Als alleinerziehende Mutter zählt man nichts in Deutschland
06.10.2012 um 08:56hallo zusammen,
vor 4 jahren kam meine tochter zur welt, sie war ein wunschkind. leider nur von meiner seite aus, wie ich dann mitbekommen habe, denn mitten in der schwangerschaft hatte es sich ihr biologischer vater plötzlich anders überlegt und zog von dannen. ich hatte damals eine arbeit, die ich sehr gern gemacht habe, doch dann traten komplikationen in der schwangerschaft auf und ich musste nach 5 monaten die arbeit quittieren. so kam es, dass ich direkt ins harzt4 gerutscht bin, weil ich nicht ausreichend lange gearbeitet hatte. und nun gehts los:
als meine tochter geboren war, wollte ich unterhaltsvorschuss beantragen, doch mir wurde gesagt, ohne vaterschaftsanerkennung geht das nicht. den vater hatte ich schon vor der geburt angeschrieben, doch der hat sich natürlich nicht gekümmert. das problem war auch, dass wir 500 km auseinanderwohnen, also konnte ich nicht mal einfach so hin zu ihm. ich bin dann sofort zum jugendamt und habe gesagt, ich brauche hilfe. da sagten die allen ernstes, also wir müssen da erstmal nen brief hinschreiben, und dann geben wir ihm einen monat bedenkzeit. aha. kam natürlich nichts von ihm. also schrieb ich an das jugendamt seiner stadt, doch die sagten, wir können erst eingreifen, wenn uns das jugenamt ihrer stadt beauftragt. aha, na super, ich wieder zum meinem jugendamt hin, doch die sagten, na wir schicken nochmal einen brief. ja ganz toll, und mir rannte die zeit weg.
plötzlich meldetet sich die arge und sagte: für den neuen antrag brauchen sie eine vaterschaftsbestätigung, sonst gibts kein geld mehr. ich dachte nur so WIE BITTE?! ich habe mir dann einen schriebs vom jugendamt geholt, wo drin stand, dass die sache in arbeit ist. doch nach einem halben jahr nichtstun seitens des jugendamtes (immer nur briefe zu ihm geschickt, auch noch ohne einschreiben), hat mir die arge das geld gestrichen. und da stand ich da mit nem baby und null geld in der tasche. wenn man bei der arge aufschlägt und denen die situation schildert, intressiert das dort keinen, hauptsache die haben genug zu essen und n dach überm kopf. ich bin so sauer über diese vorgehens- und arbeitsweise, die politik brauch sich echt nicht wundern, wenn keiner mehr kinder haben will.
ich war dann im übrigen auch nicht mehr krankenversichert und miete wurde auch keine mehr bezahlt. ich hatte auch keine unterstützung seitens der familie, die wohnten auch 200 km weiter. so war ich komplett auf mich alleine gestellt.
in diesem moment hatte ich sehr unschöne gedanken meinem ex gegenüber, was sich bestimmt jeder vorstellen kann und ehrlich gesagt war ich schockiert, wie man als alleinerziehende mutter von allen seiten still belächelt wird, so als wäre man die letzte dorfschlampe oder als wäre es ganz normal, dass der arme mann einen verlassen hat, weil man ja so schrecklich ist. und genau das ist es, was mich doppelt und dreifach wütend macht: hätte ich bei der geburt angegeben, der vater ist unbekannt, hätte ich alle sozialleistungen doppelt und dreifach in den hinterm geschoben bekommen und niemand hätte je gefragt!
in der zwischenzeit habe ich geheiratet, natürlich weil ich meinen mann liebe aber auch, um krankenversichert zu sein. nach meiner wohungsräumung (kam ja keine miete mehr), zogen wir zusammen.
als wir endlich beim jugendamt nach 3 (!) jahren durchdrücken konnten, dass der fall vors gericht geht, haben wir klipp und klar zur antwort bekommen: na bei ihren ex wird ja wohl kaum was zu holen sein, also werden sie höchstwahrscheinlich die 2500 euro kosten tragen müssen. prima, mein mann geht für 4 leute arbeiten und dann sollen wir das noch bezahlen?
