Schdaiff schrieb:Es liegen Berichte von Seehunden im Loch Ness vor.
Also einem, der behauptet, daß Columbans Monster im Loch Ness gewesen sei, wo es doch ausdrücklich als im Fluß Ness befindlich beschrieben wurde (und der Loch wurde da nirgends erwähnt), glaub ich auch nicht, wenn der mir "2+2=4" sagen würde, nicht ohne es gegenzuprüfen.
Und wenn der dann noch sagt, daß die Fotos in nem Magazin eines japanischen Walinstituts erschienen (Das Wort "Forschung" hab ich mal weggelassen), dann werd ich hellhörig. Dieses Institut publiziert doch wohl eher über Wale. Mit Robben und mit Süßwasserseen hat das doch nix zu tun. Überdies läßt sich auch kein "anerkannter Naturforscher Gordon Williams" finden.
Naja, immerhin ist die Story dennoch irgendwie korrekt. Der Verfasser des Artikels "Seals in Loch Ness" (S.151-157) im Heft Nr 39 (1988), dem letzten Heft dieser Reihe unter dem Namen "The Scientific reports of the Whales Research Institute", dieser Verfasser heißt Gordon Williams
on. Und der Artikel ist unter
http://lochnessinvestigation.com/SILN.html zu lesen, einschließlich einiger Fotos. Dort wird leider nicht geklärt, wie diese Robbe in den Loch gelangt ist. Der Autor nimmt einfachmal an, daß die Robbe dorthin über den Fluß Ness gelangt ist. Daß es sich um eine bewußt ausgesetzte oder unbeabsichtigt "entlaufene" Robbe sein könnte, wäre ja auch ne Möglichkeit. Denn wiegesagt, eine Stromschnelle dieser Gestalt ist eigentlich für eine Robbe schwerlich zu überwinden. Auch ist es eigenartig, daß dieser Seehund sich sieben Monate im Loch aufgehalten hat. Seehunde sind nicht direkt gesellige Tiere; dennoch suchen sie an Land stets die Nähe zu Artgenossen. Wenn dieser Seehund den Weg in den Loch kannte, wieso nahm er dann nicht auch den Weg wieder zurück? Was, wenn er den Weg vom Meer zum Loch tatsächlich gar nicht kannte?
Freilich soll es weitere Sichtungen in früheren Jahren gegeben haben. Acht verschiedene Seehunde in 15 Jahren. Sofern die Berichte stimmen und kein Anglerlatein der "fishermen's reports" sind. Auch in weiteren Seen der Region sollen laut Williamson Seehunde gesehen worden sein.
Dogmatix schrieb:hier könnt ihr einen seehund sehen, der sogar 50 meilen ins landesinnere geschwommen ist :)
A Seal at RSPB Fen Drayton Lakes, Cambridgeshire. HD Video.
Da zitier ich mal
Wikipedia: Fen DraytonIn January 2013, following a prolonged period of local flooding, a seal was spotted and filmed in a ditch linked to the nearby Great Ouse, some 50 miles from the sea.
Googleübersetzt:
Im Januar 2013 wurde nach einer längeren lokalen Flutwelle ein Seehund in einem Graben entdeckt und gefilmt, der mit der nahe gelegenen Great Ouse verbunden war, etwa 50 Meilen vom Meer entfernt.
Cambridge, gleich nebenan quasi, liegt gerade mal 6m überm Meeresspiegel. Entsprechend wenige Stromschnellen mußte der Seehund da überwinden. Falls er überhaupt bemerkt hat, daß er nicht mehr durch Salzwasser schwimmt, bis er dort angekommen ist. Die Great Ouseist ein Gewässer der Binnenschiffahrt, der Wasserdurchsatz beträgtgerademal 35m³/s.
Das würd ich trotz der stolzen 50 Meilen nicht vergleichen wollen mit einem Wasserdurchfluß von 300m³/s und Stromschnellen wie auf dem Foto.
Williamson schreibt übrigens selbst, daß Seehunde in den Ness eindringen, wenn Flut ist, dies aber nur ein Stück weit weit tun, eben wie weit das Wasser dann auch brackig ist. Scheint bei der Great Ouse auch nicht anders gewesen zu sein.