Kaspar Hauser
17.01.2020 um 14:15Auszug aus Meyers Kapitel "Kaspar Hauser wie er wirklich ist und was aus ihm werden kann" (also noch zu dessen Lebzeiten) aus dem Sammelband von H. Pies, als eBook erhältlich:
"Hausers Anlagen erscheinen wie vom Anfange an noch immer wohl mittelmäßig (…) Welch geringe Fertigkeit (…) er aber damals (Anmerkung: zu Beginn des meyerschen Unterrichts) noch im Lesen hatte, welche grobe Fehler er im Rechtschreiben machte, wie verworren er die einzelnen Vorstellungen eines Gedankens zusammenstellte (…), wie weniges er damals noch in der Arithmetik (…) leistete, davon konnten sich (…) auch seine Herrlichkeit (=Stanhope) selbst überzeugen (…) kaum einem neunjährigen Knaben gleich (…) so kann sein Fleiß (…) ebenfalls nur mittelmäßig genannt werden (…) keine Lust zum Zeichnen und gar keine Fortschritte (…) das langsame Schreiben war ihm lästig (…) in der Geographie (…) war er auch nur eine kurze Zeit eigentlich fleißig.
(…) Am regelmäßigsten arbeitete er im Rechnen fort (…) Was ihn dagegen lange beschäftigt, bis es vollendet ist, verursacht ihm Missbehagen (…) Einfache grammatikalische Übungen machte er in der Regel gut (…) Rücksichtlich seiner intellektuellen Kraft und Bildung darf ich ihn einem Knaben von elf bis zwölf Jahren mit gewöhnlichen Anlagen ganz gleich stellen."
Wobei der Bericht an Stanhope noch geschönt sein kann. Nach eigenem Statement sagte der Erzieher Herrn Hauser ins Gesicht: "Aus übertriebener Rücksicht für Ihre Zukunft habe ich stets und anfangs besonders besser über Sie berichtet, als ich es zu verantworten imstande bin."
"Hausers Anlagen erscheinen wie vom Anfange an noch immer wohl mittelmäßig (…) Welch geringe Fertigkeit (…) er aber damals (Anmerkung: zu Beginn des meyerschen Unterrichts) noch im Lesen hatte, welche grobe Fehler er im Rechtschreiben machte, wie verworren er die einzelnen Vorstellungen eines Gedankens zusammenstellte (…), wie weniges er damals noch in der Arithmetik (…) leistete, davon konnten sich (…) auch seine Herrlichkeit (=Stanhope) selbst überzeugen (…) kaum einem neunjährigen Knaben gleich (…) so kann sein Fleiß (…) ebenfalls nur mittelmäßig genannt werden (…) keine Lust zum Zeichnen und gar keine Fortschritte (…) das langsame Schreiben war ihm lästig (…) in der Geographie (…) war er auch nur eine kurze Zeit eigentlich fleißig.
(…) Am regelmäßigsten arbeitete er im Rechnen fort (…) Was ihn dagegen lange beschäftigt, bis es vollendet ist, verursacht ihm Missbehagen (…) Einfache grammatikalische Übungen machte er in der Regel gut (…) Rücksichtlich seiner intellektuellen Kraft und Bildung darf ich ihn einem Knaben von elf bis zwölf Jahren mit gewöhnlichen Anlagen ganz gleich stellen."
Wobei der Bericht an Stanhope noch geschönt sein kann. Nach eigenem Statement sagte der Erzieher Herrn Hauser ins Gesicht: "Aus übertriebener Rücksicht für Ihre Zukunft habe ich stets und anfangs besonders besser über Sie berichtet, als ich es zu verantworten imstande bin."