ICH GLAUB ICH SPINNE?!
und nein, ich finde nicht, dass meine tochter ein fehler war und ich bereue nichts, sie war und ist noch immer ein wunschkind, ich kann nur nicht verstehen, dass man von seiten der politik so beschissen behandelt wird. wenn männer ihre familien verlassen ist das normal, aber wehe, eine mutter verlässt heutzutage ihre familie, dann ist sie das allerletzte. warum? warum werden männer geschützt, die die vaterschaft nicht anerkennen wollen? und warum muss man selbst dafür bezahlen?
das beste zum schluss: ich war nach der heirat beim jugendamt, wollte den neuen namen eintragen lassen und da fragt mich die mitarbeiterin dort doch allen ernstes: warum haben sie eigentlich nie unterhaltsvorschuss beantragt? da habe ich gesagt, weil mir die vaterschaftsanerkennung fehlte und ich daher nicht mal nen antrag bekommen habe. da sagte sie zu mir: achso, nee, das ist ja quatsch, da gibts für härtefälle ne ausnahme, sie hätten trotzdem was bekommen, kommse, wir füllen schnell mal den antrag aus...aber nein, entschuldigung, HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA (ja, sie hat tatsächlich gelacht), sie sind doch jetzt verheiratet, da geht das doch gar nicht mehr, ich dummerle!
NGRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!!!!!!!
ganz ehrlich: deutschland sozialstaat? nein! auch wenn das system hier besser ist als in anderen ländern, die jenigen, die es wirklich brauchen, bekommen nichts. das beweist auch, dass alleinerziehende, egal ob frauen oder männer, immer mehr von armut betroffen sind als andere.
PROST MAHLZEIT!
ps: sicherlich gibt es auch ausnahmen, wo alles super lief, was man bestimmt auch nicht pauschalisieren kann. ich wollte meinem ärger nur luft machen und ich weiss, ich bin nicht die einzige, der so etwas passiert ist.
vor 4 jahren kam meine tochter zur welt, sie war ein wunschkind. leider nur von meiner seite aus, wie ich dann mitbekommen habe, denn mitten in der schwangerschaft hatte es sich ihr biologischer vater plötzlich anders überlegt und zog von dannen. ich hatte damals eine arbeit, die ich sehr gern gemacht habe, doch dann traten komplikationen in der schwangerschaft auf und ich musste nach 5 monaten die arbeit quittieren. so kam es, dass ich direkt ins harzt4 gerutscht bin, weil ich nicht ausreichend lange gearbeitet hatte. und nun gehts los:
als meine tochter geboren war, wollte ich unterhaltsvorschuss beantragen, doch mir wurde gesagt, ohne vaterschaftsanerkennung geht das nicht. den vater hatte ich schon vor der geburt angeschrieben, doch der hat sich natürlich nicht gekümmert. das problem war auch, dass wir 500 km auseinanderwohnen, also konnte ich nicht mal einfach so hin zu ihm. ich bin dann sofort zum jugendamt und habe gesagt, ich brauche hilfe. da sagten die allen ernstes, also wir müssen da erstmal nen brief hinschreiben, und dann geben wir ihm einen monat bedenkzeit. aha. kam natürlich nichts von ihm. also schrieb ich an das jugendamt seiner stadt, doch die sagten, wir können erst eingreifen, wenn uns das jugenamt ihrer stadt beauftragt. aha, na super, ich wieder zum meinem jugendamt hin, doch die sagten, na wir schicken nochmal einen brief. ja ganz toll, und mir rannte die zeit weg.
plötzlich meldetet sich die arge und sagte: für den neuen antrag brauchen sie eine vaterschaftsbestätigung, sonst gibts kein geld mehr. ich dachte nur so WIE BITTE?! ich habe mir dann einen schriebs vom jugendamt geholt, wo drin stand, dass die sache in arbeit ist. doch nach einem halben jahr nichtstun seitens des jugendamtes (immer nur briefe zu ihm geschickt, auch noch ohne einschreiben), hat mir die arge das geld gestrichen. und da stand ich da mit nem baby und null geld in der tasche. wenn man bei der arge aufschlägt und denen die situation schildert, intressiert das dort keinen, hauptsache die haben genug zu essen und n dach überm kopf. ich bin so sauer über diese vorgehens- und arbeitsweise, die politik brauch sich echt nicht wundern, wenn keiner mehr kinder haben will.
ich war dann im übrigen auch nicht mehr krankenversichert und miete wurde auch keine mehr bezahlt. ich hatte auch keine unterstützung seitens der familie, die wohnten auch 200 km weiter. so war ich komplett auf mich alleine gestellt.
in diesem moment hatte ich sehr unschöne gedanken meinem ex gegenüber, was sich bestimmt jeder vorstellen kann und ehrlich gesagt war ich schockiert, wie man als alleinerziehende mutter von allen seiten still belächelt wird, so als wäre man die letzte dorfschlampe oder als wäre es ganz normal, dass der arme mann einen verlassen hat, weil man ja so schrecklich ist. und genau das ist es, was mich doppelt und dreifach wütend macht: hätte ich bei der geburt angegeben, der vater ist unbekannt, hätte ich alle sozialleistungen doppelt und dreifach in den hinterm geschoben bekommen und niemand hätte je gefragt!
in der zwischenzeit habe ich geheiratet, natürlich weil ich meinen mann liebe aber auch, um krankenversichert zu sein. nach meiner wohungsräumung (kam ja keine miete mehr), zogen wir zusammen.
als wir endlich beim jugendamt nach 3 (!) jahren durchdrücken konnten, dass der fall vors gericht geht, haben wir klipp und klar zur antwort bekommen: na bei ihren ex wird ja wohl kaum was zu holen sein, also werden sie höchstwahrscheinlich die 2500 euro kosten tragen müssen. prima, mein mann geht für 4 leute arbeiten und dann sollen wir das noch bezahlen?
ICH GLAUB ICH SPINNE?!
und nein, ich finde nicht, dass meine tochter ein fehler war und ich bereue nichts, sie war und ist noch immer ein wunschkind, ich kann nur nicht verstehen, dass man von seiten der politik so beschissen behandelt wird. wenn männer ihre familien verlassen ist das normal, aber wehe, eine mutter verlässt heutzutage ihre familie, dann ist sie das allerletzte. warum? warum werden männer geschützt, die die vaterschaft nicht anerkennen wollen? und warum muss man selbst dafür bezahlen?
das beste zum schluss: ich war nach der heirat beim jugendamt, wollte den neuen namen eintragen lassen und da fragt mich die mitarbeiterin dort doch allen ernstes: warum haben sie eigentlich nie unterhaltsvorschuss beantragt? da habe ich gesagt, weil mir die vaterschaftsanerkennung fehlte und ich daher nicht mal nen antrag bekommen habe. da sagte sie zu mir: achso, nee, das ist ja quatsch, da gibts für härtefälle ne ausnahme, sie hätten trotzdem was bekommen, kommse, wir füllen schnell mal den antrag aus...aber nein, entschuldigung, HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA (ja, sie hat tatsächlich gelacht), sie sind doch jetzt verheiratet, da geht das doch gar nicht mehr, ich dummerle!
NGRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!!!!!!!
ganz ehrlich: deutschland sozialstaat? nein! auch wenn das system hier besser ist als in anderen ländern, die jenigen, die es wirklich brauchen, bekommen nichts. das beweist auch, dass alleinerziehende, egal ob frauen oder männer, immer mehr von armut betroffen sind als andere.
PROST MAHLZEIT!
ps: sicherlich gibt es auch ausnahmen, wo alles super lief, was man bestimmt auch nicht pauschalisieren kann. ich wollte meinem ärger nur luft machen und ich weiss, ich bin nicht die einzige, der so etwas passiert ist.