@KathSchuKathSchu schrieb:Ich meinte nur, dass man manchmal über den Tellerrand der Wissenschaft hinaus schauen muss, um andere Perspektiven zu erkennen. Ich glaube, dass es mehr gibt, als wir mit unseren Sinnen und unserem Verstand erfassen können. Und darauf weisen Nahtoderfahrungen hin.
Du bist jetzt hier neu eingestiegen. Hier und in anderen Threads wurden aber die meisten Facetten des Themas zum Teil schon ausgiebig diskutiert. Ich selbst bin dieser Sache etwas müde, weil es in einem Forum meist darauf hinausläuft, dass sich inkompatible Menschen, die sich nicht auf Augenhöhe befinden, einander nichts beibringen können.
Es ist eines der spannendsten Themen, mit denen sich die Menschheit beschäftigen kann. Und sie tut es auf verschiedene Weise. Auch "die Wissenschaft". Wobei man das schon so nicht stehenlassen kann. Man müsste im Einzelnen betrachten, welche Forschung an welchen Hypothesen arbeitet. Dann gibt es so eine halb-spirituelle Szene von Believer-Ärzten und Wissenschaftlern, die ich mal der Einfachheit halber mit den Ufologen in eine Kategorie packen würde. Dann gibt es noch haltlose religiöse und sonstwie spirituelle Standpunkte.
Das mit den Tellerrand der Wissenschaft kann man m. E. so nicht stehenlassen. Was sollte die überhaupt für einen Tellerrand oder eingeschränkten Horizont haben? Diese Argumentation funktioniert überhaupt nicht. Und das mit der Evolutionstheorie, was auch immer du da kritisch hinterfragen wolltest, wird auch nicht funktionieren. Das ist eine äußerst stabile Theorie. Und an der belegten und nachvollziehbaren Entwicklungsgeschichte müsste sich jegliche Nachlebens-Hypothese aber ganz hart abarbeiten (vergleichbar mit Behauptungen hinsichtlich Telepathie & Co). Und sie müsste eine Hypothese für ein kosmisches Regelwerk, einen quasi computerisierten Mechanismus zur Regelung und Steuerung aller parallel zu dieser Welt ablaufenden Seelenwanderungs-Angelegenheiten anbieten. Ich persönlich bestehe auf diese Art von Materialismus. Denn Ursache und Wirkung, Intention und Handlung, sind Prinzipien, ohne die auch die Anderswelt bei logischer Betrachtung nicht auskäme. Okay, wenn man Logik ausklammert, lässt es sich freischwebend ganz unbeschwert spiritualisieren.
So sehe ich auch schon in deiner Eröffnung den Versuch, die Torpfosten zu verschieben: Wir nehmen mal alles an Wissenschaft und Materialismus raus, weil wir ja sonst keinen Jenseits-Treffer gelandet bekommen.
Dem würde ich entgegensetzen: Bitte zuerst die Definitionen klären. Was meinen wir mit Tod? Gibt es auch ein bisschen tot oder dann doch nicht tot? Früher mal tot und dann später wieder weniger tot?
Warum heißt das Ganze
Nahtoderfahrung bzw. -Forschung? Weil wir nach der üblichen Definition von Tod keine Aussagen über etwas machen können, das wir nach dessen Eintreten erleben. (Von daher dürfte es auch schwerfallen, falsifizierbare Thesen zu entwickeln, die wissenschaftlichen Standard entsprechen). Wenn sich Geschehnisse nach dem ereignet haben sollen, was der Tod ist, müssen wir mit Ockham darüber nachdenken, ob nicht eher die Definition für den Todeszeitpunkt hinterfragt werden muss. Ich denke, in diese Richtung geht es, und viel mehr würde ich dazu auch gar nicht mehr sagen wollen. Wobei allein schon diese grundlegenden Anmerkungen für die meisten Andersweltler ein persönlicher Angriff und materialistischer Affront sind. -> nicht auf Augenhöhe und zufriedenstellend diskutierbar in diesem Rahmen hier.
So viel zu meinem jetzt auf die Schnelle aus dem Ärmel geschüttelten Standpunkt.
Das Thema an sich ist selbstverständlich faszinierend. Das möchte ich schon noch klar gesagt haben.