@Veritasaequita Heroin kam 1898 auf den Markt. Opioidabhängige werden aber erst seit den 50ern stigmatisiert. Natürlich hat man herausgefunden, dass es genauso schlimm ist wie Morphin, aber das war dann ein rein medizinisches und kein gesellschaftliches Problem. Erst später wurde das Ganze politisiert.
Und ja, die Drogenindustrie ist sehr mächtig, aber was passiert, wenn ihr die Existenzgrundlage entzogen wird? Was werden die Leute wählen: Braunes Pulver mit seltsamen, einem nicht mal bekannten Streckstoffen (Reinheitsgehalt bei 20 %, wenn man Glück hat), eingeschweißt in ein Stück Folie/Plastik von einer nicht vertrauenswürdig aussehenden Person für 50 € pro Gramm oder Diacetylmorphin-Hydrochlorid-Injektionslösung in pharmazeutischer Qualität für 20 € pro Gramm (also, 1 g in der Flasche)? Womit werden die Dealer dann ihr Geld verdienen? Der Schwarzmarkt wird dann einfach zerstört. Wie kann man Sachen verkaufen, wenn sie niemand kauft? Und gerade WEIL Drogen so gefährlich sind, sollte der Staat sie kontrollieren und nicht die Taliban und die mexikanischen Banden.
Und natürlich sollte man auch Ketamin, Barbiturate, Benzodiazepine usw. freigeben. Niemand behauptet hier, dass Drogen gesund sind, aber Alkohol ist es nicht, Tabak auch nicht, ungesundes Essen auch nicht, desweiteren Autoabgase, Stress, zu viel vorm PC hocken, zu oft shoppen gehen und sowieso. Wo zieht man hier die Grenze? Alles verbieten, was schlecht für einen ist? Wer hat denn das Recht dazu? Jeder Mensch muss selber wissen, ob er das Risiko eingeht oder nicht. Aber wenn er es will, dann sollte der Schaden so gut wie möglich minimiert werden. Oder will einer Vodka mit Methanol und Chips mit Bleirückständen?
Pflanzliche Drogen sind übrigens nicht besser als synthetische. LSD ist weitaus verträglicher als Engelstrompete, z.B. Und Opium hat auch ein mind. genauso hohes Abhängigkeitspotenzial wie Psychopharmaka und (halb-)synthetische Opioide. Rituale kann es in der modernen Gesellschaft übrigens auch geben. Und die Drogen können dabei durchaus auch synthetisch sein. Man kann im Prinzip alles ritualisiert konsumieren.