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Student - Alleine Wohnen oder WG

267 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wohnen, Student, WG ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Student - Alleine Wohnen oder WG

05.12.2012 um 13:30
Ich für meinen Teil kann WG nur weiter empfehlen. Ich habe mein Leben nie alleine gelebt und habe auch in meiner zweiten WG kurz nach der ersten WG in der 12. Klasse, die ich mit meiner Zwillingsschwester mir geteilt habe, Depressionen gekriegt, weil mein damailiger Mitbewohner nie da war. Alleine sein kann man in der heutigen anonymen Großstadtgesellschaft oft genug, nun, dann vielleicht nicht zu Hause, aber an den Unis in Deutschland kehrt gerade eine neue Generation von Studierenden ein, die alle etwas kälter und unbarmherziger sind als zu den Zeiten meines Erststudiums. Die Ellenbogen wurden aber auch schon seit 2005 ausgepackt und heute sind Studierende noch snobischer und "elitenbewusster" als je zuvor. Das liegt sicher an der Hochschulpolitik der letzten 7 Jahre: Exzellenzinitiative, Elitenunis, Bologna-Prozesse mit der Einführung des Bachelor und Master etc.

Aus diesen Gründen lohnt sich eine WG sehr, auch wenn sie stärker mit Stress verbunden ist. Meine dritte WG war eine 5er WG und dort habe ich meine damals beste Freundin kennengelernt. Sicher, mit jedem habe ich mich nicht so gut verstanden, aber ich hatte dann noch 2 Jahre später Kontakt zu der völlig neuen Generation an WG-Mitbewohnern, als ich schon längst ausgezogen war; nämlich war dies in 2007 als ich ins Ausland studieren ging, wo ich natürlich auch nicht alleine gelebt habe, sondern bei einer Künstlerfamilie (Vater Songwriter, Mutter Malerin, Tochter Komödiantin und Schauspielerin, Sohn Filmstudent sowie die andere Studentin Modedesignstudentin) gelebt habe. Auch das hat mich sehr bereichert und ich habe vom Luxus dieser reichen und berühmten Familie profitiert (Putzfrau, Designermöbel, Abendessen etc.). Überhaupt wird das Prinzip "Kooperation" oft marginalisiert, dabei kann man unglaublich viele Kosten sparen durch gemeinsame Arbeit und geteilte Ressourcen, z. B. Zeit für Arbeit, weniger vergammeltes Essen, ständig volle Lebensmittelspeicher, geteilte Arbeit beim Sauberhalten von den Räumen (wobei meine jetzige 5er Wg alles andere als reinlich ist) sowie der Reichtum, der sich durch Leihe von Besitztümern, Austausch von Ressourcen sowie geteilte Maschinen, Geräte, Nebenkosten und Telekommunikationskosten ergibt.

Aber auch der sozio-emotionale Aspekt und die sozio-kulturelle Bereicherung sollte nicht vernachlässigt werden. In meiner jetzigen Wg aus 5 Leuten erhöht sich nicht nur die anzahl und Häufigkeit von Kontakten und Gesprächen, die man zu anderen Menschen, wie den Mitbewohnern, deren Freunden und Bekannten etc hat, sondern auch die soziale Kompetenz, enge Beziehungen zu unterhalten und zu pflegen. Rollendenken zwischen Altersgruppen, Geschlechtern und Bildungsgraden wird trainiert, da in meiner WG beispielsweise 1 FH-Studentin, 1 Unistudentin, 1 Abiturientin, 1 Unialumni und B.A.-Student (=ich) sowie ein Unialumni und Doktorand leben. Außerdem kann man sich gegenseitig therapieren, aufbauen und in der Arbeit unterstützen- man ist mit den manchmal unlösbaren Hürden des Alltags nie alleine; sei es das neue Bett aufbauen, den neuen PC aufrüsten oder der Trost nach schlechten Erlebnissen.

Das sind meine Erfahrungen mit WGs. ich möchte sie nie missen und nie alleine leben, sondern im Zweifelsfall nur ausziehen, um eine (wilde) Ehe in einer anderen "WG-Form", die der Partnerschaft, auszuleben.

LG,
dasGoldeneKalb


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05.12.2012 um 14:24
@dasGoldeneKalb
Zitat von dasGoldeneKalbdasGoldeneKalb schrieb:In meiner jetzigen Wg aus 5 Leuten erhöht sich nicht nur die anzahl und Häufigkeit von Kontakten und Gesprächen, die man zu anderen Menschen, wie den Mitbewohnern, deren Freunden und Bekannten etc hat
Für mich als introvertierter Mensch eine Horrorvorstellung :D


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Student - Alleine Wohnen oder WG

05.12.2012 um 15:23
Ich habe ca. 1 Jahr alleine gewohnt und bin dann ins Studentenheim gezogen. Ich find's generell besser als alleine zu wohnen, allerdings habe ich seit kurzer Zeit eine neue Mitbewohnerin, die ich nicht wirklich mag, jetzt wär's mir lieber allein zu wohnen.
Also WG ja, aber nur, wenn man sich die Leute aussuchen kann.


