Verkäufer: Lust und Frust im Arbeitsalltag

.lucy. schrieb:dass Ware falsch eingeräumt ist , die Preise falsch angebracht sind

Darüber habe ich mich auch schon beschwert, weil an der Kasse dann halt ein anderer Preis gilt, als der, für den ich das Produkt kaufen wollte. Zu 95% ein höherer.
Da kann man als Kunde schon mal auf den Gedanken kommen, dass da System dahinter steckt, vor allem, wenn drei Kunden in der Schlange vor einem genaus das Gleiche bemängelt haben.

Inzwischen sage ich dazu nichts mehr, weil es das nicht wert ist, meine und die Zeit der Kunden hinter mir zu verschwenden.

@schnitzelolga
Es ist wie wenn man in der Arbeitskluft dasteht und die Kunden fragen dann ob man da arbeitet. Am liebsten würde ich da manchmal sagen:

„Nee, ich mache mir nur einen Spass daraus und tu gerne mal so als ob ich hier arbeite. Fronarbeit ist gut für die Seele.“

Kennst du den Film Clerks (1994)?
Weil der Verkäufer den Rollladenladen nicht aufkriegt hängt er ein Riesenschild auf dem Steht, ‚Sie können sicher sein das wir trotzdem offen haben‘.

Jeder Kunde der den Laden aber betritt, fragt ob wirklich offen sei. Ein Herrlicher Running Gag der sich durch den ganzen Film zieht.

@Lindsey__
ja das ist bei uns auch so aber die sind nicht die hellsten und wir haben oft probleme mit MHD oder falsch eingeräumt

@Plan_B

Das ist mir auch schon Mittwochs passiert .
Es kann doch wohl nicht sein, dass ich der einzige bin, dem bis dahin aufgefallen ist ,dass die Ware an der Kasse falsch abgezogen wird .

Das letzte mal war es bei mir 5 Euro , also 10 X 50 cent

@Lindsey__

Bei größeren Beträgen sage ich schon was, oder lasse die Ware da, aber nicht mehr wegen Centbeträgen. Es ist halt immer wieder die gleiche Begründung, die man zu hören bekommt und die auch der Kunde vor einem zu hören bekommt: Es stand im falschen Regal. Wer geht denn da nochmal hin zum nachkontrollieren? Vor allem, wenn man sicher ist, dass es unwahr ist, weil man ganz genau geschaut hat, weil das öfter vorgekommen ist. Da fühlt man sich verarscht.

Man hat es schon schwer im Einzelhandel bin jetzt schon 8Jahre dabei.
Die Palette ist lange , meistens kriegt man vom Kunden die schlechte Laune ab.
Habe auch oftmals anschiss bekommen wenn ein Artikel nicht vorrätig war oder wegen mangelnder Qualität aus dem Sortiment genommen wurde.

Einmal wurde ich von einem Kunden sehr Mies beschimpft , weil ich sein ganzes Kleingeld nicht annehmen wollte (2 Kassierer haben gefehlt und die Schlange an meiner Kasse war richtig lang )
Das habe ich ihm auch sehr freundlich erklärt , es ist schon übertrieben wenn man einen Betrag von 5 Euro in 10 ,20,5 ,2 und 1 Cent zählen möchte )und dass an einem Samstag !!an einem Dienstag wenn wenig los ist kann er das ja auch machen.

Habe aber keinen Ärger vom Chef bekommen :) er hat es genauso gesehen wie ich.

Ich habe aber über die Jahre gelernt mir sowas nicht zu Herzen zu nehmen :)
Es geht ins eine Ohr rein und ins andere Ohr raus :) umso freundlicher man in diesem Moment ist umso mehr nervt es den Bösen Kunden :D

@Plan_B
Normalerweise gilt der Angeschriebene Preis. Wenn aber ein Fernseher 5 Euro kostet ist das dann schon unrealistisch.

Immer mehr Läden gehen dazu über, nur noch die Regale anzuschreiben statt des Produkts. Wenn dann mal was falsch ist… ist das halt menschlich.

