@neurotikusIch will auf deinen Beitrag noch etwas näher eingehen.
neurotikus schrieb:Behaupten das die selben Psychologen, die auch die Gutachten schreiben?
Nein, das behaupte
ich ;)neurotikus schrieb:Warum sind dann die Mehrheit der Vergewaltiger Einzeltäter.
Wo steht das geschrieben?
neurotikus schrieb:Warum Vergewaltigen einzelne Menschen immer wieder und die Mehrheit hingegen gar nicht.
Das stimmt so aber auch nicht ganz. Es hängt von der Gruppe ab, die die "Mehrheit" bilden. Gehst du von der Gesellschaft der westlichen Welt aus, dann gehst du nur von einer einzigen Gruppe aus.
neurotikus schrieb:Warum Vergewaltigen auch (oder gerade) gesellschaftliche Außenseiter, die eben kein Teil einer Herde sind.
Dafür gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren. Die gesellschaftliche Ablehnung von Gewalt (nein, ich widerspreche mir jetzt nicht, es geht um die Mechanismen der Gruppenbildung und -aufrechterhaltung) verhindert, daß jemand, der es gerne täte, es letztendlich auch tut. Bräche über Nacht die Ordnung zusammen (und damit die Möglichkeit, bestraft zu werden), solltest du mal sehen, was passieren würde. Allenfalls die Angst vor Ächtung würde regulierend wirken, die Triebe jedoch kämen raus.
neurotikus schrieb:Du behauptest also, dass ich als 'ganz normaler' Mann ein potentieller Vergewaltiger bin, der nur auf eine Gelegenheit wartet? Da macht eine weitere Diskussion eigentlich keinen Sinn, da du ja alle meine Einwände als Schutzbehauptung disqualifizieren könntest.
Nein, das behaupte ich nicht. Ob du weiter diskutierst, ist allein deine Sache, das ist ein freies Forum. Allerdings kann es niemandem schaden, ein wenig in sich zu forschen. Wir Menschen bestehen nun mal nicht nur aus edlen Motiven, sondern eine Unzahl von Kombinationen aus Veranlagung, Erlerntem und Gelegenheit bestimmt unser Verhalten. Niemand kann voraussehen, was er morgen tun wird. Im Prinzip reicht ein Satz, um das auszudrücken, was die Gesellschaft bestimmt:
"Schlage nie einen Schwächeren. Es sei denn, es gibt einen Grund dazu" ;)neurotikus schrieb:Nur, wenn alle Männer so drauf wären, warum geben sie Frauen dann Wahlrecht und Sperren Vergewaltiger ins Gefängnis, anstatt alle Frauen total zu unterdrücken, alle Frauen könnten doch schließlich gegen alle Männer nichts ausrichten.
Du relativierst da wohl etwas zu viel. Zum einen dürfte es immer noch mehr Gesellschaftsformen auf der Welt geben, welche die Frauen überdominieren. Zum anderen ist da auch viel der wunsch im Vordergrund, die perfekte Gesellschaftsform zu finden. Multikulti war eine Sache, die angebliche "Gleichheit" der Menschen gewaltsam einzuführen - gescheitert! (wem das Wort "gescheitert" nicht schmeckt, der mag sich mit den Zusammenhängen ethnischer Unterschiede zur Quote von Bürgerkriegen befassen). Die Gleichberechtigung der Frau ist eine andere Sache. Doch warum sollen wir von der Gleichberechtigung der Frau reden? Schweifen wir doch noch eine Stufe weiter ab: Der Gleichberechtigung der Menschen... Freiheit, was bedeutet das eigentlich? z.B. die Freiheit des DDR-Bürgers.... Wieviele "Freie" fühlen sich heute unwohl durch die "Befreiung" von 1989? Ist es nicht immer die Frage, leistet man gesellschaftlich etwas gutes, ist es dann auch in der Natur des Menschen "gut" ? Ich will damit gar nichts behaupten, aber all diese Faktoren beeinflussen die Gesellschaft - und damit auch die Komponente, aus der diese Gesellschaft besteht: Uns Menschen. Es ist (leider) alles viel komplizierter als es scheint. Allein die Natur, causa et effectus - Ursache und Wirkung - bestimmt über die Lernfähigkeit und den Erfolgswillen die Bewegung des Einzelnen, und damit der Gruppe.
neurotikus schrieb:Aber wie sieht's den mit Kindsmorden aus (wohlgemerkt, Kinder mehr als 24h nach der Geburt), welche ja großteils von Müttern begangen werden.
