Würdet ihr für jemanden anderen bindend bürgen?

Für Familie und die engsten Freunde, kein Prob..

@wobel
Oh wow, was für eine Diskussion wegen einer Aussage :D.

Also, sie wollte bei der Deutschen Annington eine Wohnung anmieten, weil sie schnell von zuhause raus musste. Da sie aber keine 3 Abrechnungen vorweisen konnte, wollte die Annintgon das ich für die Mietzahlungen bürge, falls sie als Zahlerin ausfällt. Ob das nun voll rechtlich der Definition einer Bürgschaft entspricht ist mir eigentlich relativ humpe. Die Annintgon drückte dies so aus und ich unterschrieb einen Wisch, dass ich für sie einspringe, wenn sie ausfällt. Ob ich da nun ein Kürzel unter den Mietvertrag als solchen setzte weiß ich ehrlich nicht mehr, da es auch schon gut 2 Jahre her ist und die ganze Situation sehr emotional geladen war und es sehr schnell ging. Meine Freundin hatte sich dann doch umentschieden und blieb bei ihrem Partner (häusliche Gewalt, ist ein anderes Thema, wollte es nur dazu schreiben, damit man sich ein Bild machen kann) und hat sich auch nicht mehr bei mir oder dem Vermieter gemeldet. So hab ich dann 3 Monate (halt die Kündigungsfrist) die Miete gezahlt, weil ich dafür bei der Annington so unterschrieben habe, für den Fall, dass sowas passiert, da sie keine ausreichenden Sicherheiten vorzuweisen hatte.

Ich wollte keine Diskussion entfachen. Das tut mir leid. Ich bestehe hier nicht auf fachlisches Rechtwissen, ich bin keine Juristin.

@dasewige

dasewige schrieb:im hamburger mietvertrag habe ich sowas noch nie gelesen noch ist mir was von einen mitbürgen bekannt.

sowas steht ja auch nicht im mietvertrag - genau das sag ich doch!
eine mietbürgschaft ist halt eine form der mietsicherheit, wie die kaution eben auch. das bedeutet letztendlich nur, dass jemand anderes die 3 kaltmieten, die per gesetz allerhöchstens verlangt werden dürfen, auf seine kappe nimmt. jemand anderes = eben NICHT jemand der im mietvertrag steht, denn der haftet ja so oder so.
das mit den "speziellen" mietverträgen ist so 'ne sache für sich, es gab ja auch mal einen standardmietvertrag vom bundesministerium der justiz, der war in hamburg genauso gültig wie in münchen. theoretisch kannst du einen x-beliebigen mietvertrag hernehmen, egal wo sich die wohnung befindet. oder selbst einen aufsetzen.
zu empfehlen ist aber einen möglichst aktuellen zu nehmen, am besten wohl von "haus und grund" (vermieter-verein), damit der vertrag der aktuellen rechtslage entspricht und nicht von anfang an die hälfte der klauseln ungültig ist.
in welcher form der vermieter die mietsicherheit nimmt (und ob überhaupt), das ist dem vermieter überlassen, das entscheidet ohnehin nicht der mieter.

@wobel
Du magst sicherlich recht haben. Nu beruhig dich doch :). DAS wollte ich sicher nicht. Ich wollte nur sagen: Klar lass ich mich darauf fest nageln für Freunde zu bezahlen, wenn sie in Not sind. Ob dies nun eine "echte" Bürghschaft ist...nun ja, ist mir ehrlicherweise egal.

@so.what

Hast du wenigstens das Geld wiederbekommen von deiner Freundin?

