquentesten wäre es gewesen, Fraukes Phone abzuhören, weil um ihre Anrufe ging es ja. Ist das so unwahrscheinlich, dass die Polizei das unternommen hat?

Selbstverständlich ist es unwahrscheinlich.
Auf welchen VERDACHTSMOMENTEN soll das ganze den beruht haben ?

Bei Frauke hiess es ja am ersten Tag "wir ermitteln in alle Richtungen". Das ist die grosse Ausnahme bei Vermisstenanzeigen, bei >99% passiert das nicht.

Das ist meiner Meinung nach ganz anders.

Denn ich dir gerne hiermit wiederlegen möchte.
Diese Phrase ist eine 08/15 Phrase eines jeden beliebigen Artikels in einer ungeklärten Sache.
Das schreibt man nun mal so.
Das hat nichts zu bedeuten meiner Meinung nach.

http://www.merkur-online.de/lokales/weilheim/peissenberg/wir-ermitteln-alle-richtungen-938073.html

http://www.merkur-online.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/milli-goerues-anschlag-wir-ermitteln-alle-richtungen-1161460.html

http://www.idowa.de/home/archiv/artikel/2012/11/06/polizei-wir-ermitteln-in-alle-richtungen.html

http://www.az-online.de/lokales/altmarkkreis-salzwedel/kloetze/polizei-ermittelt-nach-feuer-alle-richtungen-1613630.html


@startrek84

@Malinka

Offenbar sind Schnittstellen sogar gesetzlich vorgeschrieben:

Abhörschnittstellen für Sicherheitsbehörden und Geheimdienste

Bei Standardkommunikationsdiensten wie Telefon, Fax, Mobilfunk, SMS, Skype oder E-Mail gibt es dazu gesetzlich vorgeschriebene effiziente automatische Abhörschnittstellen.

Das ist mir bekannt, aber das bedeutet nicht, dass wir gesetzlich ( nach wie vor )
in der BRD dagegen geschützt sind, dass man einfach so, aus dem nichts heraus
( und die sind Erzählungen von Angehörigen und Freunden sind den meisten
Anzeige aufnehmenden Beamten ja bekannt als Situation ) eine Daten Anfrage stellt.

@startrek84

Wird nicht für jeden ersichtlich.

Vielleicht wollte der Täter ein perfides Spiel spielen und sich durch Kontrolle hervortun. Um es interessanter zu gestalten, bastelte er sich etwas, was die Polizei auf eine falsche Fährte führte.

Diese Theorie sehe ich aber als zu unwahrscheinlich an. Vll gibt es ja User, die sich mit dieser Technik auskennen.

@Malinka

Malinka schrieb:Das ist mir bekannt, aber das bedeutet nicht, dass wir gesetzlich ( nach wie vor )
in der BRD dagegen geschützt sind, dass man einfach so, aus dem nichts heraus
( und die sind Erzählungen von Angehörigen und Freunden sind den meisten
Anzeige aufnehmenden Beamten ja bekannt als Situation ) eine Daten Anfrage stellt.

Äh, kannst du mir diesen Satz noch einmal erklären? Ich habe ihn jetzt fünfmal gelesen und nicht verstanden. Das ist jetzt auch nicht abwertend gemeint, nicht, dass mich jetzt irgendjemand von euch wieder unbegründet angreift.

@Malinka

Malinka schrieb:Eine Vermisste meldet sich. Oh Wunder.

Dann war der polizeilich weitreichende Eingriff mit der Ortung deiner Meinung am Mittwoch eigentlich unbegründet oder wie darf ich das verstehen?

Oder wurde jeglicher weiterer Eingriff seitens der Polizei nach dem Anruf Fraukes am Donnerstagabend deiner Meinung nach obsolet? Ich vermute mal, das meinst du.

Ich denke, das kommt ganz darauf an, wie dieser Anruf der Polizei seitens Chris dargestellt wurde. Eine ähnliche Situation bei ihrer Entscheidung hatte die Polizei ja auch bei der Einschätzung der SMS aus Nieheim zu beantworten. Da hatte sie entschieden, die Daten vom Provider einzuholen. Weil sie morgens als sonst pflichtbewusste Person nicht zur Schule erschienen war. Freitag war sie aber auch nicht in der Schule. Und über Handy war sie Freitag weiterhin nicht erreichbar. Ich wüsste also nicht, wie eine andere Einschätzung der Gefahrenlage seitens der Polizei nach dem Anruf am Donnerstag begründet werden konnte. Das entsprach nach wie vor nicht ihrem sonst üblichen Verhalten. Und seidensticker hat ja weiter oben dargelegt, dass da objektive Faktoren bei der Einschätzung hinzukommen müssen.

mal eine anmerkung...
zu dem satz den die mutter im filmbeitrag sagte.

als sie sich meldete waren wir erstmal erleichtert
man dachte
es gibt vielleicht doch noch eine kleine chance ,frauke zu finden oder das sie zurück kommt.

so ähnlich war die bemerkung von frau liebs.

das heißt doch man hatte schon fast die hoffnung verloren ,man dachte frauke sei etwas passiert .
also man hatte doch schon mit einem verschwinden ,oder auch mit dem nie wiederkehren (tod) gerechnet ,in den 2 tagen, bis sie sich meldete.

oder wie seht ihr die aussage ?

zweiter schrieb:es gibt vielleicht doch noch eine kleine chance ,frauke zu finden oder das sie zurück kommt.