Warum werden allen Taten immer nur bösartige Motive unterstellt? Auch die Verzweiflung einer Mutter, nicht zu wissen, wie sie ein Kind groß ziehen soll, ist ein Motiv, das Kind zu töten. Tat bleibt aber Tat, und somit gehört das bestraft. Oder wir ändern die Norm.
neurotikus schrieb:dass ist doch eine typische Situation eines Machtgefälles, in dem sich Frauen (wohl gefrustet von der Unterdrückung der Männer) anmaßen über Leben und Tod entscheiden zu können.
Und? gilt das denn für Männer nicht? Es ist natürlich die Frage zu sellen: was wäre wenn...die Frauen stärker wären. Daher meine Anspielung auf die Amazonen. eine interessante Frage, aber das führt in diesem Thema zu weit.
neurotikus schrieb:Klar, die Frauen behaupten oft für das Wohl ihrer Kinder/Opfer gehandelt zu haben, aber es ist typisch für Täter, sich selbst nicht als böse zu sehen. Auch Vergewaltiger geben den Opfer oft die Schuld, behaupten das die Opfer es ja wollten oder das sie den Opfern helfen würden (Stichwort: corrective rape).
Argumente beabsichtigen nur eins: ein Verhalten zu
begründen. Argumente haben keinen Anspruch auf Wahrheit.
neurotikus schrieb:Das sind alles Schutzbehauptungen, welche der gesellschaftlichen Grenzüberschreiten einen vermeintlich gesellschaftlich akzeptablen Rahmen geben soll.
Nicht alles, der Einzelfall entscheidet. Sicher mag es auch Frauen geben, die "es so wollten". Aber die Mehrheit dürfte das nicht gerade sein (meine eigene Ansicht).
Lies Ruanda, oder wenns lieber vor der Haustür sein soll, der Kosovo.
Krieg ist auch allgemein keine zivilisierte Situation, da wird schließlich auch das Tötungs-Verbot übergangen, in Neu-Dehli herrscht meines Wissens kein Krieg, auch wenn die sozialen Spannungen groß sind. Darüber hinaus sind die meisten Soldaten auch keine Vergewaltiger.
Doch, gerade im Krieg erkennt man das Wesen einer Gesellschaft. Einer meiner Chefs - lange ist es her - sagte immer:
"Zieh dem Menschen eine Uniform an, und du siehst, WER er wirklich ist"neurotikus schrieb:Auch liefern alle Ansätze, welche sich auf alle Männer beziehen, keinen Anhaltspunkt, warum Vergewaltigungen in einem Land häufiger sind, als in einem anderen.
Doch. Die Regeln eines Landes lassen Speilraum - oder verbieten diesen. Diejenigen, die sich nach den Regeln richten (also fast alle), bilden die Statistik. Ändere die Regeln - und du änderst die Statistik. Denn die Regelwilligen folgen. Warum (ich komme nochmal auf diesen Punkt zurück) wurde es denn im Mittelalter gesellschaftlich geduldet (nicht nur das: sogar begrüßt), daß Menschen lebendig verbrannt werden? Und wer nun glaubt, das Mittelalter läge ja nun ganz weit zurück, der täuscht sich leider. Diese Denkweise kann jederzeit und innerhalb ganz kurzer Zeit wieder passieren. Denn sie ist ein unauslöschbarer Beststandteil der menschlichen Psyche.
neurotikus schrieb:Ein in Indien viel gewichtigerer Aspekt dürfte der Frauenmangel sein, der aus der Möglichkeit geschlechtsselektiver Abtreibungen in Verbindung mit der kulturellen Bedeutung eines Sohnes entsteht. Auf 10 Inder kommen 9 Inderinnen, was für viele Männer bedeutet, gesellschaftlich und sexuell abgehängt zu werden, gerade weil die ehe in Indien noch stärker an die wirtschaftlichen Verhältnisse geknüpft ist. Den Indern steht, wenn sie vernüftig sind, noch die Polyandrie als Möglichkeit zur Verfügung, aber wer ist in solchen Belangen schon vernünftig.
Polyandrie erfordert große Disziplin. Daher stimme ich dir zu, daß die Funktionsfähigkeit eher in Frage zu stellen ist. Vorallem dann, wenn es nur eine "Notlösung" ist.