@-Therion- Ehe Du antwortest, lies mal bitte mindestens bis zur Mitte, weil sich dann für Dich einiges anders darstellen könnte als meine ersten Antworten jetzt (möchte es aber auch nicht erst noch mal prüfen ob ich irgendwo was rauslöschen kann usw...).
Was hat es dann mit Abwertung meiner Person zu tun, wenn ich zugestehe, dass das GANZE größer ist als ich, wenn es doch vom Faktischen und Logischen her einfach auch so IST?
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das ist eben der blickwinkel den du hast wenn du den einzelteilen weniger wert einräumst, sie sogar für austauschbar hälts dann erscheint natürlich das ganze als größer.
das ist wie mit einem wasserglas dass zur hälfte mt wasser gefüllt ist - einer wird es als halb voll und ein anderer als halb leer bezeichnen ......
Dieser Vergleich hinkt.
:)Denn ein halbvolles - oder halbleeres Glas ist eben wirklich nur bis zur Hälfte gefüllt und somit sind die "Teile" des darin befindlichen Wassers eben tatsächlich und faktisch total GLEICH. Vom Aussehen her, von der Größe und von der Beschaffenheit her.
Was man jedoch im Falle von einem Kettenglied und Kette nicht behaupten kann. Da ist außer der Beschaffenheit alles unterschiedlich. Und bei Ameise und ihrem Haufen ist ja nicht mal die Beschaffenheit gleich.
Wenn man also diese Unterschiedlichkeiten BEMERKT, hat das in meinen Augen nichts mit einer Bewertung zu tun. Wenn man es nicht bemerken/sehen würde, würde man sich was vormachen oder man wäre blind.
:) Die Ameise IM Haufen wird natürlich gar nichts BEMERKEN können, weil sie ja die Größe des Haufens gar NICHT wahrnehmen KANN, dennoch IST der Haufen ja deswegen trotzdem größer als sie.
-Therion- schrieb:für mich jedoch ist es logischer, dass ohne den einzelteilen ein ganzes garnicht existieren/zustandekommen würde - ohne unsere "innereinen" wären wir nicht lebensfähig
Meine Metapher von Ameisen und Kettenglied soll aber nur das Verhältnis von Mensch zu Natur und Gott ausdrücken, NICHT jedoch die Einzelbestandteile der Ameise oder des Kettengliedes (das was Du mit der Metapher Mensch-Organe ausgedrückt hast). Das steht wieder auf einem anderen Blatt, wie es sich bei den Einzelteilen im Inneren verhält.
-Therion- schrieb:und wenn du den menschen jetzt wieder mit der natur, allen was existiert in bezug stellst und diesen als kleiner definierst so vergisst du, dass der mensch teil der schöpfung ist und dadurch ist er gleichwertig mit allen was existiert!!
Diese Metapher funktioniert nicht mal, wenn man die Metapher "Mensch-Organe" heranzieht. Denn das einzelne Organ ist zwar wichtig und unersetzbar, aber es ist faktisch nicht gleichzusetzen mit dem gesamten Menschen. Denn eine Leber IST doch nicht der Mensch selbst.
:)-Therion- schrieb:und selbst wenn es einen gott geben sollte dann ist alles leben durch und aus ihm entstanden was heisst, alles leben ist göttlich alleine auf grund dessen dass es existiert
Ja, der Mensch ist sicher in gewisser Weise göttlich. Und die Leber ist in gewisser Weise menschlich, denn sie ist ja im Menschen drin. Jedoch ist wie gesagt, die Leber nicht der Mensch SELBST und so ist der Mensch auch nicht Gott selbst.
Ein einzelnes Teil selbst kann doch niemals das Ganze SELBST sein, sondern das Ganze BESTEHT aus seinen Teilen.
