stefan33 schrieb:Aber das erfordert schon ziemlich viel zeitlichen Aufwand.
Wie lange braucht man denn bei durchschnittlicher Begabung, wenn man heute für eine Fremdsprache ein neues Alphabet lernen muss, z. B. das kyrillische oder griechische, bis man es fließend schreiben kann? Damit hat doch hier bestimmt jemand Erfahrung? Vermutlich wird der Aufwand bei neu erfundenen Zeichen vergleichbar sein.
stefan33 schrieb:Und dann diese Kreise. Wie ordentlich die Schrift um diese Kreise geschrieben wurde.
Die Kreise selbst sind eindeutig mit dem Zirkel gezogen, im Yale-Digitalisat sind auch die Einstiche in der Mitte erkennbar. Der Rest der Zeichnungen ist freihändig. Auch die geraden Kanten z. B. an den Mauern sind zu unruhig, als dass sie mit einem Lineal gezogen worden wären.
Bei den Zeichnungen, die ich bis jetzt näher angesehen habe, konnte ich auch sonst bisher keine Vorzeichnungen oder Hilfslinien erkennen. Allerdings wurden diese Hilfskonstruktionen damals häufig nur mit der Reißnadel geritzt. Sie können deshalb in Reproduktionen verloren gehen, wobei ich das aber bei der hohen Auflösung des Yale-Digitalisates nicht erwarte. Auch weitere Einstiche sind mir bisher nicht aufgefallen, die z. B. entstehen, wenn eine Zeichnungsvorlage durchgestochen wird.
stefan33 schrieb:Insgesamt erscheint die Schrift viel ordentlicher, akkurater, als die Bilder.
Ja, eindeutig. Ist das vielleicht ein Indiz dafür, dass Text und Bilder von der gleichen Hand stammen? Also einem Autor, der ein routinierter Schreiber war, aber kein so guter Zeichner? Denn bei einer Arbeitsteilung würde sich anbieten, Text und Bilder jeweils von jemandem anfertigen zu lassen, der es gut kann.
andy2 schrieb:Humor hatte der Autor wohl auch ...
Ja, todernst wirken viele der Darstellungen wirklich nicht, eher heiter und skurril.