@-Therion- Ich will meine Hilfsbedürftigkeit akzeptieren, ich will mich beschenken lassen, ich will ein kindliches Vertrauen lernen" und so weiter.
Ja, das trifft es sicher auch mit oder vielleicht sogar ausschließlich, was Jesus gemeint hatte.
-Therion- schrieb:also ich möchte nicht mehr naiv und schwach durchs leben gehen wie ein kind und auch möchte ich nicht mehr hilfsbedürftig sein. - finde es auch nicht richtig !
sich wie ein Kind vertrauensvoll fallen lassen zu könnten, bedeutet für mich nicht, dass ich deswegen im täglichen Leben die Hände in den Schoß legen kann und "Gott einen frommen Mann sein lassen muss".
:)Für mich gibt es das eine wie auch das andere. Ich sehe es so, dass man sich fallen lassen können soll, wenn man selbst nicht mehr weiter kann, wenn man mit seinen eigenen Handlungen nichts ändern kann - z.B. bei einer Krankheit. In dem Moment ist dann das Vertrauen auf Gott gefragt.
Aber auch nicht mal da kann und sollte man erwarten, dass Gott einem genau SO hilft, wie man es sich vorstellt.
Kleines Beispiel, was wirklich so passiert ist: Eine Frau hatte - aus unerklärlichem Grund Fußschmerzen und konnte nicht mehr so rumlaufen und aktiv sein wie sonst ("Hans Dampf in allen Gassen...")
Sie betete zu Gott, aber er nahm ihr nicht ihre Schmerzen.
Sie war nun dazu verdonnert einen Gang langsamer zu schalten und hatte nun zu Hause viel Langeweile.
Aus diesem Grund kam sie nun auch mal dazu, sich mit dem Glauben zu befassen, die Bibel zu lesen usw. und erkannte erst JETZT dadurch, dass Jesus derjenige ist, welcher rettet. Bis jetzt glaubte sie zwar an Gott, aber wusste gar nicht was die Evangelien bedeuten (all die guten Lehren von Jesus kannte sie nicht usw).
Von ihrer Art her war sie oft überheblich, sehr egoistisch usw.
Nachdem sie von den Lehren in der Bibel las, veränderte sie allmählich ihr Verhalten in angenehmer Weise (sie kam von ihrem Ross runter...)
Was ich damit sagen wollte: An ihr hatte man eine Wirkung gesehen,weil sie demütiger geworden war und nicht mehr so umtriebig - sie wollte nicht mehr alles allein schaffen, sondern sagte sich nun, dass sie Aufgaben auch mal an Andere abgeben muss ... es ging auch mal ohne sie weiter auf Arbeit. Das ist nur eine Seite, welche sie durch ihr Handycap gelernt hatte.
Und sie hatte - durch das Lesen der Bibel - begriffen, wozu die Fußschmerzen gut waren, dass sie deshalb vermutllich gezwungen werden sollte, sich mehr Zeit (vor allem für sich selbst) zu nehmen und so war sie dann überzeugt, dass diese Schmerzen evtl. nicht von ungefähr kamen. Eben deshalb um einsehen zu können, dass sie ihr Verhalten ändern muss (Gang runter schalten, demüter werden usw..).
Einige Zeit nach ihrer Erkenntnis ließen die Schmerzen allmählich nach, jetzt ist sie Beschwerdefrei (ohne Behandlungen, denn diese hatten damals gar nichts genützt und sie ging dann auch schon gar nicht mehr zum Arzt weil es nichts gebracht hatte...).
Das war zwar jetzt kein Beispiel, dass das Vertrauen auf Gott etwas nützt, denn sie hatte zwar gebetet, aber so richtig vertraut hatte sie eigentlich nicht.
Was ich damit sagen wollte weiß ich jetzt eigentlich auch gar nicht mehr so richtig
:D - vielleicht erkennt jemand anderes von Euch den roten Faden, ich hab ihn im Moment verloren, hab jetzt aber auch keine Lust, den zu suchen
;)Die Geschichte finde ich dennoch bemerkenswert.