-Therion- schrieb:es ist also nicht nur ein teil von gott sondern seine gesamtheit repräsentiert gott
Da gehe ich nur bedingt mit. Beim Menschen kann das zutreffen, wenn er wirklich Gottes/Jesu Wesen wiederspiegelt. Wenn er dies jedoch nicht tut, repräsentiert er Gott NICHT.
Und was z.B. ein Kettenglied betrifft, weiß nicht, ob das einzelne die Kette repräsentieren kann? Das können erst 2 und mehr Kettenglieder, jedoch nicht ein Einzelnes.
Jetzt wo ich so darüber nachdenke, wird mir gleich klar, was Jesus gemeint haben könnte, als er sagte: wenn sich 2 oder 3 in meinem Namen... dann bin ich unter Euch. Erst ab 2 Einzelteile repräsentiert man demnach das Ganze.
-Therion- schrieb:es bildet eine kollektive einheit/bewusstsein, eine symbiose wo alles miteinander zusammenspielt, es sind diverse systeme die sich gegenseitig am leben erhaten und ergänzen., sich weiterentickeln, neue arten bilden so dass dieses sytem sich selbst am leben erhält wie ein großer organismus. - nichts davon ist austauschbar, alles hat seine eigene wertigkeit und sinn.
Alles richtig. Und selbst wenn nichts austauschbar ist, wenn ein Mensch wegfällt, oder eine Rebe wegfällt, ist nicht der ganze Weistock bedroht.
Denn man kann auch von einem Weinstock reden, wenn nur 2 oder 3 Reben dran sind und man kann von einer Kette reden, wenn sie nur aus 2 Kettengliedern besteht (sh. noch mal das Gleichnis von Jesus "wenn 2 oder 3....)
:)-Therion- schrieb:und wenn das alleine nicht von göttlichkeit zeugt dann weiss ich auch nicht ......
Ja natürlich zeugt das alles von Göttlichkeit. Das hatte Jesus auch zum Ausdruck gebracht, als er sinngemäß sagte, dass diejenigen die IN ihm bleiben Kinder Gottes sind.
-Therion- schrieb:warum du dich persönlich und gott von diesem kollektiven bewusstsein/organismus/system abgrenzt
ich grenze mich nicht ab, sondern im Gegenteil, ich fühle mich dem zugehörig.
-Therion- schrieb:warum du dich persönlich und gott von diesem kollektiven bewusstsein/organismus/system abgrenzt und dich selbst kleiner als die natur oder gott bezeichnest kann ich daher nicht verstehen.
- aber ich glaube es liegt daran, dass du gott als person siehst was er aber mit sicherheit nicht ist davon bin ich überzeugt !
Nein an der Person liegt das nicht, denn die Natur sehe ich ja auch als größer an und mich nur als TEIL, was ich definitiv auch bin.
Optimist schrieb:
Und wenn schon, die Natur alleine (Gesamtheit allen Lebens und der unbelebten Materie) ist als GANZES gesehen viel größer und erhabener als jedes EINZELNE Glied daraus sein KANN. Das ist doch sogar ein physiologischer oder physikalischer Fakt an dem man gar nicht vorbei kommt.
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es kommt immer auf den blickwinkel an - wenn du dich ausschließt aus der gesamtheit dann siehst du natürlich nur das erhabene ganze wobei sich mir eben die frage stellt warum betrachtest du es von "aussen" ?
Ich kann es von innen oder von außen betrachten und komme jedes Mal auf das gleiche Ergebnis.
Ich kann mich in das Kettenglied hineinversetzen, oder mir vorstellen ich sei die Kette, jedesmal stelle ich fest, dass das einzelne Glied kleiner als die Kette ist.
:)Selbst wenn ich als Kettenglied nicht wahrnehmen könnte, dass ich zu einer Kette verbunden wurde (was jedoch schwer fallen müsste, dies nicht zu merken, weil ja andere Kettenglieder an mir dran hängen
;) ), ändert meine persönliche Wahrnehmung nichts daran, dass ich objektiv besehen nur ein TEIL dieser Kette bin.
