MarinaG. schrieb am 27.03.2022:vielleicht müssten wir, die Rationalisten, uns mal die Frage stellen, wie gleichwertig die "Realitäten" sind? Wir haben, als Ausgangspunkt, einen Hirnstoffwechsel im Normbereich, dieser hat idR keine Geisterwesenkommunikation in seinen Wahrnehmungsparametern präsent. Nun würden Du oder ich wiederholt Trancesessions fahren und Geistern begegnen. Nach solch einer Session (häufiger wohl unterstützt von Halluzinogenen), würde unser Hirnstoffwechsel sich wieder normalisieren und irgendwann, könnten wir diese Erscheinungen auch dann wahrnehmen, würden wir uns in unserem Normalzustand befinden. Was ist das dann? Eine ergänzte Realität, die den Zugang zu diesen Wahrnehmungen quasi erschlossen hat? Oder eine dauerhafte Verzerrung, die indes nicht mehr anhand von Anomalien im Hirnstoffwechsel nachzuweisen wäre? Womit dann die Behauptung "Du hast nachweislich eine verzerrte Wahrnehmung", eben nicht mehr nachweislich belegbar wäre.
Was ist Realität? Welche ist "mehr oder weniger" wahr? Ist es tatsächlich korrekt, eine Realität, die sich sozusagen "erweitert hat" (ich denke hier z. B. an Timothy Leary) ins Reich der "Verrückten" zu definieren? Wenn ich @paxito korrekt interpretiere, ist das genau das, was er verweigert und sagt, diese Realitäten könnten gleichwertig nebeneinander existieren.
Soweit vorerst einmal meine Überlegungen.
Ich habe einige Erfahrung mit Trancereisen, auch mit Begleitung und Anleitung verschiedener Lehrer aus traditionellen schamanischen Linien wie etwa die Kirati und Rhai aus Nepal.
Mit diesem Hintergrund und auch aus meiner Praxis heraus möchte ich behaupten, das es nicht zur Vermischung der Welten kommt. (auch wenn diese natürlich eh nur Teil der einen Welt sind). Was bei entsprechendem Training passiert ist einfach der Umstand,
das man schneller in Trance kommt. Dauert es am Anfang ohne Erfahrung vielleicht recht lange bis man in diese Zustände kommt,
mag das in einem fortgeschrittenen Verlauf eine Sache von Sekunden, bis hin zu nur noch Augenblicken sein, in welchem man umswitschen kann.
Man ist sich überdies jederzeit bewusst in welcher der drei Welten man sich grade bewegt, man merkt auch deutlich wenn man "zurück" ist, ob man sich dann nicht dennoch noch in Trance befindet.
Drogen sind in dem Kontext unerwünscht, die Klarheit braucht es dabei durchaus, man kann sich allerdings am Ende einer solchen Reise mit einem Glas Schnaps zB. in der Weise "erden", das man tatsächlich schnell wieder hier und nicht in den anderen Welten ist.
Was nun das Thema Geister ansich angeht wie sie einem bei solchen (Visions) Reisen neben anderem auch zeigen kann (und da gibt es reichlich Auswahl und es kommt auch darauf an was man überhaupt erreichen möchte) sie werden schlicht eben als bildhafte Beschreibungen von verschiedenen Energien verstanden.
Trance in seinen verschiedenen Stufen wird dazu sowieso ja von allen Menschen gelebt und erlebt. Nehmen wir einen "Ohrwurm"
Jeder weiss was es ist, die meisten haben gelegentlich einen, er beschreibt perfekt diese Art von Trance und dennoch geht dabei niemand nun von einem tatsächlichen Wurm aus der da im Ohr lebt.
Der Punkt ist davon ab natürlich das es weitaus dramatischer Trancezustände gibt als eben einen Ohrwurm zu haben, Punkte die einen berühren mögen, gar erschüttern, Verständnishorizonte öffnen, sogar tiefgreifende heilsame Veränderungen herbei führen können.
Ich mag das an der Stelle dann gerne mit dem "inneren Kind Ansatz" vergleichen. Man beachte auch hier natürlich die Kontraindikation und ebenso die Sachlage, das dieser Ansatz sicher auch nicht jedem Menschen liegt. Selbiges gilt für Visionssuchen, Trancereisen usw.
Vielleicht ist das SO nun keine Sache der Psychotherapie:Auch die Beschäftigung mit den Ahnen, kann manches bewirken... Traditionen die wir aufgegeben haben, bis auf das kleine Friedhofsritual vielleicht und manch Kerzchen. Da ist sicher was verloren gegangen. Und man weiss es nichtmal...
Wie auch immer, ich danke allen Ahnen, Freunden, Lehrern, Geistern, meinem inneren Kind, den Planeten, Fixpunkten, der Mutter Erde sowieso, der Natur als solchem und allem anderen was ich vergessen haben magrecht herzlich für ihre Unterstützung.
Auch wenn ich nicht immer an euch glaube so scheint es, das ihr immer an mich glaubt.
Vielen vielen Dank.
:)