:)-Therion- schrieb:niemand von uns könnte seinen alltag bewältigen wenn wir immer noch so naiv und schwach wie kinder wären.
Das ist richtig. Aber würde ein Kind sich so übernehmen, dass dann die Füße nicht mehr mitmachen wollen?
-> Das könnte der Faden sein, den ich gesucht hatte
:D-Therion- schrieb:und auch frage ich wozu wir die ganze entwicklung, unsere erfahrungen und erkentnisse gesammelt haben sollten wenn wir schlussendlich bleiben sollen wie kinder ?
Es geht bei dem Spruch von Jesus sicher nicht darum auf einem Erkenntnisstand stehen zu bleiben, sondern nur um bestimmte Chraktereigenschaften zu entwickeln, wie z.B. demütig sein zu können, Vertrauensvorschuss (auch anderen Menschen gegenüber) zu geben...
Was nützt es einem, wenn man JEDEN Menschen von vornherein misstrauisch begegnet? Wenn ALLE Menschen sich auf diese Weise begegnen würden, wäre die Welt noch schlechter als sie jetzt schon ist, davon bin ich überzeugt.
Vertrauensvorschuss finde ich wichtig. Wenn man dann merkt, der Andere rechtfertigt dies nicht, kann man immer noch zurückrudern.
Mit dem Vertrauensvorschuss meinte ich übringes nicht solche Sachen, dass man z.B. irgendwelchen Rattenfängern auf dem Leim gehen soll, ich meinte nur den zwischenmenschlichen Bereich unter Freunden und Bekannten...
In der Liebe z.B. gibt man auch Vertrauensvorschuss. Wenn man dann Indizien hat, dass es nicht angebracht war, kann man immer noch seine Konsequenzen ziehen.
Wenn man einen Menschen liebt und vertraut, gibt man doch deswegen seinen kritischen Verstand nicht an der Garderobe ab.
;)Selbst die Bibel sagt ja: "prüfet und behaltet das Gute"
:)Und in dieser Art hatte das Jesus sicher gemeint, denke ich -> Vertrauensvorschuss bezüglich der Beziehung zu ihm, aber dennoch nicht alles hinzunehmen ohne zu hinterfragen.
-Therion- schrieb:wieviele menschen zerbrechen an ihrer schwäche - wieviele menschen landen in psychatrien weil sie sich nicht zurecht finden in der gesellschaft
Alles richtig, aber Vertrauen zu haben (z.B. in einer Liebesbeziehung) bedeutet doch keine Schwäche? Ich denke, eher im Gegenteil, diejenigen, deren Selbstwertgefühl angeknackst ist, neigen zu Eifersucht und eben zu Misstrauen...
-Therion- schrieb: ...wieviele menschen nehmen sich das leben weil sie an ihrer inneren instabilität zerbrechen - weil sie nicht stark genug sind, sich minderwertig wie kinder fühlen
Fühlen sich Kinder tatsächlich in jedem Fall minderwertig?
Das passiert doch nur dann, wenn die Eltern ihnen vermitteln, minderwertig zu sein. In einem liebevollen Elternhaus, wo ihnen mit Achtung und Respekt begegnet werden, fühlen sich Kinder vollkommen anerkannt und wertvoll. Ich darf mich glücklich schätzen, da aus Erfahrung sprechen zu können. Ich weiß es aber auch von vielen anderen Kindern wo es so ist.
Aus ehemals selbstbewussten Kindern können dann natürlich im Laufe des Lebens sicher trotzdem auch "schwache" Menschen werden, WENN sie z.B. in ihrem Umfeld (außerhalb der Familie) keinen Respekt und Achtung bekommen. Aber das ist dann in meinen Augen ein Alarmzeichen, dass man bei sich nachschaut, ob man in seinem Verhalten etwas ändern sollte.