gagitsch schrieb:Ich versteh was du meinst, wobei das Wort "plausibel" da nicht passt. "Möglich" trifft es wohl eher.
Naja, "plausibel" heißt ja soviel wie einsichtig, erkennbar. Da geht es schon um mehr als die pure Möglichkeit.
gagitsch schrieb:Mir missfällt nur der Gedanke in dieser Argumentation es geben eine Basis für eine Vergleich zw Besessenheit und Erkrankung.
Naja, das mag dir missfallen aber genau das gibt es ja, siehe Exorzisten die da unterscheiden und Kriterien erarbeiten wie das geschehen soll. Noch deutlicher wird das an weiteren Konzepten der Besessenheit wie bei Voodoo oder Hoodoo, wo die Besessenheit meist etwas vorübergehendes und positives darstellt. Wer sind wir denn bitte, denen dann Krankheiten zu attestieren?
Im Gegenteil ist es eine Unsitte der Moderne alle was nicht niet- und nagelfest ist zu pathologisieren, damit man sich ja nicht weiter damit beschäftigen m
gagitsch schrieb:Die Grundlegende Basis gibt es nämlich nicht, außerhalb des Glaubens.
Außerhalb der Religion, nicht des Glaubens (glauben kann man viel). Was nicht verwundert bei einem religiösen Konzept. Das ist so als ob du dich darüber ärgerst, das es keine physikalische Beschreibung von Heiligkeit gibt.
gagitsch schrieb:Meine Frage zielte eher darauf hin, was nützt es den Theologen studiert zu sein um eine Vergleich, bzw eine Einschätzung zu medizinischen Fällen zu erlangen?
Aus meiner Gesicht gehört das zum seelsorgerischen Auftrag dazu. Aber nochmal: das ist absolut nix womit ich mich auskenne. Trotzdem würde ich jedem Theologen der mir bekannt ist, attestieren das er ein schweres psychiatrisches Problem als solches erkennt. Ohne es diagnostizieren oder therapieren zu können. Auch nicht immer und im jeden Fall, aber doch grundlegend.
gagitsch schrieb:Nur die Basis woran man etwas misst, ist dann einmal ein Glaube der nicht greifbar ist, oder etwas greifbares, wie Ergebnisse, Tests usw.
Jede Weltanschauung beruht letztlich auf nicht greifbaren und nicht beweisbaren Prämissen. Nur weil du dir dem nicht bewusst bist, also deine eigenen Denkvoraussetzungen nicht kennst, heißt das nicht das es sie nicht gibt. Natürlich bist du von deiner eigenen Anschauung überzeugt, aber auch das ist ja am Ende jeder.
Ich will damit nicht sagen, das man da überhaupt nicht werten kann und es keinerlei qualitative Unterschiede gibt, die gibt es, aber sie sind einfach nicht so trivial wie von dir dargestellt.
gagitsch schrieb:Der zweite Teil deines Textes sagt es ja, nicht valide, sondern beeinflusst.
Valide passt da m.E. ohnehin nicht, da es sich einfach um Erfahrungsberichte handelt, bzw. um Praxisbeispiele für rituelle Handlungen. Und sicher sehe ich da vieles sehr kritisch. Ich wollte hier nie ne Lanze für Exorzismen brechen, nur darstellen wie es sich verhält.
gagitsch schrieb:So meinte ich es nicht. Ich wollte mich da auf das Unterbewusstsein beziehen.
Spekulation, All-und-Immer-Aussagen... sowas braucht es nicht. Vor allem wenn du dir mal selbst an die Nase fasst und aus der Haltung heraus das du Besessenheit ausschließt eben genau das produzierst, was du zu kritisieren versuchst.
gagitsch schrieb:Und ja selbstverständlich gibt es gläubige Wissenschaftler.
Und warum sprichst dann etwa den Exorzisten ab, das deren Arbeit, vielleicht nicht wissenschaftlich ist, soll sie ja ohnehin nicht sein, aber eben doch nicht nur Produkt einer Hirnvernebelung ist? Wie gesagt: da zeigt sich doch mehr deine persönliche Haltung, als alles andere.
gagitsch schrieb:Du missverstehst. Ich habe dies nicht von dir gefordert oder den Beweis den ich mir vermeintlich Wünsche definiert, nein
Doch genau das hast du:
gagitsch schrieb:hast du ein Beispiel wo Besessenheit bewiesen wurde, richtig bewiesen nicht nur von einem Priester so benannt?
Was noch obskurer wird, wenn du nun mehrfach betonst, das du nicht glaubst das es überhaupt einen Beweis geben kann. Warum bittest du mich um etwas, das du für unmöglich hältst?
gagitsch schrieb:Aber wie soll ich eine Exorzismus anerkennen, wenn es keine Beweise gibt?
Tja, wenn du etwas für dich ausschließt und Beweise für unmöglich hältst, wer bin ich dich hier von irgendwas zu überzeugen? Ich zeige einfach auf die soziale Wirklichkeit, mach damit was du willst.
gagitsch schrieb:Selbst dein benannter Herr Amorth bringt keine Beweise, sondern nur persönliche und somit selbst gedeutete und interpretierte Beobachtungen zu Wort.
Klar, aber diese Erfahrungen sind eben genau das worum es ging. Beschriebene Fälle von Besessenheit. Das war ja mal der Ursprung dieser ganzen Diskussion. Die gibt es eben und genau das liefert Amorth und viele andere Exorzisten. Rein beschriebene Fälle wird man aber auch in den kritischen Religionswissenschaften, der Anthropologie o.ä. finden, wobei ich mir nicht die Mühe machen werde danach zu suchen.