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Nessie (Das Monster von Loch Ness)
15.12.2023 um 20:23Lentulus schrieb:Man mag sich nicht ausmalen, was da los wäre, würde man tatsächlich ein Kryptid nachweislich entdecken.Weiß nicht, in welchem Jahrhundert Du lebst. Aber sobald in einem Tümpel eine besonders seltene Froschart entdeckt wird, wird das gesamte Gebiet unter Schutz gestellt und für den Besucherverkehr weitgehend gesperrt. Tiere der Natur zu entnehmen steht in vielen Ländern unter Strafe; Ausnahmen bilden Angler- und Jagdscheine, über welche das Dezimieren zumindest kontrolliert werden kann. Und auch da kannste nicht alles abknallen, was Dir vor die Flinte hoppelt.
Würde es im See verbleiben? Wahrscheinlich nicht. Gemessen an den Menschen und ihrer Vorliebe zur zoologischen "Kultur" dürfte es wohl eher in einer Art Aqua-Park enden, zunächst zur Erforschung und dann zur Zuschaustellung.
Würde so ein Nessie, Sasquatch oder ein Wolpertinger entdeckt, würden nicht plötzlich alle Zoos der Welt sich ein paar Exemplare einfangen und zur Schau stellen.
Lentulus schrieb:Selbst der Weltraum ist besser erforscht als die Tiefsee oder die See ingesamt.Stimmt nicht wirklich. Oder haben wir schon Landkarten von Exoplaneten? Was wir an Fotos von Ereignishorizonten Schwarzer Löcher haben, ist kaum mehr als ein grellrötlicher Fleck - und die Löcher dahinter bleiben "ungesehen". Dunkle Materie, Dunkle Energie: wir wissen vom All vor allem das, was wir nicht wissen.
Immerhin aber waren schon mehr Leute auf dem Mond als im Marianengraben. Und durch ein paar Milliarden Lichtjahre "Nichts" läßt sich besser durchgucken als durch wenige Kilometer Wasser.
Lentulus schrieb:Gewässer mit bis zu 230 Meter Wassertiefe würde ich als Tiefseebereiche bezeichnen wollen.Zwar liegt die Grenze zur Tiefsee wirklich bei 200m, doch gilt dies erstens nur für Meeresgewässer, nicht für Süßgewässer. Und zweitens wären beim Loch Ness eben nur die letzten paar Meter "Tiefsee"; wenigstens 99% des Gewässers befinden sich höher.
Wenn, dann könnte man für das allenfalls eine Prozentchen von mesopelagial sprechen. Diese Pelagial-Einteilung der Gewässertiefen gilt für Süß- und Salzwasser gleichermaßen, ist auch weit sinnvoller als die mit der "Tiefsee", da es hier nur "weniger als 200m - mehr als 200m" gibt statt einer Charakterisierung durch Eigenschaften.
Das Volumen des Loch Ness wird mit 7,4km³ angegeben, ein Prozent davon wären gerade mal 0,074km³. Würde der Bereich unterhalb 200m szusammenhängend sein, stünde einem mesopelagisch lebenden Wesen ein Bereich von im Mittel 4,6km mal 600m mal 54m zur Verfügung; schwerlich genug Areal, daß ein einzelnes Tier von Nessiemaßen hier genügend Beute finden kann.
Wenn also im Loch Ness ein so großes Tier lebt, dann wird es wenigstens zur Nahrungsaufnahme sich auch in höheren Wasserschichten bewegen. Und zwar regelmäßig, nicht nur zum seltenen Foto-Shooting. Also auf "Tiefsee" würd ich Nessie ganz gewiß nicht festlegen.
Lentulus schrieb:Warum sollte es keine Tierart wie Nessie geben?Äh, was für eine Tierart denn? Ein Plesiosaurier-Verwandter? Dafür gibts schon mal verdammt gute Gründe, wieso es sowas nicht geben kann. Und das wurde schon ausführlich in diesem Thread besprochen. Irgendwas á la Aal, Robbe odgl. ist natürlich ne andere Sache.
Und dann: welche Größe bzw. Körpermasse schwebt Dir vor? Denn ab ner gewissen Masse (und je nach Stoffwechsel) gibts vom Nahrungsangebot des Loch Ness her eine Obergrenze, wie viele Individuen dieser Art da maximal leben können. Für so ein Viecherl mit Nessie-Maßen dürfte die Individuenzahl wohl zu gering ausfallen, als daß sich ne ganze Population über viele Generationen hinweg im Loch Ness hätte halten können, ohne an Inzestproblemen auszusterben.
Lentulus schrieb:Schaut man auf Mantas, Arapaimas, Riesenkalmare etc. - wären diese nicht bereits erforscht würde man wohl gerade Letzteren als Seemannsgarn verschreienWieso? Weil viele dumme Leute diesen Schwachsinn wieder und wieder rumerzählen?
Lentulus schrieb:ähnlich riesigen Tintenfischen, die früher ganze Schiffe in die Tiefe gezogen haben sollenEntschuldige mal, aber die skandinavischen Kraken sind Seemannsgarn. Der Kraken war ein riesiges Seemonster von der Größe ganzer Inseln. Die Ausmaße wurden oft in Meilen angegeben. Jedenfalls wurde alles Mögliche "Kraken" genannt, hauptsache im Meer lebend und monströs. Noch heute wird im Schwedischen "Kraken" selbst für Wale verwendet.
Immerhin gab es in dem Seemannsgarn auch solche "Kraken", die Schiffe mit "Armen" umfaßten und in die Tiefe zogen. Deswegen gab es vor gut 200 Jahren die Vorstellung, mit Kraken sei wohl eine Art riesiger Oktopus gemeint. Weswegen heutzutage tatsächlich der Oktopus im Deutschen wie in anderen Sprachen auch "Krake" heißt.
Aber das hat dann nichts mit den Riesenkalmaren zu tun, das sind nun mal keine Oktopoden, sehen auch nicht wirklich so aus.
Lentulus schrieb:Oder auch an Land: Okapis, ... wirken, wenn man sie nur beschreiben würde und noch nie gesehen hätte wie eine Chimäre aus alten Erzählungen.Original anzeigen (0,4 MB)
Welcher Chimäre aus welchen alten Erzählungen soll das Okapi denn bitte ähneln? Wenn, dann könnte man das Okapi im rein biologischen Chimären-Sinne beschreiben als "halbwegs Pferdekörper mit Giraffenkopf". Aber solche ältere Chimären-Vorstellung gabs nicht.
Lentulus schrieb:So rührt die erste Erscheinung aus dem Jahre 565 nach Christus vom Mönch Columban.Der beschreibt sowas von deutlich ein völlig anderes Tier. Dieses lebte im Fluß Ness, gab sehr laute Töne von sich und verhielt sich extrem aggressiv gegenüber Menschen, statt diese wie Nessie zu meiden. Nein, das Tier hat mal so gar nichts mit Nessie zu schaffen, nicht mal das Gewässer ist das gleiche. Auch das ist nur vielfach kolportierter Unfug. Kannste ebenfalls hier im Thread was zu lesen.