FlamingO schrieb:Wenn man sich mal für ein Nickerchen hinlegt und traumlos schläft, steht der Gerichtsvollzieher dennoch klopfend vor der Tür, um die Schulden, die man machte, um das original Voynich-Manuskript zu erwerben, einzuholen.
Ja, natürlich steht er da
:DIch werde nicht aufmachen weil ich schlafe. Nach meinem erholsamen Tiefschlaf bemerke ich einen Brief vom Gerichtsvollzieher und denke mir, "Gott sei Dank habe ich geschlafen, so konnte ich nicht versehentlich die Tür öffnen."
Aber dass der Gerichtsvollzieher bei mir zuhause war und geklopft hat, ist nichts weiter als eine Vorstellung im Bewusstsein. Völlig egal ob ich den Gerichtsvollzieher anschließend aufsuche und ihn frage, " Stimmt das, dass Sie bei mir zuhause waren, während ich geschlafen habe?"
Es wird für mich(!) immer nur eine Vorstellung bleiben.
Heide_witzka schrieb:Bewusstsein ist in meiner Definition dann bewusste Wahrnehmung und Bewertung. Das heisst nicht, dass es keine unbewusste Wahrnehmung gibt. Wenn dein Körper merkt, dass ph-wert des Blutes, CO2-Gehalt und O2-Gehalt nicht stimmen, dann wird er das Notwendige unternehmen, soweit es in seiner Macht steht. Er wird zum Beispiel einatmen.
Das geschieht unbewusst.
Natürlich kannst du auch hingehen und, zum Beispiel bevor du im Schwimmbad tauchst, bewusst tief einatmen.
Hier geschieht das Atmen bewusst.
Ich sagte, ich kenne kein anderes Bewusstsein als das, welches ich erfahre.
Du sagst Bewusstsein ist bewusste Wahrnehmung. Also ebenso erfahrbare Wahrnehmung, erfahrbares Bewusstsein.
Ich weiß jetzt zwar was das Unterbewusstsein für dich ist, ich danke dir übrigens für deine Beschreibung
:), aber das hat weder mit deinem, noch mit meinem Bewusstsein zu tun. Es ändert nichts dass Bewusstsein erfahrbare/bewusste Wahrnehmung ist.
0 schrieb:Somit bleibe ich dabei, dass ich kein anderes Bewusstsein kenne, als das, was ich momentan erfahre.
Heide_witzka schrieb:Dein Fehler ist, dass du hier Geist und Körper zu trennen versuchst, bzw. dich weigerst dir bewusst zu werden, dass ganz viele Prozesse im Körper unbewusst ablaufen, aber doch Teil deines Nervensystem(dazu gehört auch das Hirn) sind.
Was willst du von mir hören?
:DDer Körper atmet und reguliert die Temperatur, ohne dass ich mir dem bewusst bin. Ich gebe dir recht, ich weiß von all dem nichts und dennoch macht der Körper das alles.
Aber es zählt für mich nicht zum Bewusstsein, weil es mir nicht bewusst sein kann, und wenn doch, dann nur deshalb, weil es sich in meinem Bewusstsein befindet.
Libertin schrieb:Nochmal, FlamingO hat es ja auch schon erklärt: Damit überhaupt etwas wahrgenommen werden kann, braucht es eine materielle Anordnung die es ermöglicht, daß Nervenzellen Informationen als elektrische Impulse an einen Beobachter weiterleiten, sonst wird es auch keinen Beobachter geben können, der etwas beobachtet.
Ja und da stimme ich auch zu.
Es ist
zwingend notwendig, dass es eine gewisse angeordnete Materie gibt, welche wahrnehmen kann.
Ohne diese gewisse angeordnete Materie
geht gar nichts.
Libertin schrieb:Auch die Formulierung, daß auch das Beobachtete durch die Beobachtung ein Bewusstsein hat, sofern es sich bei dem Beobachteten nicht um ein anderes Lebewesen handelt, ist so nicht richtig.
