Mystery = Schwachsinn?
19.01.2016 um 09:30Ich denke, man muss hier noch einmal grundsätzlich darauf hinweisen, dass die Vermutung, es könne eine psychische Störung vorliegen, nicht bedeutet, dass man die entsprechende Person für "irre", "verrückt", "geisteskrank" oder ähnliches hält und ihr die Zurechnungsfähigkeit abspricht. Störung ist in diesem Zusammenhang keineswegs abfällig gemeint und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass einer der Realisten hier im Thread das so ausgedrückt hätte, obwohl es von der Gegenpartei offensichtlich so ausgelegt wurde.
@Einzelgänger
@Haret2.0
Eure Warnungen in allen Ehren, aber ich habe den Verdacht, dass Ihr nicht in der Lage seid, die Situation so einzuschätzen, dass Ihr guten Gewissens einen solchen Rat geben könnt.
Ich habe den Versuch gewagt, eine Diskussion über dieses Thema zuzulassen, obwohl sie eigentlich personenbezogen ist, weil ich @Dawnclaude schon länger hier erlebe und ihn so einschätze, dass er mit den Aspekten der Diskussion sachlich umgehen kann, womit ich ja auch recht behielt - unabhängig davon, dass einige Realisten bei seinen Aussagen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen... :D
Hätte ich den Verdacht, Dawnclaudes Vorstellungen könnten für ihn oder andere gefährlich sein, wäre ich diesen Weg nicht gegangen.
Ich will auch, von allem pseudo-fachkundigem Geplänkel unabhängig, noch einmal festhalten, was hier von mehreren Realisten wiederholt wurde:
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Facharzt, selbst wenn Dawnclaude einen solchen mal aufgesucht hätte, keinerlei therapeutischen Maßnahmen veranlasst hätte.
Denn wo kein Leidensdruck vorhanden ist und der Patient sein Leben im Griff hat, muss nicht eingegriffen werden, wenn der Patient das nicht wünscht.
Das ist im Übrigen auch gar nicht möglich. Die Fälle, in denen gegen den Willen des Patienten Medikamente verabreicht werden, also eine Zwangseinweisung in eine Klinik erfolgt (denn nur so kann man ja gegen den Willen Medikamente verabreichen), sind sehr selten. Da muss schon akute Suizidgefahr oder gefährlicher Wahn vorliegen.
Ob man es nun glaubt oder nicht, aber der bei Weitem größte Anteil der Patienten in geschlossenen Abteilungen hat sich "selbst eingewiesen".
Wir leben nicht mehr in vergangenen Jahrhunderten. Die Psychiatrie hat durchaus nennenswerte Fortschritte gemacht, da wird nicht mehr in den Schädel gebohrt...
Worum es in erster Linie ging, war aufzuzeigen, dass, egal wie überzeugt ein Mensch von seinen übersinnlichen Fähigkeiten oder Erlebnissen ist, die Möglichkeit einer psychischen Störung nicht ausgeschlossen werden kann.
Eine solche Störung kann leicht oder schwer sein, gefährlich oder ungefährlich, temporär oder chronisch. Eine solche Störung kann unterschiedlichste Ursachen haben und Schizophrenie ist nur eine mögliche Variante.
Auch hier noch einmal der deutliche Hinweis: Selbst wenn jemand einen Verdacht auf Schizophrenie äußert, stempelt er den User damit nicht zu einem Spinner, einem gefährlichen Irren oder was auch immer ab.
Es muss einfach möglich sein, einem User, der einschlägige Erlebnisse schildert, die Möglichkeit einer psychischen Ursache vor Augen zu führen, ohne dass eine Rotte von wohlmeinenden Mystery-Usern sich mit Messern zwischen den Zähnen auf den Realisten stürzt.
Andererseits ist es mit dem Hinweis darauf, der entsprechenden Erklärung, warum diese Möglichkeit besteht und dem Rat, das abklären zu lassen, für die Diskussion auch getan.