Immer weniger Leute müssen die Arbeit erledigen die anfällt. Da passieren solche Fehler eben. Das ist nciht gerade selten und auch die Verkäufer wollen das sicher nicht.

Bei den vielen Produkten, kann das aber schon mal passieren

Seltsamerweise sagen die Kunden nur in ganz seltenen Fällen etwas, wenn sich der Preis an der Kasse zu ihren Gunsten, also als billiger, erweist.

@Snowman_one

Wenn die Irrtümer nicht immer in eine Richtung laufen würden, nämlich zu Ungunsten des Kunden, würde ich dir recht geben.

@Plan_B

Wer geht denn da nochmal hin zum nachkontrollieren? Vor allem, wenn man sicher ist, dass es unwahr ist, weil man ganz genaus geschaut hat, weil das öfter vorgekommen ist. Da fühlt man sich verarscht.

Ich geh.

Auch für Pfennigkram .


Es ist ein kleinerer Laden im Ort
Es gehen dorthin viele Rentner einkaufen mit kleiner Rente .
Die kontrollieren den Einkaufszettel nicht
Das summiert sich auf den Monat gesehen, wenn ihnen nur diese Einkaufsmöglichkeit bleibt .

@amalia1

amalia1 schrieb:mso freundlicher man in diesem Moment ist umso mehr nervt es den Bösen Kunden

Diesen Spass erlaube ich mir manchmal auch.:)
Der hilft den alltäglichen Wahnsinn zu überstehen

Wenn der Chef auf deiner Seite ist, dann ist das auch gut.

Ist ja oft auch anders. Ich wurde schon vom Boss vor allen Kunden zusammengestaucht.
Aber auch da gibt es Wege, wie man mal ohne die Regeln zu verletzen, zurückfeuern kann. Habe ich schon gemacht...

Wenn ein schlecht gelaunter dann doch mal lächelt, ist mir das viel Wert.

@Plan_B
Ja du hast schon recht. War auch mal in einem Restaurant mit einem sehr Billigen Menü. Aber egal wie oft ich da war und auch wie Früh, das Menü war dann immer gerade aus (um11:00!).

Die wollten einfach das man was teureres nimmt, und haben dann einfach dreist gelogen.
Heute esse ich nicht mehr dort.

Bei Lebensmitteln hast du aber keine grosse Wahl. Manchmal muss man halt wieder dorthin und die wissen das auch.

@Lindsey__

Bei uns ist es ein größerer Einkaufsmarkt. Würde ich die Kasse verlassen und nochmal die Rolltreppe rauf, um nachzuschauen, würde es mich viel Zeit kosten. Das steht dann in keinem Verhältnis mehr zum Preisunterschied.

In Ordnung ist das aber so nicht. Ich verstehe ja, dass das Personal es nicht immer schafft, rechtzeitig einzuräumen und umzuetikettieren, aber sie sollten dann den angegebenen Preis gelten lassen.

Das Blöde ist wohl dabei, dass es im Kassensystem bereits umgestellt worden ist und die Kassiererin es gar nicht in der Hand hat, dem Kunden den alten Preis zu berechnen.

Es ist für alle Beteiligten nicht toll sowas.

@Plan_B
Manchmal darf man dem Kunden gar nicht glauben. Denn unter 1'000 Kunden gibt es dann einen der bescheisst. die anderen 999 sind dann die dummen.
Deshalb z.B. auch können Kassierer/innen oft den Preis nicht manuell anpassen. Das wird gesperrt.

.lucy. schrieb:Das summiert sich auf den Monat gesehen, wenn ihnen nur diese Einkaufsmöglichkeit bleibt .

Ich kontrolliere ihn immer. Meist habe ich sogar an der Kasse den Preis im Kopf, weil ich immer mitrechne. Dadurch fällt es mir an der Kasse ja sofort auf, wenn was nicht stimmt.

Ich war selber schon in der Situation, sehr sparen zu müssen und auf jeden Cent achten zu müssen. Da war ich sicher penetrant aus Sicht des Personals.

