Mit wie wenig Geld kann man leben?

Frau.N.Zimmer schrieb:Was macht ihr dann? Habt ihr so eine KV für Tiere?

Ich lege jeden monat was aufs "tierarztkonto". Davon geht jeder betrag ü100€ runter, alles drunter zahl ich so, solange ich kann. Ist quasi meine KV für die viecher, in ne offizielle bekomm ich die nicht in ihrem gesundheitszustand :D

@Frau.N.Zimmer
Wenn ich mit meinem Hund zum Tierarzt muss, dann kann ich das dort abbezahlen. Kleinere Sachen wie Impfungen oder Wurmkuren bezahle ich gleich. Aber wenn wirklich mal was sein sollte, dann geht das halt wie gesagt auf Rechnung. Klar, Versicherung und Steuern bezahle ich gerne für den Hund. Ist ein Therapiehund :)

Wir verbrauchen ohne Fixkosten 800-1000 Euro pro Monat. Zwei Erwachsene und zwei Katzen. Wirklich brauchen würden wir natürlich weniger. Aber mMn passt man seinen Lebensstil automatisch dem Einkommen an. Als im Monat nur gut 300 Euro für 2 Leute zur Verfügung standen, gings ja auch.

MaybeX schrieb:Wir verbrauchen ohne Fixkosten 800-1000 Euro pro Monat. Zwei Erwachsene und zwei Katzen. Wirklich brauchen würden wir natürlich weniger.

Ich denke, das ist auch das Problem vieler Leute, die gar nicht mit ihrem Geld hinkommen ... die haben oft solche versteckte Kostenstellen (Haustiere, Rauchen, Alkohol, Coffee-to-Go, überall mit dem Auto hinfahren, ....). Es kommt aber auf die Hobbys an. Ich gehe nun off-line, um mit meinen Kindern Brettspiele zu spielen ... die kauft man einmal und spielt sie, bis sie sterben .... Wenn man die pfleglich behandelt, halten die jahrzehntelang .... :-). Ein kostengünstiger Abend.

@gastric
@Jurilaris

Danke für eure Antworten, das ist ja mal ein vernünftiger Umgang - ihr habt einen guten Plan. :) Der monatliche Unterhalt ist ja wirklich gering im Gegensatz zu den Kosten wenn ein Tier mal krank wird .
Ich habe mal bei einer Tiertafel geholfen. Unglaublich, wie Leute Tiere horten für die sie, das Futter schon nicht kaufen können. Mich macht das wütend -.-
Ich rede jetzt nicht von Menschen, die ihre Tiere schon hatten als sie in finanzielle Not gerieten, denen muss man helfen ganz klar. Wenn aber in dieser Situation noch mehrere Tiere angeschafft werden, habe ich kein Verständnis. Niemand braucht 3 Hunde und 5 Katzen um nicht "allein" zu sein.

Bei den Tiertafeln die ich kenne, ist es so, dass man sich dort anmelden muss und nur was bekommt für sein(e) Tier(e), wenn sie bereits vor der Bedürftigkeit angeschafft wurden und nicht erst angeschafft wurden, als man schon mitten drin in der Bedürftigkeit steckte.

@Frau.N.Zimmer

Wir haben ja auch wenig Geld und ne Katze. Meine Eltern haben sie eigentlich als Mäusefängerin angeschafft, allerdings hat sie sich dann so gut mit meinem autistischen Sohn angefreundet, dass wir sie mitgenommen haben, als wir umgezogen sind. Die Tierarztkosten für die "Grundausstattung" wie Impfungen, Wurmkuren und Sterilisation tragen meine Eltern, alles weitere ich.

Lieber hungere ich nen Monat, als diese Katze wieder wegzugeben. Sie ist wirklich ein Therapietier, wenn man so will. Sobald sie meinen Sohn hört, klebt sie förmlich an ihm und sie darf sogar mit ihm kuscheln. Der Anblick, als die beiden zum ersten mal zusammen auf dem Sofa lagen, ist wirklich unbezahlbar.

