Wie fühlt sich älter werden an?

@killimini

Wie kannst du übers Altern so urteilen wo du doch noch nicht mal das entscheidende Alter erreicht hast dafür?

Ab ca. 25 fängt der Mensch an nicht mehr hinterherzukommen mit der Regeneration.

Ich meine ich bin auch ein Mensch der eigentlich eher positiv denkt usw. Aber du kannst das Altern nicht beurteilen mit 20 1/2

Das ist wohl eine Empfindung die jeder anders wahrnimmt. Glücklich kann sich wohl derjenige schätzen, der noch naiv genug ist daran zu glauben, dass der Moment noch für die Ewigkeit hält. Zu erkennen, dass alles ein Ende hat, ist eine harte Erkenntnis.

Ich finde ab 35 geht es merklich "bergab".

Haare wachsen an Stellen wo vorher keine waren und das Grau spießt.

Gedanklich findet man sich bei der Halbzeit und denkt über die zweite Hälfte nach.

Altern empfinde ich aus einer Mischung von Wehmut an die Jugendzeit, aber auch mit einer
Portion überlegender gelassener Lebenserfahrung.

@mroktober

Denkst Du auch über das Ende nach? Wie stehst Du der Tatsache gegenüber, dass irgendwann auch dein Leben endet? Oder kommen diese Gedanken erst später?

Ein paar Tage vor der 30 war mir auch etwas mulmig dachte das ich dann nicht mehr als junger Mensch bezeichnet werde. Einen Tag nach meinem 30. dachte ich schon wieder so ein Quatsch ist alles noch wie vorher. Bei der vierzig ging es mir genauso . :D
Jetzt werde ich nächsten Monat 46 und ich hatte immer Angst vor der 45 ,mein Vater starb eigendlich kerngesund plötzlich in dem Alter an Herzversagen.
Mittlerweile denke ich ,mach dir jeden Tag so schön wie möglich und um Gottes Willen mach dein Alter nicht von Befindungen abhängig.
Ich muss ehrlich sagen solche Frauen wie Diskordian habe ich mir echt als Vorbild genommen.
Auch in meinem persönlichen Umfeld kenne ich solche Frauen und ich finde es einfach nur klasse so eine Freude und Energie zu erleben und sich mitreissen zu lassen. :D

Ich will nie nie nie wieder jünger sein, ist ja auch unmöglich, zum Glück :D. Ich bin ja auch noch recht jung, aber ich freu mich über jedes Jahr was dazu kommt. Immer her mit den Falten ;).

Früher wusste ich nicht, in welche Richtung mein Leben geht und das hat mich beunruhigt. Heute habe ich den perfekten Job für mich gefunden, habe meinen Lebenspartner, welcher diegleichen Ziele und Träume hat wie ich. Ich mache mir weniger Sorgen, ruhe mehr in mir. Hab wichtige Erfahrungen gemacht und aus einigen gelernt.

Ich freue mich richtig, irgendwann asbach in Schweden an einem See zu hocken und meinen Enkeln beim Schwimmen zuzuschauen. Alle Fragen sind beantwortet und im Grunde ist einfach nur noch Chillen angesagt.

Muss dazu sagen, dass ich eigentlich schon immer eher auf Ruhe und Routine stand.

Die körperliche Leistungfähigkeit wird geringer, allerdings ist ein trainierter 50 jähriger den meisten untrainierten 30 jährigen über.
Die geistige Leitungsfähigkeit ist nicht betroffen, es sei denn man unterliegt der Senilität oder anderen Erkrankungen.
In der Regel ist man wirtschaftlich abgesichert, so dass man dem Erleben mehr Raum und Zeit widmen kann.
Alles in allem kann man schon damit klarkommen. ;)

Ich werde in drei Monaten 52 Jahre. Die Zahl ist mir fremd, denn so fühle ich mich überhaupt nicht. Mein gefühltes Alter liegt so bei 43.

Der Vorteil ist, dass ich vieles sehr gelassen sehe, im Gegensatz zu früher. Mein Selbstbewußtsein ist einfach gestiegen.
Was das Äußere betrifft ... nun ja, ich brauche mich nicht mit einer 20-jährigen zu vergleichen und den Vergleich mit Gleichaltrigen kann ich ohne Probleme antreten.

Wichtig ist für mich, offen zu bleiben für Neues. Mein Leben war nie Routine und war schon immer mit Veränderungen durchsetzt.

Ich merk's so langsam, dass ich jenseits der 50 bin. Mich freut es, hier zu sehen, dass ich doch nicht so ein alter Exot bin, sondern dass sich doch einige in meinem Alter hier bewegen.

Geistig habe ich das Gefühl, mit dem körperlichen Alter nicht gleich schnell zu wachsen. Geistig fühle ich mich nicht wie 52.

So langsam denke ich an Notwendigkeiten, wie ein Testament und eine Patientenverfügung zu machen, sowie mich ins Theme Pflege einzulesen. Es wird jeden treffen, reine Zeitfrage, und wenn man keine Familie hat, muss man sich kümmern, solange man noch kann.
Wobei ich gar nicht wollte, dass sich im Pflegefall meine Familie mit mir herumplagen muss.

Solche Gedanken kommen einem mit 20 sicher nicht.

@killimini
Ich war auch überrascht, dich hier zu lesen, Jungspund. :D

@Markus84

wie ich jung war (so ca. 18 Jahre), da hatte ich starke Angst vor dem Sterben.
Aber mit den Jahren habe ich mir meinen Glauben aufgebaut.

