Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Häusliche Gewalt

637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Deutschland, Ausland ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:07
@FF

Ich weiss dass diese Menschen in einem Abhängigkeitsverhältnis leben. Allerdings halte ich nichts davon, immer jeden der in Schwierigkeiten steckt mit Samthandschuhen anzufassen. Klare Worte gehören ins Gespräch und auch die Aufforderung erstmal sein eigenes Verhalten zu analysieren und nicht nur zu sagen, du hast keine Schuld, der Böse Täter war es. Und nein ich gehöre nicht zu denen, die einem Vergewaltigungsopfer die Rocklänge vorhalten würden.
Es geht hier ja um längere Beziehungen und da darf man ruhig auf beide Seiten schauen, denn es sind zwei mit destruktiven Verhaltensweisen.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:10
Zitat von FFFF schrieb:Auch hier wurde eines der Opfer ernsthaft gefragt, ob sie darüber nachgedacht habe, was sie getan haben könne, um die Aggressionen auszulösen. Damit macht man es nur noch schlimmer.
Was ist daran auszusetzen?


1x zitiertmelden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:20
@vincent
In dem Fall war sehr klar, dass sie überhaupt nichts falsch gemacht hatte .... außer, nicht zu gehen. Der Täter hatte auf Kleinigkeiten (falschen Saft gekauft, beim Brettspiel gewonnen gegen ihn) mit Aggression bis zu Prügeln reagiert, sie für krank erklärt, und nach außen den Freunden weis gemacht, dass sie Lügen erzähle.
Sie hat es einfach erst zu spät begriffen, dass sie tatsächlich nichts dazu konnte und dass es nichts hilft, wenn sie ihr Verhalten ändert.

Sie dann, wenn sie das erste mal überhaupt es schafft, davon zu erzählen (im Schutz der Anonymität hier), zu fragen, ob sie wisse, womit sie ihn provoziert habe, hielt ich für unsensibel bis unverschämt.
Genau das ist es ja, worüber sie die ganze Zeit nachgedacht hatte, und natürlich hatte sie versucht, ihr Verhalten zu ändern.
Das Machtspiel konnte sie damit aber nicht beenden, denn dazu hätten zwei gehört.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:26
@FF
Okay, du redest also explizit nur von einem bestimmten Fall, hältst es aber nicht für pauschal unzulässig, unsensibel etc. die Frage zu stellen?!


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:29
@vincent
Ich halte es pauschal für ziemlich unsensibel, wenn man weiß, dass hinter der körperlichen immer auch seelische Gewalt steckt.
Das ist, als würdest Du das Vergewaltigungsopfer fragen, ob es weiß, warum es vergewaltigt wurde, was es dazu beigetragen habe u.s.w..


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:33
@FF
Musst das jetzt sein, Vergewaltigung als Vergleich zu bringen? Weißt doch selbst, dass der Vergleich absolut unpassend ist. -.-
Du sprichst ja fast schon jedem Opfer von häuslicher Gewalt die Mündigkeit komplett ab.

Ja, korrekt. Aber die seelische Gewalt und die Körperliche können eben auch aufgeteilt sein..


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:38
@FF
Aber nicht allzu selten plagen auch die Vergewaltigungsopfer Schuldgefühle. Und darüber muss man sprechen. Also ich finde aus der Sicht heraus die Frage nach dem was sich das Vergewaltigungsopfer denn für eine Schuld vorwirft eigentlich sogar sinnvoll.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:40
Die Frage ist nicht, ob es Sinn macht, das "Opfer" dazu zu befragen - sondern wie dabei vorgegangen wird. Weg von der 'Schuldfrage', hin zu Verstehen und adäquaten Lösungsstrategien.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:41
@cassiopeia88
Man kann versuchen, die Beziehung zu analysieren, aber man kann nicht die Frage stellen, welche Schuld das Opfer habe und ob es mit anderem Verhalten die Aggression hätte vermeiden können.
Das ist exakt, was die Täter machen: Behaupten, dass das Opfer mit seinem Verhalten ihnen keine andere Wahl gelassen habe, als zuzuschlagen.
Es ist also exakt die Frage, die die ganze Situation bestimmt hat. Und dann kommen Laien in einem Forum, und machen an derselben Stelle weiter, weil sie mal erfahren haben, dass in Beziehungen immer beide gleichermaßen beteiligt sind an Konflikten ... das hier ist aber keine normale Konfliktsituation.

