CMO schrieb:Aber man muss ja auch mal ganz ehrlich sagen dass viel oder wenig Geld / Vermögen haben nur selten etwas über die betreffende Person aussagt. Tatsächlich hat mich meine Lebenserfahrung gelehrt dass es zum großen Teil wirklich auch Glückssache ist. Meine Eltern haben beispielsweise ein Haus, meine Großmutter hat auch ein Haus. Dementsprechend hat meine enge Familie schon alleine zwei Häuser was schon mehr Häuser sind als man eigentlich braucht. Darüber hinaus Aktienvermögen, ein Unternehmen und noch viel zu viel Geld auf irgendwelchen Konten.
Natürlich ist vieles reine Glückssache. Und Besitz oder sogar Eigentum sagen herzlich wenig aus.
Meine Großeltern beiderseits hatten Häuser, haben dafür auch lange geschuftet und sind seit Hauskauf nie mehr in Urlaub gefahren oder haben sich etwas anderes gegönnt. Das gilt insbesondere für meinen Großvater mütterlicherseits, mit dem ich auch unter einem Dach aufwachsen durfte.
Keiner von meinen Großeltern war reich. Auch meine Eltern nicht, die das Haus mütterlicherseits heute alleine bewohnen und meine Mutter mich vor Jahren mit ins Grundbuch hat eintragen lassen, damit ich arme Kirchenmaus später keine Erbschaftssteuer zahlen muss, denn ansonsten müsste ich verkaufen und das würde uns allen in der Seele wehtun. An dem Haus hängen einfach zu viele Erinnerungen.
Und auch ich bin alles andere als reich, sondern werde später wohl fast mein gesamtes Gehalt in die Nebenkosten stecken und der Rest muss als Rücklage immer zurückgelegt werden, denn es können an Häusern aus den 70ern immer Reparaturen anfallen.
Zwei alte (Ex)Kumpels von mir, mit denen ich schon zur Grundschule gegangenbin, denen gehören später sogar gleich mehrere Häuser. Einer bekommt sogar ein Häuschen auf Sylt und Malle und derjenige stammt tatsächlich aus einer sehr wohlhabenden Familie und entsprechend großkotzig tritt er auch auf und gibt gerne mit Urlauben und Statussymbolen an, die er sich dank Bargelderbe schon jetzt fleißig leisten kann, obwohl das sein Ausbildungsberuf, in dem er immer noch tätig ist, gehaltsmäßig gar nicht hergeben würde. Natürlich hat er längst geheiratet und Kinder und insbesondere die Kinder bekommen genau wie er alles in Arsch geblasen.
Das mag wieder nach typischem Neid klingen, aber mich stört weder sein nicht selbst erarbeitetes Vermögen noch das, was alles auf ihn wartet, sondern einfach seine Art und Weise, sein Charakter.
Der hat Arbeitnehmern nicht mal den Mindestlohn gegönnt, weil in seinen Augen unfair gegenüber den Unternehmen.
Wie dem auch sei, natürlich verraten nur Besitz und Eigentum egal ob in Form von Bargeld oder anderen beweglichen Sachen wie beispielsweise Autos sowie unbeweglichen Sachen (Häuser mitsamt fetten Grundstücken) erst mal gar nichts über die Menschen, denen es gehört. Weder darüber, wie sie daran gekommen sind noch wie sie charakterlich so drauf sind. Trotzdem haben solche Menschen mit viel Bargeld und Häusern erst mal Vorteile bei der Partnersuche, so zumindest mein Eindruck.
Mir war Geld bei einer Frau, Partnerin, schon immer unwichtig. Selbst ihr Beruf und Bildungsstand war mir schon immer egal gewesen. Ob es wirklich passt, macht sich an viel wichtigeren Dingen bemerkbar und sind die nicht erfüllt, dann kann kein Beruf, kein Geld dieser Welt und auch kein Bildungsweg darüber hinwegtrösten bzw. das Fehlende ausgleichen - also habe ich niemals auf solche Dinge geachtet. Aussehen (insbesondere Augen und halbwegs normale Figur) + Charakter + Grundsatzeinstellungen und Hobbys bzw. gemeinsame Interessen waren bei mir schon immer die entscheidenden Kriterien.
Selbst Langzeitarbeitslose wurden von mir nicht kategorisch ausgeschlossen, denn hinter jedem gegenwärtigen Stand steckt eine Geschichte, die zumindest gehört werden will und so lange Frau nicht einfach nur einen reinen Versorger gesucht hat, war mir auch egal ob sie arbeitet oder nicht.