FlamingO schrieb:Der Baum ist auch da, wenn man einen Bewusstlosen (der ihn nicht wahrnimmt) ins Krankenhaus transportiert und ihm auf dem Weg dahin ein Ast auf den Kopf kracht. Und das ist dann nicht die Idee von einem Ast, sondern ein handfester Holzknüppel.
Ja, in diesem Fall ist der Baum natürlich vorhanden, zwar nicht für den Bewusstlosen, aber für die Transportierer. Für den Bewusstlosen war da nie ein Baum oder ein Ast, welcher ihm auf den Kopf gekracht ist. Das ist das was die Transportierer ihm im Nachhinein erzählt haben. Da der Bewusstlose aber nicht Zeuge dieses Geschehens war, hat der Ast, für ihn(!), keine andere Qualität als die einer Vorstellung.
Ist der Baum oder ein Stein noch vorhanden, wenn es weltweit kein Bewusstsein mehr gibt?
FlamingO schrieb:Wir hatten uns ja bereits in einem anderen Thread über diese Thematik auseinandergesetzt. Zwar ahne ich, was du da skizzierst, aber weil es bloß angedeutet ist, entzieht es sich einer Greifbarkeit. Du meinst, erst durch einen Beobachter werde die Materie wahrgenommen. Erstmal klar, bis dahin gehe ich auch mit. Doch dann gabelt sich der Weg auch schon.
Ich gehe da einen Schritt weiter, wo sich dann vermutlich auch unser Weg gabelt. Ich sage nämlich, dass ein Beobachter nicht nur notwendig ist, um Materie wahrzunehmen, sondern dass Materie ohne Beobachter nicht sein kann. Umgekehrt ebenso.
Sich vorzustellen, dass Materie unabhängig von uns exisitert, stellt kein großes Problem dar. Was ein größeres Problem darstellt, ist der empirische Nachweis, die direkte Erfahrung, dass Materie unabhängig von uns Beobachtern existiert.
Für mich gilt, wenn ich traumlos schlafe gibt es weder Materie, noch irgendjemanden der Materie wahrnehmen könnte. Jeder der aufrichtig und ehrlich ist wird das bestätigen.
FlamingO schrieb:Denn inwiefern du da nun Platons "Idee" (falls es in dem Sinne gemeint ist) einflechtest, ist mir nicht deutlich geworden. Was steht hinter der "Idee"?
Und vor allem, wegen dem Topic: Lebt sie als Seele in einer jenseitigen Sphäre weiter? Als Idee von sich selbst?
An der Stelle verknotet sich doch der Gedankengang unentwirrbar.
Die Idee lebt keinesfalls als Seele in einer jenseitigen Sphäre weiter, da eine Idee zwingend ein Bewusstsein benötigt, um als solche erkannt zu werden. Was weiterlebt ist das Potenzial aller Ideen.
Ich wollte nicht die platonische Idee aufgreifen.
Die Idee, wie ich sie hier verwendet habe, kann als Versuch verstanden werden, ein außerhalb des Bewusstseins befindliches "So-Sein", aus der Sicht eines im Bewusstsein befindlichen "Für-uns-so-Sein", zu beschreiben.