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Das säkular-materialistische atheistische Welt- und Menschenbild
27.12.2012 um 05:15Hallo miteinander!
Man macht sich ja so seine Gedanken über „Gott und die Welt“ (Steinigt sie! Steinigt sie! Sie hat Gott gesagt!) grins Aber Scherz beiseite. Ich möchte heute gerne meine Überlegungen zu obigem Thema mit Euch teilen.
Was sind die Grundpfeiler dieser Weltanschaung?
Vereinfacht gesagt (zumindest verstehe ich das so), handelt es sich hierbei um die These, dass das Universum, der Mensch usw. Produkte einer zufälligen Abfolge von Entwicklungsprozessen darstellt, ohne das hier ein näherer Grund definierbar wäre. Es wird sogar von einem Nichtvorhandensein eines solchen Grundes ausgegangen.
Weiterhin lässt sich -folgt man dieser Betrachtungsweise- Folgendes festhalten: Offensichtlich hat sich der Mensch im Laufe dieser Evolution aus niederen Lebensformen heraus bis zum heutigen postmodernen Menschen entwickelt und mit der Entwicklung des „Bewusstseins“ auch die aktive Gestaltung seiner Umwelt ihren Anfang genommen. Dies gipfelte -scheinbar zwangsläufig- in unserer „modernen Zivilistion“, so wie wir sie heute kennen und in der wir heute leben.
Betrachten wir mal die Rolle des menschlichen Bewusstseins in diesem Zusammenhang etwas genauer: Laut derzeitigem Kenntnisstand, soll es sich tatsächlich so verhalten (sofern ich das richtig verstanden habe), dass dieses Ich-oder Selbstbewusstsein, eine Täuschung des des Gehirns ist, um eine weitere Evolution des Menschen überhaupt erst möglich zu machen. Alle diesem Bewusstsein zugrundeliegenden Sinneseindrücke werden als Projektionen unseres Gehirns betrachtet, mit denen wir unsere Umwelt erfahren und bewerten können. Wir sehen also, diese „Sinnestäuschung“ ist immens wichtig und hat eine Entwicklung der modernen Naturwissenschaften überhaupt erst möglich werden lassen.
Überlegen wir mal weiter: Wenn das menschliche Bewusstsein in seiner individuellen Ausprägung laut Definition nichts weiter ist außer das Produkt einiger Verknüpfungen im Gehirn, die sich aus evolutionärer Sicht zufällig und notwendigerweise entwickelt haben sollen, dann ist der Mensch letztlich nichts weiter als eine in sich selbst und aus sich selbst heraus funktionierende Einheit (praktisch aus Nichts entstanden) dessen Existenz mit seinem Tode erlischt.
Hoffe ich habe das jetzt einigermaßen folgerichtig zusammengebracht. Wenn man es aus dieser Anschauung heraus betrachtet, welche Wert hat menschliches Leben eigentlich? Oder anders gefragt, welchen Wert misst man ihm -objektiv, nicht subjektiv- zu? Warum?
Meiner Meinung nach birgt diese Denkweise im Kern -zumindest tendenziell- die Gefahr einer weiter fortschreitenden „Entmenschlichung“ der Gesellschaft in sich. Es mangelt ihr schlicht und ergreifend an einer objektivierbaren Grundlage zur Formulierung einer humanistischen Ethik, da das Individuum als solches ein rein willkürlicher Wert zugemessen werden kann, wie ich mit obigen Überlegungen zu beschreiben versuchte. Das bedeutet in letzter Konsequenz nichts anderes, dass eine wie auch immer geartetes ethisches Wertesystem jederzeit willkürlich verändert werden könnte, um die vorrangigen Ziele einer solchen Sichtweise durchzusetzen. Und postuliert die Evolutionstheorie nicht das Recht des Stärkeren?
Was aus einem solchen Gedankengut wird, kann man jetzt schon weltweit beobachten. Wenn man es näher betrachtet, ist unser fortschreitendes kapitalistisches Wertesystem (das atheistische Weltbild) eine Folge des atheistischen Weltbildes (kapitalistischen Wertesystems) und findet auch seine Bestätigung bzw. Grundlage darin. Ein sich selbst erhaltendes System ohne erkennbaren Wert, welches von den fanatischsten Vertretern als das einzig wahre und richtige postuliert wird. Welchen Vorteil verspricht man sich davon außer den Ausbau und Erhalt der herrschenden, selbstzerstörerischen Machtstrukturen? Warum trägt man hier -bewusst oder unbewusst?- zum eigenen Untergang bei? Unsere Generation schaufelt sich hier ihr eigenes Grab und merkt es offensichtlich noch nicht einmal. Wie das Leben zukünftiger Generationen aussehen mag, will ich mir an dieser Stelle nicht weiter ausmalen.