Meinst Du, Frau Liebs hat zu irgendeinem Zeitpunkt in Erwägung gezogen, Frauke wäre freiwillig (aus uns unbekannten Gründen heraus) weg?

zweiter schrieb:also man hatte doch schon mit einem verschwinden ,oder auch mit dem nie wiederkehren (tod) gerechnet ,in den 2 tagen, bis sie sich meldete.

So verstehe ich zumindest Deine Anmerkung dazu - also wenn sie mit einem Verschwinden gerechnet hätten, dann hat es im Vorfeld schon etwas gegeben, was diese Annahme erklären könnte.

@Interested

Interested schrieb:Meinst Du, Frau Liebs hat zu irgendeinem Zeitpunkt in Erwägung gezogen, Frauke wäre freiwillig (aus uns unbekannten Gründen heraus) weg?

ich meine genau das gegenteil
es deutet doch eher darauf hin, das man schon mit dem schlimmsten rechnete,oder ?

@zweiter

Na ja, sie meldete sich ja zwei Tage nach ihrem Verschwinden- keine Ahnung, ob sie da schon mit ihrem Tod gerechnet haben. Ich glaube eher nein.

Als die Sendung aufgezeichnet wurde, war Frauke ja schon tot. Während sie nur vermisst war, haben sicherlich alle die Hoffnung gehabt, sie wäre nur irgendwo versumpft - wieso auch immer.

Frau Liebs blickt also zurück, aber mit dem Wissen, dass ihre Tochter tot ist. Ich weiß also nicht, wieviel Gewicht man dem beimessen kann - außer, dass sie große Hoffnung hatte - wer hätte das nicht, wenn sich jemand fast täglich meldet?!

Mit 'versumpft' meine ich natürlich nur, bis die erste Meldung kam und dann klar wurde, sie ist nicht freiwillig weg.

Wobei das auch Quatsch ist, schließlich gab es direkt am nächsten Tag die Vermisstenmeldung. Dennoch hätte sich das Fernbleiben von Frauke als harmlos erweisen können- tat es leider nicht :(

@Interested
ich sehe es auch so ,das man dem im nachhinein vielleicht nicht viel gewicht zuordnen kann.

aber frau liebs bezog sich in ihren rückblick, auf den ersten anruf.
ich meine nach 2 tagen hat man doch auf jedenfall immer noch die meinung,das jemand irgendwo übernachtet oder ähnliches.

das heißt, alles ermögliche wurde in den 2 tagen getan ,man hatte alles versucht und keine zeichen von frauke gefunden.
telefon war aus ,alle leute abtelefoniert usw.
man war sich sicher es muss etwas passiert sein und rechnete mit dem schlimmsten ,als dann der erste anruf kam .

@zweiter

Ja, stimmt. Allerdings hatte sich ja auch Chat-Bekanntschaften, die sicherlich nicht allen bekannt waren - also weder Chris, noch der Mutter.

Es hätte also durchaus die Möglichkeit bestanden, dass Frauke sich mit jemandem getroffen hat und bei dem/derjenigen geblieben ist. Und ja, dass kann durchaus auch bei sonst zuverlässigen Menschen vorkommen, die einfach nur die Situation leben.

War hier leider nicht so.

@zweiter

Interessante Überlegung. Ich denke auch, dass man sich gerade in der ersten Zeit des Verschwindens noch Hoffnung macht und an diese klammert. Aber eine solche Befürchtung bereits dann gehabt zu haben, würde bedeuten, dass sie eine Vermutung hatte, eine Verbindung gezogen hat, die wir nicht sehen können. Nicht sehen deshalb, weil wir keine Einsicht in die Akten haben.

@Blondi23

Wenn es ein klare Vermutung gäbe - auf einen Täter - hätte man den dann nicht dingfest gemacht? Dass sie die Situation als nicht normal betrachtet haben, zeigt ja die Vermisstenmeldung bei der Polizei - die dann noch im Fall einer Erwachsenen tätig wurde.

@Interested

Ja, sie haben die Situation als nicht normal erachtet, weil sie eine Befürchtung hatten. Schwierig ist natürlich, einen solchen Verdacht dann auch zu erhärten. Deshalb auch meine Überlegung bezüglich des letzten Anrufs. Vielleicht hat man deshalb die Information über die Länge zurückgenommen, um den Verdächtigen bei einer möglichen Befragung mit der Tat in Verbindung zu bringen. Die Meldung war aber ja schon raus und so wie wir, kann nun auch jeder andere über die Länge des Telefonats Bescheid wissen.

Das knüpft an gestern abend an

Willst du auf irgendwas Bestimmtes hinaus?

Ansonsten kann ich in all den Fällen 0 (in Worten: null) Zusammenhang entdecken. Die sind alle total unterschiedlich gelagert.
Ich kann auch eine Liste mit 100 Verbrechen aufstellen, in denen alles Frauen die Opfer waren. Gemeinsamkeit: da waren alles Frauen die Opfer.

Naja @sue_bern meinte ja nur, dass es eine auffällige Parellele bei einigen ungeklärten Mord- oder Vermisstenfällen ist, dass die Opfer vorher ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung oder Verfolgung hatten, was oft nicht so ernst genommen wurde.
Auch wenn die Fälle v.a in den Abläufen ganz anders gelagert sind.
Dass Frauke Liebs sich auch derartig äusserte, ist ja durchaus bemerkenswert, weil es eines der weniger beachteten Details des Fall zu sein scheint.