@vincent
Wieso ist der Vergleich zur Vergewaltigung unpassend? Erstens ist das oft genug Teil der häuslichen Gewalt, und zweitens geht es in beiden Fällen darum, das Opfer zu beherrschen. Beides hat mit Machtausübung zu tun. Das eine ist bloß ein einmaliger Vorgang, das andere zieht sich über eine längere Zeitspanne.

Das hat nichts mit "Entmündigung" zu tun.
Die Opfer haben eine "Gehirnwäsche" erlebt, die ihnen die Entscheidungsfreiheit genommen hat ... sonst wären sie ja einfach gegangen, noch bevor es zu den Schlägen kam.

@Dr.Thrax
Es ist wichtig über die Schuldgefühle zu sprechen, das ist richtig.
Aber nicht, darüber zu diskutieren, ob das Opfer durch sein Verhalten tatsächlich schuldig ist - sondern darüber, dass die Schuldgefühle Teil der Verletzung sind.


1x zitiertmelden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 15:41
@Dr.Thrax
Das merkt man doch aber und kann, falls das Opfer sich mit solchen Fragen quält, auch intervenieren. Vorab sowas zu Fragen, fände ich auch unpassend..


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:00
Zitat von FFFF schrieb:Wieso ist der Vergleich zur Vergewaltigung unpassend? Erstens ist das oft genug Teil der häuslichen Gewalt, und zweitens geht es in beiden Fällen darum, das Opfer zu beherrschen. Beides hat mit Machtausübung zu tun. Das eine ist bloß ein einmaliger Vorgang, das andere zieht sich über eine längere Zeitspanne.
Weil die Vergewaltigung, also jetzt nicht innerhalb einer Beziehung, wahllos erfolgt. Das Opfer hat keinerlei Bezug zum Täter, kann also auch nicht sehen, ob sich etwas abzeichnet. Das Opfer hat weiter keine Möglichkeit der Einflussnahme, abgesehen von körperlichen Reaktionen etc.
Anders, wenn beispielsweise der Onkel, Nachbar etc. der Täter sein sollte. Also eine Bezugsperson, deren Handlung durchaus erkennbar sein kann, beispielsweise durch Annäherungsversuche und ähnliches. Wenn der Verdacht also herrscht, kann man sich schon fragen, wieso eine Frau sich alleine in die Wohnung des Onkels/Nachbars begibt. Ohne irgendwie eine Rechtfertigung oder so ins Spiel zu bringen.
Zitat von FFFF schrieb:Das hat nichts mit "Entmündigung" zu tun.
Die Opfer haben eine "Gehirnwäsche" erlebt, die ihnen die Entscheidungsfreiheit genommen hat ... sonst wären sie ja einfach gegangen, noch bevor es zu den Schlägen kam.
Ähm, eigentlich ist genau das die Beschreibung von (Un-)Mündigkeit. Fehlende Entscheidungsfreiheit.
Das Opfer lässt sich also immer einer Gehirnwäsche unterziehen und kann nichts dagegen tun? Ne, ist mir irgendwie einfach zu platt.. und das sonst wären sie gegangen ist ziemlich an der Realität vorbei. Es gibt auch Frauen, die sich entscheiden bei dem Täter zu bleiben. Obwohl sie anders könnten.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:06
@vincent
Fast jedes Opfer, ob Mann oder Frau, könnte heute anders. Aber sie gehen nicht, weil sie das Gefühl haben, damit dann komplett versagt zu haben. Oft genug werden sie ja auch massiv bedroht, für den Fall dass sie gehen.