---

Eines haben sie mir abgwöhnt: Meine Roten hinzuzählen beim Bezahlen. Das habe ich immer gemacht, bis ich einmal auf die gleiche Art mein Wechselgeld herausbekam. Dann hatte ich es verstanden. :D

@Snowman_one

Aber sie können Telefonieren, um es zu überprüfen. Jedenfalls in den großen Läden.

Falls es mir einmal passieren sollte, dass man mir zu wenig abzieht, werde ich nichts sagen, einfach wegen des Ausgleichs, obwohl ich es auch nicht richtig fände.

Mir ging es letztens als Kunde mal so, das ich nach extrem anstrengenden Kunden, an die Kasse kam.
Man sah der Kassiererin an das sie gestresst war. Da hat ein mal die Augen verdrehen und ein aufmunterndes lächeln gereicht das sie wieder etwas runtergekommen ist und sich verstanden fühlte.

Und mir geht es ja selber auch so das wenn ich nach nerv Kunden direkt nette Kunden habe dann zieht es mich nicht so runter

@Plan_B
Sehr oft war ich derjenige an der anderen Seite des Telefons, stimmt auch wieder.

In der CD Abteilung in der ich mal arbeitete, kam das sehr oft vor.

Eine CD wurde im Lager eingebucht, der Preis wurde geändert, der Artikel war bereits im Laden. Bis dann die Etiketten vorne bei mir waren, wurde er natürlich weiterverkauft.

Der Vorteil hier war, dass die Ware mit dem Preis beschriftet war und meist die Kassierer das merkten. Sie reifen immer an, was mir peinlich war, es war ja der Fehler der Abteilung.

Bei 100‘000 CD ist es aber sehr schwierig der Überblick zu behalten.

Kollegen fühlten sich oft gestört von diesen Telefonaten. Das führte dann dazu das die Leute an der Kasse manchmal nicht mehr anriefen, was ich ihnen dann nicht verübelte, obwohl es natürlich falsch ist das zu tun.

@Missesfee

Missesfee schrieb:Da hat ein mal die Augen verdrehen und ein aufmunterndes lächeln gereicht das sie wieder etwas runtergekommen ist und sich verstanden fühlte.

Der Frust entsteht oft aus dem Unverständnis und dem Gefühl alleingelassen worden zu sein.
Kunden die helfen sind immer Helden für mich.

Sie versüssen mit einer Geste deinen Tag, einfach so, sie müssten es nicht, aber sie wollen.

Das ist sehr schön. :)

@Snowman_one

Es ist interessant, das mal aus Sicht des Personals zu erfahren. So hat jedes Ding seine zwei Seiten. Und nicht immer kann man es recht machen.

Ich bin auch nicht mehr so penetrant wie früher, finde aber, dass da Handlungsbedarf besteht, weil keine Seite mit solchen Abläufen zufrieden sein kann.

In dem größeren einkaufscentrum bei uns wird damit geworben, dass der Kunde die ware zu dem Preis bekommt, mit dem die Ware am regal ausgezeichnet ist .

Da geh ich dann schon mal mit dem Verkäufer zurück und bestehe auf mein Recht , wenn die Ware günstiger ausgezeichnet ist .Es ist nicht immer nur Pfennigkram.

@Plan_B
Ja das ist kurz gesagt, zum kotzen.
Es kostet viel Zeit.

Als alles noch angeschrieben war, wars viel einfacher.
Sicher werden die Chefs das irgendwann wieder einführen.

Sie wollten wohl Kosten für die Etiketten sparen, verursachen aber Mehrkosten durch die in diesen Fällen schlampig organisierten Abläufe, die zu solchen Fehlern führen. (Es ist übrigens erstaunlich was das Papier für Kosten verursacht!)

Aber selbstverständlich sind auch die Verkäufer für ihre Abteilung verantwortlich und deshlab mit schuld.

Danke auch dir, denn ich vergesse auch manches mal das nciht jeder diese Abläufe kennt oder Verkäufer ist. :)