@kurvenkrieger Ein erheiternder Link am Abend - erfrischend und labend
:troll: Das absonderliche ist ja, daß der Begriff der Esoterik heute allgemein als ein Kampfbegriff benutzt wird, der immer dann reflexionsartig in den Raum geworfen wird, wenn es darum gilt, Themen auszugrenzen, Menschen mundtot zu machen, die sich mit der rein naturwissenschaftlichen Beschreibung der Dinge nicht zufrieden geben wollen und weiterführende Antworten suchen.
Egal welches Thema man anschneiden mag, befindet es sich außerhalb des festgelegten "Mainstreams", muß nur irgendein Schreiber kommen und "Esoterik" rufen - schon ist der Ruf des Hinterfragenden ruiniert, bzw. wäre dies das Ziel der Schreihälse. Davon abgesehen, daß dieses Verhalten höchst unredlich ist und die wahre Wissenschaft geradezu verhöhnt, ist es sehr auffällig, daß bei jenen, welche den Kampfbegriff benutzen, so gut wie kein Wissen darüber vorhanden ist, was Esoterik eigentlich wirklich ist.
Für sie heißt es kurz gesagt "Humbug, Hokuspokus."
Die Esoterik wird dann mit einem ganz unübersichtlich und breitem Spektrum in Verbindung gebracht, das wir heute als Markt einer Art von New Age Bewegung mit ihren unterschiedlichsten, teils sehr fragwürdigen, Angeboten vorfinden.
Dieses gleichzustellen ist aber eine grundlegende Fehlinformation, deren Korrektur jedoch auf einfachste Weise nachzuholen wäre - scheinbar besteht dafür aber kein Bedarf.
"Esoterik", abstammend vom griechischen "esoterikos", bedeutet erst einmal vom Begriff her soviel wie "innerlich", womit zwei verschiedene Dinge gemeint sind, zum einen, daß die Esoterik einstmals nur einem inneren, also geheimen Kreis bestimmter Menschen zugänglich war, und zum anderen ihre Vorgehensweise, nämlich in der Innenwelt zu forschen und sich daran weiterleitend zu orientieren, als anders herum.
Es ist nicht mehr oder weniger als eine philosphische Lehre die seit der Antike existiert und bereits von Pythagoras und Platon vertreten bzw. praktiziert wurde, die beide an die Unsterblichkeit der Seele glaubten.
Weitere detailliertere Ausführungen über die Geschichte der Esoterik kann jeder leicht selbst finden.
Die Ausgrenzung der Esoterik aus dem wissenschaftlichen Forschungsfeld begann erst im 19. Jahrhundert mit der zunehmenden Materialisierung im Denken, und hat sich bis heute so entwickelt, daß sie dadurch bedauerlicherweise zunehmend unter den Einfluss von Okkultisten geriet, bis in die Gegenwart, wo wirklich alles unter dem Deckmantel der Esoterik gehandelt wird.
Letzteres ist in der Tat eine negative Entwicklung, aber eben KEINE Esoterik, sondern eher eine unreflektierte, dauerpositive Hippiebewegung.
Die Alchemie beispielsweise ist die Mutter der Chemie, so wie die Astrologie der Astronomie vorangeht.
Esoterik ist ein Erkenntnisweg und kann deshalb gar nicht, wie es der Threadtitel suggeriert,
geglaubt, sondern ausschließlich
praktiziert werden, so daß sie im Gegenteil zu viele anderslautenden Behauptungen seit ihrer Gründung eine fundamentale Bedeutung und Berechtigung hat.
Wer allerdings nicht unterscheiden kann und will, der darf gerne spotten und dabei ignorieren, daß die "Schulwissenschaft" von heute, die so rigoros verteidigt wird, aus genau jenen antiken Bewegungen hervorgegangen ist.
Esoterik ist nicht die Flucht in den unrealistische Scheinwelten.
Das wäre der falsche Weg und nicht esoterisch, auch wenn es äußerlich anders aussieht.
Esoterik ist kein Weg, der durch ein käufliches Zauberdings erleichtert werden könnte.
Kein Weg für lebensscheue, weichgespülte sogenannte "Esoteriker".
Esoterik ist ein kontinuierlicher Prozess der geistig-seelischen Entwicklung, Bewußtwerdung und Selbsterkenntnis, und dafür muß man was tun und dem Leben achtsam und mutig ins Auge sehen.
Der Kern der Esoterik ist also ein innerer Weg der Selbsterkenntnis der die Zusammenhänge der Welt ergründen will.
Leichte Kost ist Esoterik auch nicht, es bedarf einer Menge an Selbstreflexion und der Bereitschaft, zu hinterfragen, sich entwickeln zu wollen und dabei ist Handeln gefragt.