allmotlEY schrieb:Ich habe so manches Mal mit einem Schuss ins Blaue ins Schwarze getroffen. Das war keine übersinnliche Wahrnehmung, sondern ein Kennen der Menschen und der Abläufe.
Etwas was auch in Strategiespielen beobachtbar ist, aber auch manchmal kritisiert wird.
Man sieht nur sein eigenes Gebiet und sieht eben nicht, was der Gegner macht oder wo seine Truppen sind.
Nun gibt es eben die Möglichkeit nachzuschauen, also die Information aufzudecken, was im menschenlichen Miteinander Kommunikation genannt wird.
Andererseits kennt man als Spieler mit zunehmender Erfahrung manche Strategien, Denkweisen oder Ideen und fängt nun an Mutmaßungen anzustellen. Man meint zu wissen, was los ist, ohne nachzuschauen. Und genau das bricht so manchem Spieler das Genick, weil es bei solchen Mutmaßungen, trotz aller Spielerfahrung, eben keine 100% Trefferquote gibt und eine Mutmaßung niemals so präzise Aussagen ermöglicht wie das direkt Nachschauen.
Das ist auch hier adaptierbar.
Telepathie als durch und durch funktionierende Fertigkeit beschreibt den Zustand, dass man eben in die Gedanken eines Mitmenschen hineinschauen kann. Das ist etwas völlig anderes als Mutmaßungen anzustellen.
Der eine hat bessere Menschenkenntnis, der andere schlechte, aber Mutmaßung bleibt Mutmaßung und bringt selbst bei gezieltem Training keine absolute Garantie, dass man richtig liegt.
Ich finde es zwar interessant, was man so alles aus bestimmten Verhaltensweisen oder auch der Körpersprache ablesen kann, aber mir fehlt in entsprechender Literatur einfach die deutliche Betonung, dass man mit konkreten Aussagen sparsam bleiben sollte, weil man dabei nur allzu oft auch völlig falsch liegen kann und wird.
Hier wird einfach von zwei Dingen gesprochen, die ganz andere Qualitäten haben.
Über Mutmaßungen (selbst wenn sie sehr präzise sein mögen) scheint es nähmlich nie hinauszugehen.
Wenn wir wirklich von einer trainierbaren Fertigkeit reden, wie etwa einen Fussball oft absichtlich ins Tor zu schießen oder gut Comic zeichnen zu können, dann kann Training zu einer gewissen Konstanz in der Ausübung führen und die gute Leistung wird nahezu immer abrufbar.
Zufall oder nicht ist dabei gar nicht die Frage. Was mir bislang fehlt, sind eben diese verwertbaren und guten Resultate, sollte es sich beim Gedankenlesen tatsächlich um etwas handeln, was gezielt anwendbar und gezielt trainierbar ist.