Als alleinerziehende Mutter zählt man nichts in Deutschland
06.10.2012 um 10:16
Hallo,
habe deinen Eingangspost gelesen und den Rest überflogen.
Das bei Ämtern die Leute nicht wissen, was die rechte oder linke Hand tut, ist mir auch schon aufgefallen. Mehr noch.
Die letzten Jahre waren Stress pur.
Jemanden zu erzählen, er sei "arbeitsfaul" ist eine Frechheit.
Nur noch soviel.
Ich war in meinem Leben noch nicht einmal arbeitslos. Arbeite seit 12 Jahren in ein und derselben Firma. Momentan habe ich mehrere Jobs, weil ich die Ämterwillkür nicht mehr aushalten kann.
Und weil es jetzt, Kind ist 4 Jahre alt, auch endlich mit der Kinderbetreuung einigermaßen hinbekomme. (glaube mir, ich bin dennoch am rotieren und mein schlechtes Gewissen meiner Süßen gegenüber frisst mich ständig auf)
Ich weiß noch genau, wie verzweifelt ich damals das allererste Mal aufs Amt musste - das war vor zwei Jahren. Wie ich geheult habe, vor Scham und Angst, weil ich es gewohnt war, immer für mich selbst sorgen zu können. Leider spielt das Leben nicht immer so, wie man es geplant hat.
Damals musste ich so entscheiden, für mich und in erster Linie für das Wohl meines Kindes.
Mir wurde damals alles verwehrt. Am Ende stand ich mit einem Kinderbett und einer Nachttischlampe in einer leeren Wohnung. Hilfe? Iwoooo....(Ja, ich hatte vorher eine eingerichtete Wohnung, noch bevor ich das "dunkle Kapitel" meines Lebens begann)
Fakt ist. Ämter schieben alles hin und her. Ämter verwehren dir zu allererst das meiste. Ämter sagen dir auf den Kopf zu, dass sie nicht dazu angewiesen sind, den Menschen mitzuteilen wo und in welcher Form sie außerdem noch Hilfe beantragen dürfen.
Ich weiß gar nicht, wie ichs damals geschafft habe, aber ich habs geschafft.
Mittlerweile bin ich einfach härter. Ich lasse mich nicht in eine Ecke drücken, in die ich nicht gehöre. Und es kann einfach nicht angehen, dass Menschen, die 10, 20 Jahre arbeitslos sind, auf ihren faulen Ärschen hocken und pünktlich ihr Geld zum Monatsende erhalten, während eine alleinerziehende Mutter sich den Allerwertesten aufreisst, damit es einigermaßen passt.
Selbst in der Elternzeit war ich arbeiten und mein Herz hat dabei geblutet, weil ich mein kleines Würmchen abgeben musste. Und da es dann geldich wirklich knapp wurde und an allem haperte, blieb mir nichts anderes übrig. Resultat war, dass ich bis heute mehr kämpfen muss, als irgendwelche Menschen, die zu faul sind, irgendetwas zu tun.
Ganz ehrlich, für mich ist das reine Willkür, was da oben abläuft.
Ich hab mir nichts mehr gefallen lassen. Es ist Schade, dass du in eine Nische gedrängt wirst, wenn du auf dein Recht pochst und dass es erst Reibereien und Aufregung und böse Briefe (meinerseits) geben musste, bis irgendetwas anläuft.
Ende vom Lied: Ich habe erfahren, jetzt im Nachhinein, dass mir alles hätte gewährt werden müssen, was ich beantragt hatte. Ich hatte meinen Zuschuss zu wenig erhalten. Das ist mir alles egal jetzt.
Ich geb dir einen Tipp,
schau, dass du so schnell wie möglich von diesem Amt wegkommst.
Nimm dein Leben in die Hand. Duckmäuse werden immer wieder zurückgedrängt. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass du wirklich sehr dominant und zum Teil fast frech werden musst, damit irgendetwas in die Gänge geleitet wird.
Und wenn ich noch einmal höre, alleinerziehende werden so gefördert, werde ich mir sofort einen Brecheimer besorgen. SChaut euch den Arbeitsmarkt an - natürlich warten die auf alleinerziehende Mütter, mit einem Kleinkind!! *ironie off* (Ich hatte Glück mit meinem Arbeitgeber) nur das ist dem Amt auch völlig egal, wenn sie irgendwann mit Sanktionen droht.
Gott, ich könnte Romane darüber schreiben, was ich alles mitbekommen habe. Und ja, ich habe auch einen Bekannten, der in einem solchen Amt tätig ist. Und glaubt mir, was da gespielt wird, nur um Leute hinzuhalten, damit so wenig Geld wie möglich ausbezahlt werden muss, da wird einem speiübel von.
SO...AHHH...jetzt hab ich mir Luft gemacht :D....