Es ist unnötig und auch unwillkommen, den User dann immer weiter zu bedrängen, bis er sich entnervt abmeldet (und dann ganz sicher erst recht nicht zu einem Arzt geht).
Das Thema erfordert auf beiden Seiten mehr Fingerspitzengefühl!
Man kann auch nicht grundsätzlich jedem User, der an übersinnliche Phänomene glaubt, eine psychische Störung unterstellen. Wenn Jemand etwas sieht, dass er sich nicht erklären kann und es dann für einen Geist o. ä. hält, dann mag er irrational sein, vielleicht etwas naiv oder einfach nur ein ängstlicher Teenager, der zu viele Horrorfilme gesehen hat, aber deswegen noch lange nicht therapiebedürftig.
Permanent andauernde Ereignisse, wie hier eben am Beispiel von Dawnclaude gezeigt, lassen hingegen schon die Schlussfolgerung zu, es könnte etwas nicht stimmen. Mit dem Hinweis darauf ist es aber eigentlich auch getan und tatsächlich würden die meisten User Dawnie gar nicht mehr darauf hinweisen, wenn es um ihn selbst ginge.
Es wird in Bezug auf Dawnclaude die Wahrscheinlichkeit einer vorliegenden Störung nur deswegen immer wieder ins Spiel gebracht, weil er mit seinen Geschichten junge und neue User anspricht - natürlich nicht zwangsläufig direkt und vorsätzlich.
Abschließend möchte ich auch noch einmal auf den immer wieder mal auftauchenden Vergleich von Glauben an Übersinnliches und religiösem Glauben eingehen.
Ich halte den Vergleich zwar für berechtigt, aber er muss sehr vorsichtig angegangen werden.
Es gibt in der Religion die mehr oder weniger philosophischen Ansätze, also das Erklären unseres Daseins, und die eher fanatischen. All das natürlich in Abstufungen.
Und natürlich gibt es auch religiöse Wahnvorstellungen, teilweise ungefährlich, teilweise auch nicht.
Der Glauben an sich, ob nun an Gott oder an Geister und Dämonen, ist lediglich eine Weltanschauung neben anderen. Man kann darüber diskutieren, sich auch mal trefflich darüber streiten, aber letztlich gilt leben und leben lassen.
Der Streit wird, hier wie da, intensiv und hitzig, wenn die Anschauung als unabänderliche Wahrheit vorgetragen wird. Auch da mache ich persönlich keinen Unterschied zwischen Religion und Mystery. Wenn jemand mit Gott redet, präzise Antworten auf Fragen mittels einer Stimme im Kopf erhält, dann ist Derjenige in exakt gleicher Position wie Dawnclaude, um bei seinem Beispiel zu bleiben.
Jesusgesichter auf getoastetem Brot, Marienerscheinungen und Wunderheilungen durch Quellwasser sind in meinen Augen nicht anders zu sehen, als Poltergeister und Vampire. Wenn sich ein Mensch in ein Thema hineinsteigert, kann das passieren. Es scheint in unserer Veranlagung zu liegen.
Ich glaube, es ist Richard Dawkins, der nicht ausschließt, dass Glaube eine genetische Veranlagung ist. Als streitender Atheist bezieht er das auf den religiösen Glauben, aber wenn es denn wirklich so sein wollte, würde das sicher auch auf den sogenannten Aberglauben zutreffen.
Der Grund, warum jeder von uns in seiner Sichtweise immer und immer bestätigt wird, ist die selektive Wahrnehmung - auch ein Teil unseres Wesens, den man nicht steuern kann.
Wir werden uns daher über diese Themen streiten können, ohne dabei je auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Wichtig dabei ist einfach der Umgang miteinander. Solange keine Fanatiker an der Diskussion beteiligt sind, besteht kein Grund für eine Eskalation.
Fanatismus - egal in welcher Richtung, führt indessen immer zu einer Eskalation.
