@Tommy57 Um mal auf Prediger 9,5 einzugehen.
Prediger 9,5
5 Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie.
Wenn man diesen Vers als Grundlage für eine besondere Lehre verwenden möchte, muss man vorallem den Kontext und deren Umstände betrachten und vorallem den Sinn kontextgemäß nehmen. Nicht, dass man seine eigene Wünsche in die Bibel hineinintepretiert.
Spalten wir mal den Vers in die wichtigsten Grundaussagen und beleuchten die mal.
[1] 5 Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben müssen;
[2] aber die Toten wissen gar nichts,
[3] und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie.
Also [1] sagte aus, dass wir die derzeit noch auf der Erde weilen und leben, wissen, dass wir irgendwann einmal sterben müssen. Die Sicht ist auf die weltliche und nicht geistige Welt fixiert.
[2] sagt aus, dass die Toten nix mehr wissen, lassen wir das erstmal so stehn.
[3] drückt wieder die Sicht eines Lebenden aus. Die Toten haben aus der Sicht des Lebenden keinen Lohn mehr. Keinen Ruhm, keinen Reichtum. Denn der Tote ist aus der Welt verschwunden. Bestätigt wird dies durch den zweiten Teil der Aussagen, dass man ihrer nicht mehr gedenkt. Sprich keiner weiß mehr welcher Bauer in Jerusalem damals vor über 2000 Jahren gelebt hat.
Also wenn man sich alle Teile des Verses im Zusammenhang zieht und nicht einfach eine Aussage daraus nimmt und aus dem Kontext reist, dann deutet der Kontext eher darauf hin, die weltliche Perspektive zu beschreiben. Auch beschreibt der Vers die Gegenwart zumindest in der Zeit, aber gilt ebenso wie heute. Der Vers deutet keinen Zustand der Toten nach dem Gericht an bzw. Vernichtung.
Deswegen ist für mich eine mögliche Auslegung von [2]. Der Teil der als Grundlage der Lehre genommen wird:
Aus der Sicht von uns, wissen die Toten nichts über die Welt die derzeit am laufen ist, sondern sie sind schon längst verstorben und haben nicht mehr am Leben teil.
Auch wenn man den Teil anders Intepretieren möchte, kann man aus dem Vers nicht entnehmen, dass sowas wie eine Hölle nicht existiert, weil der Vers dies nicht wirklich aussagt.
Ich hoffe du hälst dich selber an die Prinzipien, die du vor kurzem hier aufgestellt hast.
Tommy57 schrieb:Wenn ich eine Glaubenslehre festlege, dann muss sie mit allen Bibeltexten, die zu diesem Lehrpunkt oder Thema etwas aussagen, übereinstimmen.
Stimmen gewisse Texte oder Aussagen mit der Lehre nicht überein, dann muss klar zu erkennen sein, das die Aussagen dieser Bibeltexte nicht wörtlich zu verstehen sind.
Also ich denke, du weißt, dass die Bibel etwas von einem Gericht aussagt und während des Gerichtes zumindest, müsste eine Art Bewusstsein vorhanden sein, wenn ich das jetzt mal realistisch betrachte, dann stände das Gericht Gottes im Widerspruch zu Prediger 9,5 und du müsstest klären, wie dies möglich ist. Wenn man mit offenen Herzen liest, dann steht da nichteinmal etwas von einem toten Bewusstsein oder einer Nichtexistenz