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05.12.2012 um 17:48
WG mit 2-3 Kumpels fände ich am besten, aber auch gegen Fremde habe ich nichts einzuwirken. Ich denke so ab Januar/ Februar fange ich langsam an, mich umzuschauen.


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Student - Alleine Wohnen oder WG

06.12.2012 um 09:00
Zitat von dasGoldeneKalbdasGoldeneKalb schrieb: Ich habe mein Leben nie alleine gelebt und habe auch in meiner zweiten WG kurz nach der ersten WG in der 12. Klasse, die ich mit meiner Zwillingsschwester mir geteilt habe, Depressionen gekriegt, weil mein damailiger Mitbewohner nie da war. Alleine sein kann man in der heutigen anonymen Großstadtgesellschaft oft genug, nun, dann vielleicht nicht zu Hause, aber an den Unis in Deutschland kehrt gerade eine neue Generation von Studierenden ein, die alle etwas kälter und unbarmherziger sind als zu den Zeiten meines Erststudiums.
Nim das bitte nicht persönlich, aber wenn ich sowas lese graut es mir noch mehr vor WGs, das wäre mir persönlich zu viel Verantwortung, wenn der Mitbewohner regelrech abhängig von mir wäre.

Das ist ja auch - wie gesagt - eine Geschmackssache. Ich persönlich, da ich auf dem Dorf aufgewachsen bin, genieße die Anonymität der Stadt.


Die Sache mit der Konkurrenz im Studium ist wohl Studiengangs- (vielleicht auch, aber das weiß ich nicht, Uni-) -abhängig. Bei mir in Studiengang abeiten die meisten zusammen und helfen sich gegenseitig, 'ne gute Freundin von mir hingegen studiert Jura und da scheinen sich alle bösen Behauptungen zu bewahrheiten, da gönnt der eine dem anderen nichts, da muss man wirklich ein dickes Fell haben.


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06.12.2012 um 11:17
@C8H10N4O2
mir geht es ähnlich wie dir..

@dasGoldeneKalb
ich finde man ist Erwachsen und da sollte es doch möglich sein auch Alleine zu leben? Und auch wenn du in "wilder Ehe" lebst, heisst das nicht das ihr nonstop zusammenklebt. Ich arbeite z.b. am Wochenende oft und habe dann 10 stünder am Stuck und bin in dieser Zeit nicht zu Hause und komme dann je nach Arbeitsaufwand oder so noch später. Auch bin ich vielleicht mal ne Woche garnicht zu Hause oder mehr.

Aber gut vielleicht findest du ein Gegenüber das genau so ist, aber irgendwie habe ich Mitleid mit Menschen die nie allein sein können. Ich frage mich wieso das ist, denn meiner Meinung nach verdrängt man wahrscheinlich etwas und lenkt sich mit anderen von seinen Probs ab.


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06.12.2012 um 11:58
@dasGoldeneKalb

Nie im Leben allein leben? Da käme ich mir ja vor wie ein Hering im Schwarm bzw. wie eine Sardine in der Dose. Ich bin mir heute auch noch nicht so sicher, ob ich die Anonymität der Grossstadt (die auch so ein beliebtes Klischee ist) nicht der "Idiotie des Landlebens" (Karl Marx) vorziehen sollte.


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06.12.2012 um 16:46
Ich habe da eine andere Meinung: Der Mensch ist ein soziales Wesen und ist alleine nicht lebensfähig. Wer das bestreitet, lügt oder weiß es nicht besser. Das heißt nicht, dass er nicht auch alleine einen Haushalt führen kann, bitte, wer lieber seine Natur verleugnet, soll glücklich werden. Für mich haben eher die Menschen Probleme und vor allem soziale, die das Alleineleben bevorzugen. Sicher, das ist heute die Mehrzahl. Die Gesellschaft krankt eben. Aber im Mittelalter lebte niemand alleine und wäre auch nicht überlebensfähig gewesen. Dass sich das geändert hat, ist aber alles Andere als ein Fortschritt, sondern eine Not. Die Vereinsamung tut Menschen nicht gut, und wer bestreitet, dass Menschen, die mit anderen nicht zusammenleben können, an ihren eigenen Fehlern erkrankt sind, ist es wahrscheinlich selbst, weil man nicht aus der Not (dem Mangel an Kontakten) eine Tugend machen sollte.

Für wen die Vorteile des Alleinlebens überwiegen, der täuscht sich entweder vor, dass er Verhaltensprobleme hat oder er weiß, dass er mit anderen Menschen nicht zurecht kommen kann. Wenn jemand behauptet, die anderen oder alle anderen Menschen oder überhaupt die anderen Menschen würden einen Probleme bereiten, der hat selbst Probleme, weswegen er nicht mit seinen Mitmenschen zurecht kommt.