FlamingO schrieb:Allerdings kann dem Stein kein Bewusstsein unterstellt werden.
Wo habe ich geschrieben dass ein Stein ein Bewusstsein
hat?
Ich kenne nur ein Bewusstsein. Das ist das Bewusstsein welches ich erfahre.
Das Bewusstsein ist die Summe aller meiner Bewusstseinsinhalte, alle meiner momentan erfahrbaren Eindrücke.
Und diese Eindrücke nehme ich wahr. Selbst wenn ich einen Stein wahrnehme, bin ich der Wahrnehmende und nicht der Stein.
:DJetzt kann man Bewusstsein als Behälter sehen, in dem alle Eindrücke (Gefühle, Gedanken, Gegenstände wie Steine, Töne, Gechmäcker) enthalten sind.
Diese Vorstellung von Bewusstsein ist aber ein Irrtum, denn wenn dieser Behälter leer ist, dann ist da nichts, was man Bewusstsein nennen könnte.
Das heißt, dass Bewusstsein kein Behälter ist, in dem Bewusstseinsinhalte vorhanden sind, sondern dass die Summe der Bewusstseinsinhalte das Bewusstsein selbst sind. Bewusstsein verstanden als Behälter, ist hilfreich um Bewusstsein einfach zu erklären, aber grundsätzlich nicht richtig.
Um weitere Missverständnisse zu vermeiden:
Das heißt keinesfalls, dass ein Stein bewusst erlebt, nur weil der Stein im Bewusstsein ist. Ein Stein kann nicht wahrnehmen, das heißt aber nicht, dass er nicht ebenso notwendig ist, damit Wahrnehmung, Bewusstsein, überhaupt erst entstehen kann.
Und bitte versteht den Stein nicht nur als Stein. Er darf gerne als Gesamtheit aller Bewusstseinsinhalte verstanden werden, wenn es so leichter fällt zu verstehen.
Wenn ich also in einem Park sitze und Enten füttere, dann sind, die Enten, der Teich, die Wiese, Bäume, Schatten, Entenfutter, Gedanken, Gefühle, Kinderlachen, Vogelgezwitscher, das Jucken in der linken kleinen Zehe, nicht meine Bewusstseinsinhalte, sondern mein Bewusstsein und auch nur solange ich sie bewusst wahrnehme.
Stecke ich mir anschließend Kopfhörer in die Ohren und schließe die Augen, dann ist, Musik, Dunkelheit und noch immer das Jucken meiner linken kleinen Zehe, mein Bewusstsein.
Und das alles wird von
mir wahrgenommen.
Ich bin der Beobachter von der Summe dieser Bewusstseinsinhalte und das Bewusstsein ist das was ich beobachte. Die Musik hat kein Bewusstsein und nimmt nichts bewusst wahr, nur weil sie Teil vom Bewusstsein ist.
Libertin schrieb:Damit ist der Stein in dieser Subjekt-Objekt-Kombination zwar ein wesentlicher Teil des Wahrnehmungsprozesses das sich in dem Beobachter während der Beobachtung vollzieht, der Stein selbst besitzt dadurch aber nicht plötzlich wie der Beobachter ebenso ein Bewusstsein, da der Stein nunmal keine informationenweiterleitenden Nervenzellen besitzt. Bewusstes Erleben ist ihm nicht möglich, das sollte soweit doch klar sein.
Wie kommt ihr nur darauf, dass ich meine, ein Stein würde bewusst wahrnehmen, nur weil der Stein Teil des Bewusstseins ist?
Wie auch immer, ein Spaß wars allemal
:DDanke für eure Aufmerksamkeit.
Edit:
Nashima schrieb:Oder um es mit den Worten von Heinz von Foerster zu beschreiben:
Objektivität ist die Wahnvorstellung, Beobachtungen könnten ohne Beobachter gemacht werden.
Danke für das Zitat
:)