Man muss halt nen Notfallplan haben oder nen Tierarzt, der auch Ratenzahlung akzeptiert. Hab ich bei uns Menschen ja auch :D (ersetze Tierarzt gegen Zahnarzt oder Optiker :troll: )

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich habe mal bei einer Tiertafel geholfen. Unglaublich, wie Leute Tiere horten für die sie, das Futter schon nicht kaufen können. Mich macht das wütend -.-

Das ist generell das Problem ... es ist schwer, mit dem Hartz4 hinzukommen, keine Frage. Da reichen ein oder zwei doofe Entscheidungen (Handyvertrag, Haustier) und man knapst dann jeden Monat.

Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie viel Geld ein Haustier kosten kann, v.a. wenn es hier mal 50€ und da 70€ sind, also stemmbare Beträge (aber mühevoll).

@Frau.N.Zimmer
Also das mit den vielen Tieren verstehe ich auch nicht. Ich habe meinen Hund (Boxermädchen)
von meinem Ex sozusagen geschenkt bekommen, er hätte sie sonst ins Tierheim gegeben. Eigentlich wollte ich keine Tiere....Aber meine Maus und ich haben uns arangiert. Da ich gerade Erwerbsminderungsrente bekomme, habe ich auch genügend Zeit für den Hund. Sie tut mir auch gut, denn sonst würde ich vermutlich nicht raus gehen anhand einer sozialen Phobie...
Aber so sorge ich für sie und sie kümmert sich um mich:) Aber ein Hund reicht mir...
Sie stärkt auch mein Selbsvertrauen in der Draußenwelt:) Denn so ein Boxer schmückt ungemein:)

@Jurilaris

Ich kann dich gut verstehen. Du bist dir deiner Verantwortung für das Tier auch völlig bewusst. Genauso verstehe ich auch ältere Menschen oder Familien mit Kindern, die sich ein Hündchen oder Kätzchen anschaffen möchten. Wenn man die möglichen hohen Tierarztkosten immer im Hinterkopf hat, sein Tier entsprechend impfen lässt, ist das auch völlig in Ordnung, finde ich.

Mich macht nur wütend, wenn Menschen ohne Plan Tiere horten ohne die Verantwortung dafür tragen zu wollen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Danke für eure Antworten, das ist ja mal ein vernünftiger Umgang - ihr habt einen guten Plan. :) Der monatliche Unterhalt ist ja wirklich gering im Gegensatz zu den Kosten wenn ein Tier mal krank wird .Ich habe mal bei einer Tiertafel geholfen. Unglaublich, wie Leute Tiere horten für die sie, das Futter schon nicht kaufen können. Mich macht das wütend -.-Ich rede jetzt nicht von Menschen, die ihre Tiere schon hatten als sie in finanzielle Not gerieten, denen muss man helfen ganz klar. Wenn aber in dieser Situation noch mehrere Tiere angeschafft werden, habe ich kein Verständnis. Niemand braucht 3 Hunde und 5 Katzen um nicht "allein" zu sein.

Ich ärgere mich tierisch, das ich mir keine Versicherung für meinen Hund geholt habe. Ich hatte im November eine Kreuzband OP, jetzt in Wochen steht das nächste Kreuzband an. Alleine die OP pro Band kostet um die EUR 2000 - mit Vor- und Nachsorge, vor allem die ganzen Röntgenaufnahmen bin ich bereist bei weit über EUR 3000 alleine für das erste Kreuzband. Seit der ersten OP hat die Kleine auch noch so ein Kopfzittersyndrom entwickelt - dh mit der nächsten Kreuzband OP wird auch noch ein MRT des Gehirns gemacht, was mit nochmal ca EUR 1000 anschlägt. Das alles sind mal locker EUR 6000-7000 innerhalb eines halben Jahres (das alleine sind die Gesamtkosten, die die KV für die volle Laufzeit, ca 10 Jahre bei einem Labrador gekostet hätte). Ich verdiene ganz gut, aber das ist auch für mich nicht mal einfach so nebenbei zu wuppen, das geht schon an die Substanz.