Heute zerbreche ich mir nicht mehr den Kopf ums Sterben, jedoch hoffe und wünsche ich mir,
dass ich noch ein paar gute Chancen im Leben bekomme werde, um meine offenen "Lebenswünsche" mir zu erfüllen.

Ich habe bereits eine schwere Krankheit "überstanden" und ich weiß was Todesangst bedeutet.
Und ich bin mir bewusst das diese Königsklasse der Angst irgendwann berechtigt zurück kommen und seinen Tribut einfordern wird - früher oder später kommt bei jedem der Zeitpunkt.

Mein Vorteil ist das ich schon öfters eine gefühlte "Generalprobe" hatte. Man wird gelassener.

Ich weiß noch, als ich 13 Jahre war, war ich mit unserm Hund unterwegs und hab mir gedacht: Wenn du bloß erst 14 wärst! Ich weiß zwar nicht, was sich da hätte ändern sollen, aber naja .
Ansonsten hatte ich noch nie vor irgendeinem Geburtstag "Angst", der nächste Runde ist die 60 in ein paar Jahren, vorausgesetzt, daß ich es erlebe ...
Ich verstehe nicht, wie man sich vor einem bloßem Datum fürchten kann, sich schämt oder sich irgendwelche Horrorszenarien ausdenkt und sich künstlich verrückt macht.

@Thalassa
sowas wie du mit dreizehn jahren dachtest, dachte ich nie!
hab mir nie gedanken ums aelterwerden gemacht; bis ich 34 war...
dann wars vorbei, man "wacht auf", man.sieht, dass nicht ewig haelt und alles, inkl. einem selbst, vergaenglich ist!
das war ein schock fuer mich, hab lange zeit gebraucht, bis ich diesen.gedanken einigermassen ertragen konnte!
mittlerweile bin ich 36 und gott sei dank ist das schlimmste vorbei; hoffe ich...
ich wuerde zwar nicht mehr jung sein wollen, aber so wie es jetzt ist, koennte es bleiben ;-)

Auch mit 50 kann man noch die Sau rauslassen.

Definitiv *die* Hymne auf den 50er von The Fall (mit dem 50jährigen Mark E. Smith):

The Fall - 50 Year Old Man (From The Basement, 2008)

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30 oder 40? Ist da überhaupt ein Unterschied? :D

Aber wie auch immer, man wächst ja mit seinen Aufgaben, das gilt wohl für jedes Lebensalter.

Es nervt, dass man eigentlich keinen Tag mehr erlebt, ohne dass es nicht irgendwo knackt, zwickt, reißt oder sonstwie was wehtut. Auch mit Sport. Früher hat einem der Sport ausnahmslos richtig gut getan. Heute tut er einem ein schmerzendes Knie bescheren oder ähnliches.

Man fängt an, sich auf Konzerten einen Sitzplatz zu wünschen, statt wie früher schon stunden vor Konzertbeginn vor oder in der Halle herumzulungern. :)

etc.

@Haret

Haret schrieb:sowas wie du mit dreizehn jahren dachtest, dachte ich nie!

:D Das war auch das einzige Mal, daß ich irgendwie was mit meinem Alter gedacht habe - deswegen habe ich es mir wohl auch gemerkt...
Ich hatte auch nie sowas wie Torschlußpanik, wie viele meiner Bekannten und Freundinnen so um die 30 ...
Wenn ich nicht meinen Lebensgefährten kennen gelernt hätte, wäreich wahrscheinlich jetzt noch glücklicher Single und hätte trotzdemkene Angst vor der 60 ... aber es hört sich schon komisch an, diese zukünftige Sechs vor der Null :D (auch wenn es noch dauert), vor allem wenn man sich noch nicht so fühlt ;) .

@Thalassa
ja ich denke auch, dass da das "problem" liegt!
man fuehlt sich eigentlich immer gleich, man ist immer noch dieselbse wie vor zehn oder zwanzig jahren - und trotzdem altert man, das ist schon.unfair;-)
wobei man ja sagt, man bekommt erst angst vor dem alter, wenn man bemerkt, dass man nicht das leben fuehrt, das man gerne wuerde...;-)

@Haret

Hm - eigentlich habe ich bis jetzt immer das Leben geführt, das ich führen wollte, ich mußte ja nie auf irgendwen Rücksicht nehmen ;) , und auch jetzt führe ich genau das Leben, wie ich es mir vorgestellt habe :) ...
Vielleicht habe ich auch eine andere Einstellung, weil ich ja nunmal mit 35 beinahe draufgegangen wäre - wenn man so einen Schuß vor den Bug bekommt, relativiert sich so manches von ganz alleine ;) .

Aber ganz abgesehen davon, gibt es auch Tage, da fühle ich mich wie 85 oder so :D .

@Thalassa
das hat bestimmt eine grosse rolle gespielt, du konntest dein leben so fuehren wie du wolltest.
wenn man dann noch so etwas erlebt wie du, in jungen jahren klar relativiert sich dann einiges von selbst;-)
fuehlst du dich heute anders als wie z.b. vor zwanzig jahren?

@Haret

Haret schrieb:fuehlst du dich heute anders als wie z.b. vor zwanzig jahren?

Ja, zum Glück fühle ich mich anders, zumindest körperlich ... vor 20 Jahren gings mir ziemlich besch(eiden) ;) ...

Ansonsten bin ich im Großen und Ganzen glaub ich, ein bißchen ruhiger und gelassener geworden - was aber sicher kein Nachteil ist ;) . Ich sehe vieles nicht mehr so verbissen und nehme bei weitem nicht mehr soviele Nichtigkeiten ernst, wie früher :) .