Sicher, meine "Begründung", ich hätte Depressionen bekommen, weil ich alleine gelebt hatte, sind auch ein Zeichen emotionaler Schwäche und ich möchte dies zurücknehmen. Denn wenn ich einen Mangel an Kontakten verspürt hatte, so hätte ich das selbst ändern können, denn es liegt an jedem selbst, welchen Schicksals Schmied er ist.


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06.12.2012 um 16:50
@dasGoldeneKalb
Du leugnest also die Existenz eines introvertierten Persönlichkeitstyps und stempelst Introversion als Krankheit ab?


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06.12.2012 um 16:53
Kommt auf die Person an.

Mit meiner besten Freundin würde ich zusammen wohnen. Mit meinen Geschwistern kann ich mir das auch vorstellen. Aber sonst bitte alleine.


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06.12.2012 um 16:55
@gibraltar

Nein, das tue ich nicht. Warum sollten introvertierte Menschen nicht auch in WGs leben. Meines Erachtens tun sie es.


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06.12.2012 um 16:57
@dasGoldeneKalb
Weil WGs nicht gerade förderlich für die Gesundheit sind, wenn man viel Zeit mit sich allein braucht, um Dinge zu verarbeiten und sich zu entspannen, also stark introvertiert ist ^^.


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Student - Alleine Wohnen oder WG

06.12.2012 um 17:00
Leider ist dein Argument paradox, nein, widersprüchlich. Wenn Menschen ein Problem damit haben,mit Menschen zusammenzuleben, dann sind sie bereits vorher soziopsychologisch krank und könnten nicht einmal in Psychiatrien betreut werden. So einen Krankheitstypus würde aus einem Menschen ein Wesen machen, was die natürlichen Eigenschaften eines Menschen nicht hat.

Introvertierte Menschen stören sich nicht an Mitmenschen, sie sind nur weniger dominant und extrovertiert.


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06.12.2012 um 17:04
@dasGoldeneKalb
Introvertierte Menschen brauchen Zeit für sich allein, um "ihre Akkus wiederaufzuladen", soziale Interaktion strengt sie mehr an, als extrovertierte Menschen. Und für einige introvertierte Menschen ist das Zusammenleben in einer WG eben schon zu viel Interaktion, da weniger Zeit fürs Alleinsein bleibt.


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Student - Alleine Wohnen oder WG

06.12.2012 um 17:06
Der Verzicht auf soziale Interaktion ist doch aber nur eine Ausrede. Wenn man eine eigene Bude nutzt, um selbst ein Leben mit seinen Freunden und Liebesten zu verbringen und Parties organisiert für andere, dann ist das cool. Aber nicht, weil man aufhören will, sozial zu sein.

Zurückziehen kann man sich auch in WGs.


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06.12.2012 um 17:09
@dasGoldeneKalb
Es gibt Leute, die brauchen keine Parties ^^. Du möchtest anderen Menschen deine Lebensweise aufzwingen, indem du sie als psychisch krank deklarierst, basierend auf einem naturalistischen Fehlschluss.


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Student - Alleine Wohnen oder WG

06.12.2012 um 17:10
Du irrst, ich schließe nicht naturalistisch Fehl, sondern deduktiv richtig.

Aus dem Wollen des Menschen folgt eben sein Sollen. Ohne Wille kein Mensch. Ohne Gesellschaft kein Mensch. Der Mensch braucht das eben, um Mensch zu sein und kein Tier.

Vielleicht gefällt dir der Tiervergleich besser, als der Krankheitszuspruch.


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06.12.2012 um 17:12
@dasGoldeneKalb
.... basierend auf einem naturalistischen Fehlschluss ;).


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06.12.2012 um 17:14
Dann lege ihn mir dar. Das ist vulgärpsychologische Mutmaßung, worauf du spekulierst, aber keine logische Theorie. Logisch bin ich schlüssig und psychisch, glaub mir, nicht durchdringbar.

Worauf soll denn dein Fehlschluss und dein Misstrauen basieren? Auf Fehler in deiner Logik und Psyche, nicht meiner.

Ich schließe eben aus der Natur. Willst du sagen, aus der Natur des Menschen zu schließen sind Fehlschlüsse? Das ist mit Fehlschluss nicht gemeint. Speklulierst du auf meine Ideen, von denen ich ableite. Glaub mir, von denen hast du nicht die geringste Ahnung.


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06.12.2012 um 17:23
@dasGoldeneKalb
"Menschen leben in Gesellschaften, es liegt also in ihrer Natur und deshalb sollten Menschen auch mindestens in WGs zusammenleben, um glücklich zu sein." ist eine wahnwitzige Logik :D. Schritt 1 ist ja durchaus noch nachzuvollziehen, da es auf Grund der Begrenztheit der Ressourcen schon garnicht möglich ist, nicht in einer Gemeinschaft aus Lebewesen zu leben , aber daraus dann wieder auf das Sozialverhalten Einzelner in ganz konkreten Situationen zu schließen, ist Wahnsinn. Naturalistischer Fehlschluss.


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