cejar schrieb:Eben galt die Verachtung auch noch für Alkohol, da ist nichts kriminelles dabei.
Richtig, dem Alkohol, jedoch nicht dem Alkoholiker. Der hat nichts Kriminelles getan. Ich verachte keine Menschen die Alkohol trinken. Es gab sogar eine Zeit, wo ich auch mal gelegentlich ein Bier oder ein Glas Wein getrunken habe. Aber mit dem Alter kam auch die Einsicht, dass dies ein Fehler war, darum habe ich es auch eingestellt.
Wie gesagt, ich störe mich an der kriminellen Tat, eure Schicksale tangieren mich nur peripher.
Und was die ach so schlimmen Lebensläufe angeht, die unglaublichen Traumata ... darauf ist geschissen. Das rechtfertigt keinesfalls diese Taten.
Mein Vater hat als 6-jähriger die Bombardierung von Berlin miterlebt, wäre fast verschüttet worden, stand knietief in Eingeweiden und anderen menschlichen Überresten, wäre fast verbrannt. Später kamen Hungersnöte und die Greueltaten der Russen hinzu. Seine gesamte Kindheit war ein einziges unfassbares Trauma.
Und er hat nicht einen einzigen Moment daran gedacht, das mit Drogen zu verarbeiten. So etwas lässt sich nicht verarbeiten, es gehört zum Leben dazu und man muss lernen damit umzugehen. Diese Zeit ist ein Teil seines Lebens gewesen, und er hat viel darüber erzählt und musste dabei auch mit über 70 Jahren immer wieder weinen.
So geht man damit um! Der Griff zur Droge hat immer andere Ursachen, und sei es nur grenzenlose Dummheit, weil man im Fernsehen vorgespielt bekommt, dass der Dreck angeblich helfen soll, oder weil von "imposanten Persönlichkeiten" in Foren wie diesen hier darüber positiv berichtet wird.