-Therion- schrieb:stell dir eine gruppe mit einer großen anzahl von menschen vor ..... wenn du dich innerhalb dieser gruppe aufhältst so bist du teil dieses ganzen und repräsentierst zusammen mit den anderen diese gruppe. innerhalb dieser gruppe wirst dich nicht als teil sehen sondern dazugehörig fühlen, dich zusammen mit den anderen personen als einheit betrachten.
Ja, ich kann mich mit den anderen vereint fühlen.
Wenn ich jedoch aus der Gruppe heraustrete bin ich nicht mehr vereint und represäntiere nicht mehr die Gruppe. (sh. wieder "wenn 2 oder 3 in meinem Namen...).
Aber wenn ich mich zur Gruppe dazu gehörig fühle, KANN ich dennoch sehen, dass alle Gruppenmitglieder (so auch ich) Teile dieser Gruppe sind. Muss ich natürlich nicht sehen, ich kann mir auch einbilden, ich ALLEINE sei die gesamte Gruppe
;) . Aber das bin ich objektiv nun mal nicht. Ein einzelner Mensch IST keine Gruppe. Erst ab 2 Personen ist man eine.
Nun stelle ich mir vor, die beiden halten sich an der Hand - sind also verbunden. Deswegen sind sie doch trotzdem noch eigenständige Personen (also EINZEL-Teile). Sie sind zwar jetzt eine Gruppe, aber GLEICHZEITIG a u c h Teile dieser Gruppe. Ich bleibe dabei: das EINZELNE Teil - also EIN Mensch alleine IST keine Gruppe, aber ZWEI Teile können eine Gruppe sein.
Ist doch genauso wie bei der Familie: ALLE zusammen sind die Familie. Jedoch wenn man nur das Kind oder nur die Mutter EINZELN betrachtet, SIND diese eben nicht die Familie, nur wenn man BEIDE gleichzeitig sieht.
Wenn man diese nun wieder EINZELN sieht, kann man doch aber nicht sagen, das Kind ist gleichgroß wie die gesamte Familie, oder? Das Kind ist nicht mal gleichgroß wie die Mutter, aber natürlich genauso viel wert wie diese, DAS ist ja klar.
:)Und ich möchte wetten, ein Kind SELBST, auch wenn es sich zur Familie zugehörig empfindet, würde von s i c h ALLEINE auch nicht behaupten, es sei gleichgroß wie die gesamte Familie.
-Therion- schrieb:wenn du dich nun ausserhalb dieser gruppe begiebst ( was du tust wenn du sagst die natur/gott ist größer )und dich von ihr entfernst, sie von weiten betrachtest grenzt du dich damit selbst aus und wirst diese gruppe natürlich als groß und dich selbst als klein empfinden.
"Raustreten aus der Gruppe" passiert NICHT, nur WEIL ich anerkenne, dass das Gesamte größer ist als das Einzelne, sondern indem ich mich zur Gruppe nicht mehr zugehörig fühle.
Wenn ein Kind anerkennt, dass seine Familie größer ist, als es selbst, fühlt es sich dennoch zu dieser gehörig.
Und wenn eine Ameise aus den Bau tritt, gehört sie in dem Moment nicht mehr zum Bau und somit nicht mehr zur Gruppe.
Da ist es ganz egal, wie die Ameise ihren Bau bewertet, ob als größer oder gleichgroß. Und wenn sie IM Bau ist - also zur Gruppe gehört, dann ist es auch ganz egal, ob sie sich als kleiner oder gleichgroß mit dem Bau sieht. Nur wegen ihrer eigenen Betrachtungsweise wird sie doch nicht aus dem Bau rausgeschmissen.
:)-Therion- schrieb:nur wie gesagt die frage die sich hierbei unweigerlich stellt ist, warum willst du nicht teil dieser gruppe/schöpfung sein sondern sie von aussen betrachten ?