Lasst uns also respektvoll und auf Augenhöhe miteinander diskutieren, aber gemeinsam, die Vertreter der einen, wie auch der gegenteiligen Meinung, gegen Fanatiker argumentieren, denn die sind unser aller Gegner, egal welche Ansicht sie fanatisch vertreten.
(und lasst Dawnie jetzt vom Haken... :D )
:sense:
@Einzelgänger
@Haret2.0
Eure Warnungen in allen Ehren, aber ich habe den Verdacht, dass Ihr nicht in der Lage seid, die Situation so einzuschätzen, dass Ihr guten Gewissens einen solchen Rat geben könnt.
Ich habe den Versuch gewagt, eine Diskussion über dieses Thema zuzulassen, obwohl sie eigentlich personenbezogen ist, weil ich @Dawnclaude schon länger hier erlebe und ihn so einschätze, dass er mit den Aspekten der Diskussion sachlich umgehen kann, womit ich ja auch recht behielt - unabhängig davon, dass einige Realisten bei seinen Aussagen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen... :D
Hätte ich den Verdacht, Dawnclaudes Vorstellungen könnten für ihn oder andere gefährlich sein, wäre ich diesen Weg nicht gegangen.
Ich will auch, von allem pseudo-fachkundigem Geplänkel unabhängig, noch einmal festhalten, was hier von mehreren Realisten wiederholt wurde:
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Facharzt, selbst wenn Dawnclaude einen solchen mal aufgesucht hätte, keinerlei therapeutischen Maßnahmen veranlasst hätte.
Denn wo kein Leidensdruck vorhanden ist und der Patient sein Leben im Griff hat, muss nicht eingegriffen werden, wenn der Patient das nicht wünscht.
Das ist im Übrigen auch gar nicht möglich. Die Fälle, in denen gegen den Willen des Patienten Medikamente verabreicht werden, also eine Zwangseinweisung in eine Klinik erfolgt (denn nur so kann man ja gegen den Willen Medikamente verabreichen), sind sehr selten. Da muss schon akute Suizidgefahr oder gefährlicher Wahn vorliegen.
Ob man es nun glaubt oder nicht, aber der bei Weitem größte Anteil der Patienten in geschlossenen Abteilungen hat sich "selbst eingewiesen".
Wir leben nicht mehr in vergangenen Jahrhunderten. Die Psychiatrie hat durchaus nennenswerte Fortschritte gemacht, da wird nicht mehr in den Schädel gebohrt...
Worum es in erster Linie ging, war aufzuzeigen, dass, egal wie überzeugt ein Mensch von seinen übersinnlichen Fähigkeiten oder Erlebnissen ist, die Möglichkeit einer psychischen Störung nicht ausgeschlossen werden kann.
Eine solche Störung kann leicht oder schwer sein, gefährlich oder ungefährlich, temporär oder chronisch. Eine solche Störung kann unterschiedlichste Ursachen haben und Schizophrenie ist nur eine mögliche Variante.
Auch hier noch einmal der deutliche Hinweis: Selbst wenn jemand einen Verdacht auf Schizophrenie äußert, stempelt er den User damit nicht zu einem Spinner, einem gefährlichen Irren oder was auch immer ab.
Es muss einfach möglich sein, einem User, der einschlägige Erlebnisse schildert, die Möglichkeit einer psychischen Ursache vor Augen zu führen, ohne dass eine Rotte von wohlmeinenden Mystery-Usern sich mit Messern zwischen den Zähnen auf den Realisten stürzt.
Andererseits ist es mit dem Hinweis darauf, der entsprechenden Erklärung, warum diese Möglichkeit besteht und dem Rat, das abklären zu lassen, für die Diskussion auch getan.
Es ist unnötig und auch unwillkommen, den User dann immer weiter zu bedrängen, bis er sich entnervt abmeldet (und dann ganz sicher erst recht nicht zu einem Arzt geht).
Das Thema erfordert auf beiden Seiten mehr Fingerspitzengefühl!