@so.what
ich bin völlig entspannt *lach*
ich wollte das nur aufklären, dass es eben keine bürgschaft ist, wenn jemand einen mietvertrag unterschreibt - nur damit das nicht falsch verstanden wird.
ich komm jetzt grad wieder von 'ner besichtigung bei der ich genau das auch wieder erklären musste - junges studentenpärchen, die gehen häufig davon aus dass vermieter wollen dass die eltern den mietvertrag unterschreiben oder ähnliches.
es wird aber auch viel schindluder mit sowas getrieben, viele wissen z.b. garnicht dass man nicht kaution UND zusätzlich 'ne bürgschaft verlangen darf usw. und lassen sich dann abzocken.
wir verlangen übrigens nur die klassische kaution - ist für mich nämlich viel einfacher im zweifel an das geld ranzukommen wie bei 'ner bürgschaft, da hab ich nämlich jede menge papierkrieg, während ich bei 'ner kaution ohnehin von anfang an die finger drauf hab ohne deswegen rumstreiten zu müssen.

@wobel
ok ich habe es verstanden und es ist doch sowas von leicht diese s.g. mietbürgschaft zuumgehen.

ich nehme mein geld gebe dieses den angehenden mietbürgen und der bürgt mit meinen geld.

@Plan_B
Wir haben nach der ganzen Sache nochmal am Telefon geredet einige Zeit später. Ich mag jetzt hier nicht ausholen, weil ich jetzt hier nicht ihre Geschichte aufrollen wil ohne ihr Wissen. Aber da sie in einer sehr brutalen Beziehung gelebt hat und ich das lange Zeit "mit angesehen" habe, war es mir irgendwann zu viel. Hab mich zu hilflos gefühlt. Da ich wusste, sie hat das Geld nicht und sonst sicher genug Scheiße am Arsch, haben wir es einfach dabei belassen.

@wobel
Dann ist gut :). Und nochmal sorry, ich wollte hier nicht Unsinn erzählen und es als Tatsache durch gehen lassen. Für mich war es einfach eine Bürgschaft, nicht rechtlich gesehen, da hast du vollkommen Recht! Wollte wie gesagt nur sagen, dass ich einspringe, wenn es mich selber nicht in den Ruin reißt.

@dasewige
na wie gesagt, ich halte eh nichts von mietbürgschaften. ich wüsste nicht worin für mich als vermieter da der vorteil sein soll, ich sehe da wirklich nur nachteile.

wenn natürlich der vermieter unbedingt 'ne mietbürgschaft haben will, dann kannst du das theoretisch natürlich so machen wie du schreibst:

dasewige schrieb:ich nehme mein geld gebe dieses den angehenden mietbürgen und der bürgt mit meinen geld.

aber ich glaub der punkt dabei ist, dass es eben doch so einige schwarze schafe unter den vermietern gibt die den mietern garnicht sagen, dass sie nur maximal drei kaltmieten verlangen dürfen, und wenn der mieter das nicht überprüft muss der bürge plötzlich unbegrenzt bürgen/haften - das ist zwar illegal, aber wenn's unterschrieben ist, ist's halt zu spät...

@so.what

Achso. Ok.

Würdest du trotzdem nochmal bürgen, oder es in Zukunft vorsichtiger angehen?

@Plan_B
Wie gesagt, wenn es mir nicht selber die Existenz verhagelt, würde ich es wieder tuen. Ich bin selber nur ne kleine Angestellte und kann sowieso jetzt nicht SO Sicherheiten vorlegen. Aber wenn mich jemand bittet und es liegt in meinen Möglichkeiten, ja, immer wieder.

Ich bin ihr ja auch im Nachhinein nicht böse. Hab halt nur die Freundschaft beendet, weil es nicht mehr funktionierte. Aber böse bin ich ihr nicht, sie hat einfach zu viel Mist am Start und ich kann ihr nicht dabei helfen.

@so.what

Das ist eine ehrenwerte Einstellung. Sehr selbstlos. Findet man selten.

Du hast ihre missliche Lage nicht verursacht, schenkst ihr aber einen stattlichen Betrag aufgrund ihrer Lage.

Ich halte das auseinander, wenn es auch schwer ist, weil genauso die Mitleidsmasche funktioniert, die gerne strapaziert wird.

@Plan_B
Ich mochte sie halt sehr gerne und hatte Mitleid. Ich wollte sie nicht weiter bei diesem...Herrn wissen und war froh, weil ich dachte, sie schafft endlich den Absprung. Als sie dann doch wieder zurück ging, war mir das halt zu viel und ich habs aufgegeben.

So irre selbstlos ist das nun auch nicht. Ich war einfach nur extrem froh, weil ich dachte, es geht voran. Ist sicherlich auch ein großer Selbstzweck dabei, weil ich keine Kraft mehr hatte dieses ständige "Ich hasse ihn - Ich liebe ihn" zu ertragen.

@so.what

Das verstehe ich.

Ich sehe aber keinen Grund, auf das Geld zu verzichten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Man kann sowas in ganz kleinen Monatsraten vereinbaren und abzahlen, auch dann, wenn es sonst kein persönlichen Kontakt mehr gibt. Der Wille zählt für mich mehr, als der Betrag.

Vielleicht würde sogar ich einen Restbetrag erlassen, wenn ich sehen würde, der will zahlen, der will sich nicht drücken, der reitet nicht eine Masche etc.

Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, Schulden bei jemandem einfach nicht zurückzuzahlen. Damit würde ich mich nicht wohl fühlen.

also für mich liegt der wesentliche unterschied wirklich darin, ob die bürgschaft unbegrenzt ist oder eben beschränkt auf einen bestimmten betrag (wie es bei einer mietbürgschaft der fall ist).
eine unbegrenzte bürgschaft würde ich für niemanden übernehmen - damit riskiere ich ja meine eigene existenz.

@so.what
im prinzip hattest du ja noch glück - hätte deine freundin den mietvertrag nicht gekündigt, hättest du bis in alle ewigkeit miete zahlen dürfen für die wohnung...

@Plan_B
Ihr ging es sehr mies, hat ihre Ausbildung wegen ihm abgebrochen, weil ihm der Ausbildungsbetrieb nicht passte usw. Ausserdem war ich auch sehr traurig zu der Zeit, weil ich nicht gut damit klar kam. In dem Moment war mir das Geld einfach egal. Das meine ich nicht selbstlos, weil ich so gnädig bin ;). Die ganze Situation wie sie war hat mich einfach aufgeben lassen. Sie hätte ohne sein Wissen sowieso kein Geld zurück zahlen können und er hätte nie erlaubt, dass sie mir Geld gibt. Ich war nicht gerade sein Lieblingsmensch.

So wie es damals alles war, war es mir auch einfach zu viel und ich wollte mich komplett lösen. Nicht selbstlos, wahrscheinlich eher das genaue Gegenteil. Wollte mich schützen und nichts mehr davon hören.

@wobel
Ich hatte mich vorher über diese Dinge gar nicht erkundigt (also was wäre wenn usw., DAS werde ich sicher nicht nochmal so tuen, einfach kopflos was unterschreiben), da ich sie einfach nur aus ihrer Wohnung mit dem Kerl raus haben wollte. Ja, ich hatte Glück, das stimmt :).

Ja ich würde bürgen, ich kann gut einschätzen wer vertrauenswürdig ist und wer nicht.

Wer das nicht kann, sollte es nicht tun :)

@BarbieOhneKen

FrauLehrerin schrieb:Ja ich würde bürgen, ich kann gut einschätzen wer vertrauenswürdig ist und wer nicht.

das haben schon viele von sich gedacht...
ausserdem bringt's nicht viel - wenn der andere mist baut (ob absichtlich oder nicht), dann darfst du für ihn unbegrenzt zahlen. nimm mal an der hat ein kind überfahren und das sitzt jetzt für den rest seines lebens im rollstuhl, dann darfst du als bürgin nämlich auch für den rest deines lebens mitbezahlen...

@wobel
Möglich, wenn man bürgt sollte man sich der Risiken bewusst sein. Würds trotzdem tun.