Ich frage mich jetzt, was Menschen machen, die das Geld nicht stemmen können - einschläfern? Solche Dinge können immer kommen, ich glaube das sind sich Leute nicht bewusst, wenn sie sich mit Hartz4 ein Haustier anschaffen - ich habe mit so etwas ja auch nie gerechnet, als ich mir damals die KV durchkalkuliert habe, dachte ich das 7000 utopisch viel sind für die Gesamtlaufzeit.

Aber gerade OPs mit Vor- und Nachsorge sind extrem teuer, da fängt man erst an zu schätzen, wie gut es ist, das wir uns als Menschen keine Gedanken darüber machen müssen, ob wir unser Knie operieren oder nicht, zumindest nicht finanziell.

cejar schrieb:Aber gerade OPs mit Vor- und Nachsorge sind extrem teuer, da fängt man erst an zu schätzen, wie gut es ist, das wir uns als Menschen keine Gedanken darüber machen müssen, ob wir unser Knie operieren oder nicht, zumindest nicht finanziell.

Das stimmt. Jetzt nach 620 Euro, innerhalb 4 Wochen, für unsere Katze weiß ich, welchen Herzfehler sie hat und Tabletten braucht. Festgestellt wurde das Herzgeräusch vor der Impfung - Beschwerden hatte sie gar keine und war fit " wie immer" Die Tierärztin sagte noch, dass sie so " jugendlich" ausschaut uns so tolle Zähne hat, mit ihren 9 1/2 Jahren.
Viele gehen mit einer Wohnungskatze aber gar nicht zur Impfung um Geld zu sparen. Die merken es erst wenn die Katze die Lunge voller Wasser hat und man kaum mehr was machen kann. -.-

Bei einer OP langt man natürlich noch ganz anders in den Geldbeutel. Manche machen dann einen Spendenaufruf und hoffen auf die Tierliebe anderer Leute.

cejar schrieb:Ich frage mich jetzt, was Menschen machen, die das Geld nicht stemmen können - einschläfern? Solche Dinge können immer kommen, ich glaube das sind sich Leute nicht bewusst, wenn sie sich mit Hartz4 ein Haustier anschaffen - ich habe mit so etwas ja auch nie gerechnet, als ich mir damals die KV durchkalkuliert habe, dachte ich das 7000 utopisch viel sind für die Gesamtlaufzeit.

Es gibt durchaus viele Menschen, die sich darüber Gedanken machen, egal ob viel oder wenig Einkommen. Die Tierkrankenversicherungen sprechen sich rum und wenn man sie gleich mit Anschaffung des Tieres abschließt, ist man auf der sicheren Seite.

Was ich wiederum nicht verstehe, und zwar vollkommen losgelöst vom Einkommen, ist der Boom, was diverse Rassetiere angeht, von denen man weiß, dass sie zu rassetypischen Erkrankungen neigen und dann auf die Krankenversicherung verzichtet. Ja, klar, der Perserkater oder die englische Bulldogge kann ein erfülltes Leben ohne die typischen Erkrankungen führen, aber ich wäre da lieber auf der sicheren Seite, was die finanzielle Ebene angeht.

Schlussendlich muss es aber jeder selbst wissen und solange es Tier und Mensch dabei gut geht, ist das doch die Hauptsache. Glücklicherweise kenne ich in dem Zusammenhang nur äußerst verantwortungsvolle Menschen.

Becky schrieb:. Die Tierkrankenversicherungen sprechen sich rum und wenn man sie gleich mit Anschaffung des Tieres abschließt, ist man auf der sicheren Seite.

Bezahlen Tierkrankenversicherungen wirklich mehrere teure Behandlungen für das versicherte Tier?
Mir wurde von befreundeten Haustierbesitzern gesagt, dass die Versicherer ziemlich schnell kündigen, wenn der Versicherungsfall mehrmals eintritt.

@Kreuzbergerin

Weiß ich nicht, ist wohl bisher in meinem Umfeld noch niemandem passiert. Eine Bekannte fungiert als Pflegestelle für schwer vermittelbare Hunde. Also keine Kampfhunde, sondern mehr Dackel mit Bandscheibenvorfall und solche Geschichten und auch bei ihren Hunden ist keiner aus der Versicherung geflogen. Das Reinkommen mit vorgeschädigten/vorerkrankten Hunden ist allerdings schwieriger.