Du sagst es doch selbst: Man ist "nur" ein Teil, welches jedoch zum Großen Ganzen GEHÖRT. Hier geht es also gar nicht um irgendeine Betrachtungsweise sondern um den IST-Zustand -> man IST ein TEIL.
Optimist schrieb:
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Fakt und das Zugeständnis dass ein Kettenglied niemals die gesamte Kette SEIN kann bzw. niemals so groß und lang wie diese, schmälert doch nicht den Wert des einzelnen Kettengliedes, oder?
Und nichts anderes meinte ich die ganze Zeit. :)
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wie oben beschrieben liegt es einzig und allein an der sichtweise die man hat ......
Nein, da kann ich nicht mitgehen, denn die eigene Sicht ist völlig egal, ganz objektiv betrachtet ist man ein TEIL und ein Teil kann niemals gleichgroß wie das Ganze sein.
-Therion- schrieb:innerhalb dieser kette wird das einzelne glied die gesamte kette nicht als solche wahrnehmen es wird keine bewertung abgeben können ob es sich nun um eine kette handelt oder ob diese groß oder klein ist, es wird einfach nur ein teil von etwas sein und sich dazugehörig fühlen.
Ja, hierin sind wir uns nun ganz zufällig am Ende doch noch einig geworden. Dennoch bleibe ich dabei "ganz objektiv betrachtet ist man ein TEIL und ein Teil kann niemals gleichgroß wie das Ganze sein."
-Therion- schrieb:sobald dieses glied aus dieser gemeinschaft ausbricht und die anderen glieder aus der entfernung betrachtet wird es erst erkennen dass es sich um eine kette handelt weil es erst dann die ganzheit sieht - das glied selbst wird sich dann klein und die kette als groß und mächtig empfinden.
Ich weiß schon was Du hier meinst. Und dennoch kann ich nur wieder diesen Satz von vorhin wiederholen, weil es nämlich ganz unerheblich ist, wie sich das Kettenglied selbst sieht, es IST und bleibt nur ein TEIL und ein Teil IST n i c h t das Ganze.
nur wie auch im anderen beispiel frage ich mich auch hier WARUM will man diese aussenseiter position einnehmen sich nur als teil eines ganzen sehen wenn man doch teil der ganzheit sein kann ?
Schau mal was Du hier geschrieben hast
;) : "...teil eines ganzen ...
teil der ganzheit..." -> das ist doch genau das Gleiche, oder? Weshalb prangerst Du dann an, dass man "sich nur als teil eines ganzen" sieht?
Optimist schrieb:
Jeder auch, indem er erst mal seine eigene Persönlichkeit entsprechend entwickelt, sodass er nicht als "Sauerteig" fungiert (damit er eben nicht das schwächste Glied darstellt). Alle Glieder müssen gleichstark und ebenbürtig sein wie bei der Kette.
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nur so nebenbei ..... das mit dem sauerteig hast du missverstanden ....
Okay, selbst wenn, aber dass die einzelnen Glieder gleichstark sein müssen, das ist doch trotzdem richtig.
:) -Therion- schrieb: und bei der Erklärung der geistlichen Bedeutung in 1. Korinther 5,6-8 wird der Sauerteig mit Bosheit und Schlechtigkeit gleichgesetzt.
In Galater 5,8 vergleicht Paulus die gefährliche Wirkung falscher Lehre mit Sauerteig.
Ja, so hatte ich das auch verstanden. Und die Bosheit und Schlechtigkeit (Sauerteig) kann die "Guten" (ungesäuerter Teig) mit verderben.
Das schwächste "Glied" (also die Bosheit/ Sauerteig oder ein schwaches Kettenglied) kann die Gesamtheit negativ beeinflussen (zum Zerbrechen bringen). SO hatte ich doch meinen Vergleich gemeint.
:)