Man kann auch nicht grundsätzlich jedem User, der an übersinnliche Phänomene glaubt, eine psychische Störung unterstellen. Wenn Jemand etwas sieht, dass er sich nicht erklären kann und es dann für einen Geist o. ä. hält, dann mag er irrational sein, vielleicht etwas naiv oder einfach nur ein ängstlicher Teenager, der zu viele Horrorfilme gesehen hat, aber deswegen noch lange nicht therapiebedürftig.
Permanent andauernde Ereignisse, wie hier eben am Beispiel von Dawnclaude gezeigt, lassen hingegen schon die Schlussfolgerung zu, es könnte etwas nicht stimmen. Mit dem Hinweis darauf ist es aber eigentlich auch getan und tatsächlich würden die meisten User Dawnie gar nicht mehr darauf hinweisen, wenn es um ihn selbst ginge.
Es wird in Bezug auf Dawnclaude die Wahrscheinlichkeit einer vorliegenden Störung nur deswegen immer wieder ins Spiel gebracht, weil er mit seinen Geschichten junge und neue User anspricht - natürlich nicht zwangsläufig direkt und vorsätzlich.
Abschließend möchte ich auch noch einmal auf den immer wieder mal auftauchenden Vergleich von Glauben an Übersinnliches und religiösem Glauben eingehen.
Ich halte den Vergleich zwar für berechtigt, aber er muss sehr vorsichtig angegangen werden.
Es gibt in der Religion die mehr oder weniger philosophischen Ansätze, also das Erklären unseres Daseins, und die eher fanatischen. All das natürlich in Abstufungen.
Und natürlich gibt es auch religiöse Wahnvorstellungen, teilweise ungefährlich, teilweise auch nicht.
Der Glauben an sich, ob nun an Gott oder an Geister und Dämonen, ist lediglich eine Weltanschauung neben anderen. Man kann darüber diskutieren, sich auch mal trefflich darüber streiten, aber letztlich gilt leben und leben lassen.
Der Streit wird, hier wie da, intensiv und hitzig, wenn die Anschauung als unabänderliche Wahrheit vorgetragen wird. Auch da mache ich persönlich keinen Unterschied zwischen Religion und Mystery. Wenn jemand mit Gott redet, präzise Antworten auf Fragen mittels einer Stimme im Kopf erhält, dann ist Derjenige in exakt gleicher Position wie Dawnclaude, um bei seinem Beispiel zu bleiben.
Jesusgesichter auf getoastetem Brot, Marienerscheinungen und Wunderheilungen durch Quellwasser sind in meinen Augen nicht anders zu sehen, als Poltergeister und Vampire. Wenn sich ein Mensch in ein Thema hineinsteigert, kann das passieren. Es scheint in unserer Veranlagung zu liegen.
Ich glaube, es ist Richard Dawkins, der nicht ausschließt, dass Glaube eine genetische Veranlagung ist. Als streitender Atheist bezieht er das auf den religiösen Glauben, aber wenn es denn wirklich so sein wollte, würde das sicher auch auf den sogenannten Aberglauben zutreffen.
Der Grund, warum jeder von uns in seiner Sichtweise immer und immer bestätigt wird, ist die selektive Wahrnehmung - auch ein Teil unseres Wesens, den man nicht steuern kann.
Wir werden uns daher über diese Themen streiten können, ohne dabei je auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Wichtig dabei ist einfach der Umgang miteinander. Solange keine Fanatiker an der Diskussion beteiligt sind, besteht kein Grund für eine Eskalation.
Fanatismus - egal in welcher Richtung, führt indessen immer zu einer Eskalation.
Lasst uns also respektvoll und auf Augenhöhe miteinander diskutieren, aber gemeinsam, die Vertreter der einen, wie auch der gegenteiligen Meinung, gegen Fanatiker argumentieren, denn die sind unser aller Gegner, egal welche Ansicht sie fanatisch vertreten.
(und lasst Dawnie jetzt vom Haken... :D )
:sense: