@intruder Ich habe eine Ahnung, was du meinst, aber interessant wird es gerade in den Grenzbereichen, bei denen man einerseits aus naturalistischer Sicht wenig Greifbares hat, andererseits wird immer mehr anerkannt, dass diese Bereiche "wirken".
Einstellungen die man hat, haben zweifelsfrei eine körperliche Wirkung, da gibt es haufenweise Beweise, von der Psychosomatik bis zur Politik.
Diese paranormalen Bereiche sind im Grunde nur die Extreme von Phänomenen, die wir alle kennen und im Grunde weitgehend akzeptiert haben. Wenn du einen Vertrag abschließt und qua Unterschrift rechtsgültig machst, glaubst du ja auch nicht daran, dass nun von der Tinte magische Kräfte ausgehen, sondern vielmehr setzt eine Unterschrift ein ganzes Instrumentarium in Gang, das mit sozialen Festlegung zusammenhängt.
Es gibt "neuere" philosophische Ansätze, die das Pferd von hier aus aufzäumen und die sind alles andere als schlecht und bekommen irgendwie täglich mehr Gewicht.
Wissenschaftliche Erkenntnisse werden dann als spezialisierte Praktiken eingebunden in ein Gitter von normativen Forderungen und Begründungen.
Die Diskussion hierüber ist etwas tricky, weil irgendwie alle Elemente die darin vorkommen uns vertraut sind, aber die Gesamtperspektive ist eine andere, ungewohnte.
Primär ist aus dieser Perspektive der Mensch nicht zunächst mal eine zwischenzeitliche Einheit von Zellen, Atomen oder Strings, was der Perspektive vieler naturalistischer Positionen entspräche, sondern, ein urteilendes, normatives, Gründe gebendes und verlagendes Wesen.
Der Vorteil dieser nur hingehauchten Sicht, ist, dass man die Praktiken der Naturwissenschaft in die Perpektive des Normativen recht problemlos einfügen kann, während man sieht, wie die Naturwissenschaften sich schwertun mit Normen und Werten und wie die eigentlich wirken - irgendwie sind die ja nur Phantasie, Illusion, Kopfkino - etwas anzufangen.
Zu mehr reicht meine Zeit nicht und es ist auch nicht der richtige Thread, aber um auf den Glauben oder die "Skeptiker" zurückzukommen. Der Glaube, selbst der naive, hat schon Kraft, wenn auch vermutlich nicht das dahinter steckt, was Gläubige selbst denken.
Irgendwie ist man heute sogar so weit zu erkennen, dass so etwas wie Religion eine an sich prima Geschichte wären, wäre da nicht der oft etwas simple Inhalte und einige merkwürdige Werte, die damit verbnunden sind. Man versucht aktuell ja irgendwie den Spagat, religiös zu werden (weil man den Vorteile der Strukturen erkennt) ohne wirklich glauben zu müssen und da schießt man sich ins Knie.
Also, ein komplexes und spannendes Thema, wie ich finde.