Eine sehr pessimistische Einschätzung, ich weiß. Aber ich will die Möglichkeit des Menschen nicht unberücksichtigt lassen, eine gerechte, humanistische Ethik zu formulieren um das Wohl der gesamten Menschheit auf diesem schönen Planeten zu fokussieren und durchzusetzen. Doch da dieser Weltsicht seinem Wesen nach jede Grundlage hierfür fehlt, die eine allgemeingültige Definition einer solchen rechtfertigt, finde ich es doch sehr fraglich, ob sich eine solche Ethik auf Dauer durchsetzen würde und ob sie überhaupt die Bedürfnisse des Einzelnen zu berücksichtigen imstande wäre. Es gibt schlicht keinen allgemeinverbindlichen Konsens, weshalb einer willkürlichen Auslegung der ganzen Thematik Tür und Tor geöffnet ist.
Welchen moralischen Maßstab will/hat man hier zugrunde gelegt? Wer will/hat das festlegen/festgelegt? Mit welcher Begründung? Welche positiven/negativen Auswirkungen hätte/hat das auf die Menschheit als solches? Sowohl im Umgang miteinander wie auch im Umgang mit unserem Zuhause, der Erde?
Das sind erst einmal die Gedanken, die ich mir so zum Thema gemacht habe. Sie sollen jetzt bitte nicht als Meinung für oder gegen ein bestimmtes Weltbild missverstanden werden. Ich lerne halt unheimlich gerne dazu und kann das am Besten im Gespräch mit anderen Menschen, die mich an Ihrer Gedanken- und Erfahrungswelt Anteil haben lassen, aus welcher Anschaung heraus auch immer.
Also, liebe Atheisten bzw. Nichtatheisten ;) Mich würde interessieren, wie Ihr das seht, warum ihr das so seht usw. Freue mich auf einen (hoffentlich) regen Austausch darüber hier im Thread. Also: Schießt los!
Man macht sich ja so seine Gedanken über „Gott und die Welt“ (Steinigt sie! Steinigt sie! Sie hat Gott gesagt!) grins Aber Scherz beiseite. Ich möchte heute gerne meine Überlegungen zu obigem Thema mit Euch teilen.
Was sind die Grundpfeiler dieser Weltanschaung?
Vereinfacht gesagt (zumindest verstehe ich das so), handelt es sich hierbei um die These, dass das Universum, der Mensch usw. Produkte einer zufälligen Abfolge von Entwicklungsprozessen darstellt, ohne das hier ein näherer Grund definierbar wäre. Es wird sogar von einem Nichtvorhandensein eines solchen Grundes ausgegangen.
Weiterhin lässt sich -folgt man dieser Betrachtungsweise- Folgendes festhalten: Offensichtlich hat sich der Mensch im Laufe dieser Evolution aus niederen Lebensformen heraus bis zum heutigen postmodernen Menschen entwickelt und mit der Entwicklung des „Bewusstseins“ auch die aktive Gestaltung seiner Umwelt ihren Anfang genommen. Dies gipfelte -scheinbar zwangsläufig- in unserer „modernen Zivilistion“, so wie wir sie heute kennen und in der wir heute leben.
Betrachten wir mal die Rolle des menschlichen Bewusstseins in diesem Zusammenhang etwas genauer: Laut derzeitigem Kenntnisstand, soll es sich tatsächlich so verhalten (sofern ich das richtig verstanden habe), dass dieses Ich-oder Selbstbewusstsein, eine Täuschung des des Gehirns ist, um eine weitere Evolution des Menschen überhaupt erst möglich zu machen. Alle diesem Bewusstsein zugrundeliegenden Sinneseindrücke werden als Projektionen unseres Gehirns betrachtet, mit denen wir unsere Umwelt erfahren und bewerten können. Wir sehen also, diese „Sinnestäuschung“ ist immens wichtig und hat eine Entwicklung der modernen Naturwissenschaften überhaupt erst möglich werden lassen.
