kurvenkrieger schrieb:Wie zum Henker isses vor diesem Hintergrund noch möglich NICHT irgendeiner sonstwie gearteten Esoterik zu verfallen?
Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig als zu der abgedroschenen Floskel zu greifen, dass wir halt alle anders ticken.
Jeder stellt sich Fragen und jeder stellt andere Fragen und manche davon können wir eben momentan einfach nicht mit Bestimmtheit beantworten.
Und ich rede jetzt nicht von Fragen à la "Wie entstand das Universum?" oder "Gibt es einen übergeordnete Macht, die uns steuert?" oder "Haben wir einen Sinn.".
Hier haben wir wieder ein Dilemma, was ich auch in einer anderen Diskussion schon ansprach.
Mancher löst diese Problemfragen durch einen Glauben, ein anderer holt sich die Antworten aus der Wissenschaft und der dritte lässt diese Fragen halt erst einmal unbeantwortet und schaut später noch einmal bei ihnen vorbei.
Aber gleichzeitig kommt jeden Tag ein neuer Hansel daher und erzählt einem eine andere Geschichte darüber, was man doch für einen Haufen Scheiße unter der Schädeldecke sitzen hätte.
Da weis man doch sprichwörtlich langsam nicht mehr, was man glauben soll. Verunsicherung wohin man schaut, mancher dreht sogar völlig durch. Was ist denn das für ein Zustand?!
Es ist sonst nicht meine Art, aber Fragen, die mir tagtäglich durch die Gedanken schwirren sind beispielsweise "Bin ich glücklich oder wenigstens zufrieden?" und "Wenn nicht, was würde mich denn glücklich machen?" oder "Habe ich oder gibt es Ziele, die ich erreichen möchte und die mich der ganzen Sache etwas näher bringen könnten?".
Wie der ein oder andere gemerkt haben wird, so haben sich nicht nur die Inhalte, sondern auch die Struktur der Fragen völlig verändert. Plötzlich sind sie konkret und sogar so konkret, dass sie zu Ich-Fragen geworden sind.
Da sieht man doch unmittelbar eine ganz andere Konsistenz.
Überall und Tag für Tag werden einem ominöse Prototypen von menschenähnlichen Gestalten vorgeführt und beworben. Heute der Atheist, morgen der Christ, übermorgen der Kolonialist. Als ob es immer nur einen einzigen davon gäbe und gleichzeitig doch ganz viele davon. Völlig Panne.
Es ist nicht mein Ziel Egoismus anzustreben, sondern dass wieder anfangen uns auf uns zu besinnen. Dass wir wieder anfangen Ecken und Kanten auszubilden und uns nicht dauernd so glatt lutschen zu lassen und dabei den Boden unter den Füßen verlieren.
Was will ich denn einem Nickname in irgendeinem Forum erzählen, wie er sein Leben zu gestalten hat. Viele zeigen ja offenkundig, dass sie schon mit ihrem eigenen völlig überfordert sind.
Also konkret: Lassen wir Sinnfragen sein. Fragen wir nach Zielen, nach Wünschen, nach Hoffnungen und dann kommen wir vielleicht einmal an einen Punkt, wo wir auch bewusst und gezielt in den Dialog treten oder sogar die Diskussion suchen.
Fangen wir doch gleich einmal damit an:
kurvenkrieger schrieb:Wie zum Henker isses vor diesem Hintergrund noch möglich NICHT irgendeiner sonstwie gearteten Esoterik zu verfallen?
Was ist denn ein mögliches Ziel, wohin einen die Esoterik führen könnte?
Auf welche Fragen hat man denn konkret bisher keine Antworten gefunden und warum greift man denn jetzt auch bewusst zur Esoterik?
Mancher hat das ja schon damit zu beantworten versucht, dass die Logik nun einmal Einschränkungen mit sich bringt, die man auflösen möchte.
Da kann man zwischendurch auch wieder fragen, wohin man denn wollte und in wie fern einen die Logik daran gehindert hat?
Aber mich primär interessieren, ob es noch andere Motive gibt oder ob es wirklich nur um die Logik dreht.