Ich nehme mal an, es kommt vielleicht auch auf die Versicherung bzw das Unternehmen dahinter an und ich könnte mir vorstellen, dass es Sonderkonditionen für den Tierschutz gibt. Ich kann bei Gelegenheit mal nachfragen.

@Becky
So eine KV mit ordentlicher Deckung kostet um die EUR 60 im Monat - mein Hund verbraucht dazu ca Nahrung für 3-5 Euro pro Tag - bei einem kleinen Hund ist das natürlich weniger. Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie ein Hartz 4 Empfänger das wuppt.

Versicherungen können kein Geld zaubern. Wenn der Kunde zu teuer wird, hat die Versicherung Sonderkündigungsrecht nach Schadensereigniss.

Frau.N.Zimmer schrieb:Viele gehen mit einer Wohnungskatze aber gar nicht zur Impfung um Geld zu sparen. Die merken es erst wenn die Katze die Lunge voller Wasser hat und man kaum mehr was machen kann. -.-

Die meisten machen das nicht um Geld zu sparen, sondern weil sie denken, dass Wohnungskatzen sich nirgends anstecken können, was natürlich ein Trugschluss ist.

Jetzt frage ich mich aber, was eine fehlende Impfung mit Wasser in der Lunge zu tun hat.
Mein verstorbener Kater hatte leider Wasser in der Lunge, was vom Herz kam. Sie haben zwar unter anderem ein Blutbild gemacht um nach einer Erkrankung zu suchen, gegen die man Impfen kann, aber diese war nicht nachzuweisen. Nun weiß ich aber nicht mehr ganz genau warum sie danach geschaut haben, evtl. wegen seiner Atembeschwerden.

Becky schrieb:Es gibt durchaus viele Menschen, die sich darüber Gedanken machen, egal ob viel oder wenig Einkommen. Die Tierkrankenversicherungen sprechen sich rum und wenn man sie gleich mit Anschaffung des Tieres abschließt, ist man auf der sicheren Seite.

Es gibt Tierärzte die nur mit bestimmten Tierversicherern abrechnen.
Ich überlege nämlich auch schon seit einiger Zeit wegen einer Versicherung für meine Beiden.
Man kann ja leider nie so doof denken, wie es manchmal kommt, zumal bei meinem Kater evtl. eine Zahn-Op ansteht und günstig wird die wohl eher nicht werden.

@cejar

cejar schrieb:Ich hatte im November eine Kreuzband OP

Darf ich davon ausgehen, dass nicht Du, sonder der Hund diese OP hatte? ;)

cejar schrieb:Ich frage mich jetzt, was Menschen machen, die das Geld nicht stemmen können - einschläfern?

Entweder das oder leiden lassen.

cejar schrieb:dachte ich das 7000 utopisch viel sind für die Gesamtlaufzeit

Klingt zunächst mal so, aber wenn man überlegt, wie relativ wenig es doch im Monat ist, dann relativiert sich das schon. Auch, wenn man gut verdient, so reißt das doch ein ordentliches Loch ins Budget.

Das sich Krankenversicherungen bewähren, siehste ja an Deiner eigenen Solange man jung und gesund ist, kommt es einem wie raus geschmissenes Geld vor, aber sobald die Probleme anfangen, und sei es bitte nur mal ein MRT, dann merkt man erst, wie sinnvoll sie doch sind.


@Kürbisgesicht

Kürbisgesicht schrieb:Jetzt frage ich mich aber, was eine fehlende Impfung mit Wasser in der Lunge zu tun hat.

Es gibt Infektionskrankheiten, die dieses Problem erzeugen.

Kürbisgesicht schrieb:Jetzt frage ich mich aber, was eine fehlende Impfung mit Wasser in der Lunge zu tun hat.

Direkt nichts in unserem Fall. Vor der Impfung wird das Tier aber untersucht. Bei dieser Untersuchung wurde das Herzgeräusch festgestellt und die Diagnostik angeleiert. Blut, Herzultraschall usw. Also, ohne diese Voruntersuchung hätten wir das lange nicht gewusst weil die Mieze keine Beschwerden zeigte.