Überlegen wir mal weiter: Wenn das menschliche Bewusstsein in seiner individuellen Ausprägung laut Definition nichts weiter ist außer das Produkt einiger Verknüpfungen im Gehirn, die sich aus evolutionärer Sicht zufällig und notwendigerweise entwickelt haben sollen, dann ist der Mensch letztlich nichts weiter als eine in sich selbst und aus sich selbst heraus funktionierende Einheit (praktisch aus Nichts entstanden) dessen Existenz mit seinem Tode erlischt.
Hoffe ich habe das jetzt einigermaßen folgerichtig zusammengebracht. Wenn man es aus dieser Anschauung heraus betrachtet, welche Wert hat menschliches Leben eigentlich? Oder anders gefragt, welchen Wert misst man ihm -objektiv, nicht subjektiv- zu? Warum?
Meiner Meinung nach birgt diese Denkweise im Kern -zumindest tendenziell- die Gefahr einer weiter fortschreitenden „Entmenschlichung“ der Gesellschaft in sich. Es mangelt ihr schlicht und ergreifend an einer objektivierbaren Grundlage zur Formulierung einer humanistischen Ethik, da das Individuum als solches ein rein willkürlicher Wert zugemessen werden kann, wie ich mit obigen Überlegungen zu beschreiben versuchte. Das bedeutet in letzter Konsequenz nichts anderes, dass eine wie auch immer geartetes ethisches Wertesystem jederzeit willkürlich verändert werden könnte, um die vorrangigen Ziele einer solchen Sichtweise durchzusetzen. Und postuliert die Evolutionstheorie nicht das Recht des Stärkeren?
Was aus einem solchen Gedankengut wird, kann man jetzt schon weltweit beobachten. Wenn man es näher betrachtet, ist unser fortschreitendes kapitalistisches Wertesystem (das atheistische Weltbild) eine Folge des atheistischen Weltbildes (kapitalistischen Wertesystems) und findet auch seine Bestätigung bzw. Grundlage darin. Ein sich selbst erhaltendes System ohne erkennbaren Wert, welches von den fanatischsten Vertretern als das einzig wahre und richtige postuliert wird. Welchen Vorteil verspricht man sich davon außer den Ausbau und Erhalt der herrschenden, selbstzerstörerischen Machtstrukturen? Warum trägt man hier -bewusst oder unbewusst?- zum eigenen Untergang bei? Unsere Generation schaufelt sich hier ihr eigenes Grab und merkt es offensichtlich noch nicht einmal. Wie das Leben zukünftiger Generationen aussehen mag, will ich mir an dieser Stelle nicht weiter ausmalen.
Eine sehr pessimistische Einschätzung, ich weiß. Aber ich will die Möglichkeit des Menschen nicht unberücksichtigt lassen, eine gerechte, humanistische Ethik zu formulieren um das Wohl der gesamten Menschheit auf diesem schönen Planeten zu fokussieren und durchzusetzen. Doch da dieser Weltsicht seinem Wesen nach jede Grundlage hierfür fehlt, die eine allgemeingültige Definition einer solchen rechtfertigt, finde ich es doch sehr fraglich, ob sich eine solche Ethik auf Dauer durchsetzen würde und ob sie überhaupt die Bedürfnisse des Einzelnen zu berücksichtigen imstande wäre. Es gibt schlicht keinen allgemeinverbindlichen Konsens, weshalb einer willkürlichen Auslegung der ganzen Thematik Tür und Tor geöffnet ist.
Welchen moralischen Maßstab will/hat man hier zugrunde gelegt? Wer will/hat das festlegen/festgelegt? Mit welcher Begründung? Welche positiven/negativen Auswirkungen hätte/hat das auf die Menschheit als solches? Sowohl im Umgang miteinander wie auch im Umgang mit unserem Zuhause, der Erde?
Das sind erst einmal die Gedanken, die ich mir so zum Thema gemacht habe. Sie sollen jetzt bitte nicht als Meinung für oder gegen ein bestimmtes Weltbild missverstanden werden. Ich lerne halt unheimlich gerne dazu und kann das am Besten im Gespräch mit anderen Menschen, die mich an Ihrer Gedanken- und Erfahrungswelt Anteil haben lassen, aus welcher Anschaung heraus auch immer.
Also, liebe Atheisten bzw. Nichtatheisten ;) Mich würde interessieren, wie Ihr das seht, warum ihr das so seht usw. Freue mich auf einen (hoffentlich) regen Austausch darüber hier im Thread. Also: Schießt los!