Das mag einen als Unbeteiligter alles "platt" vorkommen, aber das ist, wie solche Beziehungen aufgebaut sind. Es ist unglaublich schwer, die Muster zu durchbrechen, wie man an den vielen Opfern sieht, die immer wieder zum Täter zurück gehen.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:11
@FF
Okay, gut. Ich behaupte das Gleiche jetzt mal für den dann nur vermeintlichen Täter.
Konnte nicht anders, als sich von seinen Zwängen und seinem Trieb nicht zu lösen. Der Täter kann sein Handlungsmuster nicht durchbrechen.
Der Täter denkt vielleicht versagt zu haben, wenn er nicht körperlich Gewalt ausübt, seine Frau sozusagen beherrscht. Ist gar nicht so unüblich oder gar untypisch - besonders für Männer -, wie dir klar ist.
Dann müssen wir irgendwie das komplette Konzept Täter/Opfer über Bord werfen.


1x zitiertmelden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:15
@vincent
Prinzipiell ist das - psychologisch gesehen - richtig, aber:
Der Täter hat ein Opfer verletzt, nicht umgekehrt, daher ist es nicht dasselbe.


1x zitiertmelden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:16
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Dann müssen wir irgendwie das komplette Konzept Täter/Opfer über Bord werfen.
Mein Reden...

P.S. nicht müssen - können, wer kann...


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:19
@FF
Eben, das ist die unzulässige Einschränkung, auf die ich dich anfangs ansprach; seelische und körperliche Gewalt/Misshandlung. Wieso also nicht fragen, ob das Opfer vielleicht auch im Stande ist eine Reaktion hervorzurufen, der körperlichen Gewalt eine Psychische voranging; vice versa.
Es gibt da meist kein, nur der hat den verletzt. Nicht typischerweise in konfliktbelasteten Beziehungen.


1x zitiertmelden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:20
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Der Täter hat ein Opfer verletzt, nicht umgekehrt, daher ist es nicht dasselbe
Nicht, wenn Schuldzuweisung ne Rolle spielt. Wenn es darum geht, zu verstehen und Lösungen zu finden, schon.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:26
Je nach Situation, ist es auch nicht notwendig, dass das "Opfer" sein Verhalten ändert.


Angenommen, dass eine Person am heiligten Tage auf offener Straße körperlich angegriffen wird, weil der 'Angreifer' Frust schiebt und diesen nun so kanalisiert.

Die angegriffene Person war einfach da...hatte evtl. Ähnlichkeit mit der Person, die dazu beigetragen hat, dass der 'Angreifer' gerade so n Frust fährt. Das kann als Trigger schon reichen.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:28
@Snart
Richtig, hat mit häuslicher Gewalt aber ebenso wenig zu tun, wie es die "spontane" Vergewaltigung hat.


melden

Häusliche Gewalt

12.10.2014 um 16:35
@vincent
Ok - anderes Beispiel: Person x kommt von der Arbeit. Ist frustriert, weil es ihr an Anerkennung und Wertschätzung fehlt ('keiner nimmt mich ernst, bin jedermanns Hampelmann - was bildet sich d. VorarbeiterIn ein, wer er/sie ist....) die - zudem an der Fähigkeit, Konflikte verbal und gewaltlos zu lösen. Person y (PartnerIn) ist eine Person, die in einem gewaltvollen Umfeld aufgewachsen ist, hat gelernt, dass sie noch mehr Gewalt erfährt, wenn sie sich wehrt, wegläuft,...ist von einer gewaltvollen Beziehung in die nächste geraten - treu den bekannten Mustern.



Person x kommt nun frustriert @ home und sieht, wie y telefoniert, während der Haushalt noch nicht erledigt ist.

Reicht das oder möchtest Du, dass ich die Szenerie zu Ende führe?


melden