Student - Alleine Wohnen oder WG
05.12.2012 um 13:30Ich für meinen Teil kann WG nur weiter empfehlen. Ich habe mein Leben nie alleine gelebt und habe auch in meiner zweiten WG kurz nach der ersten WG in der 12. Klasse, die ich mit meiner Zwillingsschwester mir geteilt habe, Depressionen gekriegt, weil mein damailiger Mitbewohner nie da war. Alleine sein kann man in der heutigen anonymen Großstadtgesellschaft oft genug, nun, dann vielleicht nicht zu Hause, aber an den Unis in Deutschland kehrt gerade eine neue Generation von Studierenden ein, die alle etwas kälter und unbarmherziger sind als zu den Zeiten meines Erststudiums. Die Ellenbogen wurden aber auch schon seit 2005 ausgepackt und heute sind Studierende noch snobischer und "elitenbewusster" als je zuvor. Das liegt sicher an der Hochschulpolitik der letzten 7 Jahre: Exzellenzinitiative, Elitenunis, Bologna-Prozesse mit der Einführung des Bachelor und Master etc.
Aus diesen Gründen lohnt sich eine WG sehr, auch wenn sie stärker mit Stress verbunden ist. Meine dritte WG war eine 5er WG und dort habe ich meine damals beste Freundin kennengelernt. Sicher, mit jedem habe ich mich nicht so gut verstanden, aber ich hatte dann noch 2 Jahre später Kontakt zu der völlig neuen Generation an WG-Mitbewohnern, als ich schon längst ausgezogen war; nämlich war dies in 2007 als ich ins Ausland studieren ging, wo ich natürlich auch nicht alleine gelebt habe, sondern bei einer Künstlerfamilie (Vater Songwriter, Mutter Malerin, Tochter Komödiantin und Schauspielerin, Sohn Filmstudent sowie die andere Studentin Modedesignstudentin) gelebt habe. Auch das hat mich sehr bereichert und ich habe vom Luxus dieser reichen und berühmten Familie profitiert (Putzfrau, Designermöbel, Abendessen etc.). Überhaupt wird das Prinzip "Kooperation" oft marginalisiert, dabei kann man unglaublich viele Kosten sparen durch gemeinsame Arbeit und geteilte Ressourcen, z. B. Zeit für Arbeit, weniger vergammeltes Essen, ständig volle Lebensmittelspeicher, geteilte Arbeit beim Sauberhalten von den Räumen (wobei meine jetzige 5er Wg alles andere als reinlich ist) sowie der Reichtum, der sich durch Leihe von Besitztümern, Austausch von Ressourcen sowie geteilte Maschinen, Geräte, Nebenkosten und Telekommunikationskosten ergibt.
Aber auch der sozio-emotionale Aspekt und die sozio-kulturelle Bereicherung sollte nicht vernachlässigt werden. In meiner jetzigen Wg aus 5 Leuten erhöht sich nicht nur die anzahl und Häufigkeit von Kontakten und Gesprächen, die man zu anderen Menschen, wie den Mitbewohnern, deren Freunden und Bekannten etc hat, sondern auch die soziale Kompetenz, enge Beziehungen zu unterhalten und zu pflegen. Rollendenken zwischen Altersgruppen, Geschlechtern und Bildungsgraden wird trainiert, da in meiner WG beispielsweise 1 FH-Studentin, 1 Unistudentin, 1 Abiturientin, 1 Unialumni und B.A.-Student (=ich) sowie ein Unialumni und Doktorand leben. Außerdem kann man sich gegenseitig therapieren, aufbauen und in der Arbeit unterstützen- man ist mit den manchmal unlösbaren Hürden des Alltags nie alleine; sei es das neue Bett aufbauen, den neuen PC aufrüsten oder der Trost nach schlechten Erlebnissen.
Das sind meine Erfahrungen mit WGs. ich möchte sie nie missen und nie alleine leben, sondern im Zweifelsfall nur ausziehen, um eine (wilde) Ehe in einer anderen "WG-Form", die der Partnerschaft, auszuleben.
LG,
dasGoldeneKalb
Aus diesen Gründen lohnt sich eine WG sehr, auch wenn sie stärker mit Stress verbunden ist. Meine dritte WG war eine 5er WG und dort habe ich meine damals beste Freundin kennengelernt. Sicher, mit jedem habe ich mich nicht so gut verstanden, aber ich hatte dann noch 2 Jahre später Kontakt zu der völlig neuen Generation an WG-Mitbewohnern, als ich schon längst ausgezogen war; nämlich war dies in 2007 als ich ins Ausland studieren ging, wo ich natürlich auch nicht alleine gelebt habe, sondern bei einer Künstlerfamilie (Vater Songwriter, Mutter Malerin, Tochter Komödiantin und Schauspielerin, Sohn Filmstudent sowie die andere Studentin Modedesignstudentin) gelebt habe. Auch das hat mich sehr bereichert und ich habe vom Luxus dieser reichen und berühmten Familie profitiert (Putzfrau, Designermöbel, Abendessen etc.). Überhaupt wird das Prinzip "Kooperation" oft marginalisiert, dabei kann man unglaublich viele Kosten sparen durch gemeinsame Arbeit und geteilte Ressourcen, z. B. Zeit für Arbeit, weniger vergammeltes Essen, ständig volle Lebensmittelspeicher, geteilte Arbeit beim Sauberhalten von den Räumen (wobei meine jetzige 5er Wg alles andere als reinlich ist) sowie der Reichtum, der sich durch Leihe von Besitztümern, Austausch von Ressourcen sowie geteilte Maschinen, Geräte, Nebenkosten und Telekommunikationskosten ergibt.
Aber auch der sozio-emotionale Aspekt und die sozio-kulturelle Bereicherung sollte nicht vernachlässigt werden. In meiner jetzigen Wg aus 5 Leuten erhöht sich nicht nur die anzahl und Häufigkeit von Kontakten und Gesprächen, die man zu anderen Menschen, wie den Mitbewohnern, deren Freunden und Bekannten etc hat, sondern auch die soziale Kompetenz, enge Beziehungen zu unterhalten und zu pflegen. Rollendenken zwischen Altersgruppen, Geschlechtern und Bildungsgraden wird trainiert, da in meiner WG beispielsweise 1 FH-Studentin, 1 Unistudentin, 1 Abiturientin, 1 Unialumni und B.A.-Student (=ich) sowie ein Unialumni und Doktorand leben. Außerdem kann man sich gegenseitig therapieren, aufbauen und in der Arbeit unterstützen- man ist mit den manchmal unlösbaren Hürden des Alltags nie alleine; sei es das neue Bett aufbauen, den neuen PC aufrüsten oder der Trost nach schlechten Erlebnissen.
Das sind meine Erfahrungen mit WGs. ich möchte sie nie missen und nie alleine leben, sondern im Zweifelsfall nur ausziehen, um eine (wilde) Ehe in einer anderen "WG-Form", die der Partnerschaft, auszuleben.
LG,
dasGoldeneKalb