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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

551 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Allmystery, Spiritualität, Forum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

23.02.2005 um 22:31
Ich glaube ich weiß nun, warum der Determinismus für tot erklärt wurde: Das ist eine sprachliche Spitzfindigkeit!

Aus einem Link, der hier irgendwann mal gepostet wurde:

>>> Nicht mit dem Determinismus verwechselt werden sollte die Kausalität, welche besagt, dass gegenwärtige Ereignisse nur von vergangenen Ereignissen beeinflusst werden können. So ist z.B. die Quantenmechanik nach der üblichen Interpretation zwar kausal, aber nicht deterministisch (wegen des Zufallselements bei Messungen). <<<

Demnach meint Duerr mit totem Determinismus bezüglich Quantenmechanik lediglich die Vorhersagbarkeit. Wenn das SO verstanden wird, IST der Determinismus eine veraltete Weltanschauung.

Hingegen ist in dieser Diskussion, so hoff ich doch ;) , Determinismus als universelle Kausalität verstanden wurden.



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

23.02.2005 um 22:40
@Xedion65

Zumal alle diese von mir zitierten Wissenschaftler sogar Publikationen zum Thema Wissenschaft und Transzendenz veröffentlichjten ist es für mich evident, daß jene Wissenschaftler die Existenz des Numinosen eben NICHT ablehnen, obwohl sie die Forschungsergebnisse und Postulate ihrer Fachschaften gut kennen.

Dem widerspricht aber nicht, daß weder die Wissenschaft Gott "beweisen" kann, noch das Wissenschaft die Nichtexistenz Gottes "beweisen" könne. Beides wäre unsinnig, weil Wissenschaft dazu nicht taugt.

Tunkel behauptet aber weiterhin in allen Threads, das jegliche Form von Spiritualität (und das ist nicht immer SEINE Vorstellung, die ER von Gott hast) durch wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt und somit unsinnig sei.

Dem ist nicht so.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

23.02.2005 um 23:13
>>> [...] durch wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt und somit unsinnig sei. <<<


Die Begründung ist falsch:
Spiritualität ist unsinnig, eben weil es KEINE Beweise gibt.


Das klingt doch wesentlich objektiver und seriöser, als:
Spiritualität gibt es, weil es keine GEGEN-Beweise gibt.



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

23.02.2005 um 23:36
Tunkel

Ich halte diese Aussage gerade deshalb subjektiv, weil Spiritualität eben etwas sehr individuelles ist.
Manche Leute glauben an etwas und auch wenn es keine Beweise gibt, für sie selbst ist der Glaube daran Beweis genug. Es kann nun einmal keine wissenschaftlichen Beweise geben, deshalb finde ich Begriffe wie Seriösität hier fehl am Platze, solange zumindest wie sich das ganze auf adäquater Ebene bewegt.

Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

23.02.2005 um 23:40
@tunkel

<"Hingegen ist in dieser Diskussion, so hoff ich doch , Determinismus als universelle Kausalität verstanden wurden.">

Was verstehst Du unter universelle Kausalität?

<"Spiritualität ist unsinnig, eben weil es KEINE Beweise gibt.">

Wieder das alte "Schumacher-Syndrom" Du drehst dich im Kreis! Ich verweise wieder auf "Das Netz des Fischers" - wenige Seiten vorher gepostet - da wird genau das abgehandelt. Ich erspare es anderen Usern das schon wieder hier reinzustellen.


Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

23.02.2005 um 23:49
Physiker ignorieren die Debatte um den freien Willen

SZ vom 20.01.2005


Die Art und Weise, wie Hirnforscher das Gehirn als komplexe, mechanistische Maschine darstellen, erinnern Illinger an eine bedrückende Krise der Naturwissenschaften vor etwas mehr als 200 Jahren. Damals schienen die Gleichungen Newtons und Maxwells den Kosmos vollständig zu beschreiben, und das Weltall wurde zu einer rein determistischen Maschine deren Zukunft sich theoretisch für alle Zeiten aus dem Jetzt-Zustand errechnen ließ. „Aus diesen Schranken befreite sich die Physik schließlich in den 20er-Jahren des 19. Jahrhunderts mit der Einführung der Quantenmechanik. Das Prinzip der Unschärfe von atomistischen Zuständen und der Unbestimmtheit von Prozessen jenseits des Meßvorganges konnte auch das Weltall aus den Fesseln des Determinismus befreien. Auf der Skala der Sterne und Galaxien dominieren zwar die klassischen, makroskopischen Gesetze von Kraft und Elektromagnetismus. Die dahinter liegenden Atom-, Kern- und Elementarprozesse folgen jedoch den intuitiv schwer greifbaren Formeln der Quantenmechanik. Aufgrund der unfaßbaren Zahl mikrokosmischer Partikel und Wechselwirkungen ließ sich das Universum zu einem nicht-deterministischen Gebilde umformen.“

Illinger bemängelt, daß die Hirnforscher eine Analogie zwischen dem Weltraum und der Komplexität des menschlichen Denkorgans offenbar nicht akzeptieren wollen, obwohl physikalisch viele Parallelen bestünden. Zwar berichteten die Neurowissenschaftler, so auch in einem Manifest, das im vergangenen Herbst in der Zeitschrift Gehirn und Geist verbreitet wurde, man sei noch weit davon entfernt; grundsätzliche Erscheinungen wie das Bewußtsein und den Ursprung der Gefühle zu erklären: Doch die Extrapolation des heutigen Kenntnisstandes, so glaubten die Hirnforscher, lasse keinen Raum eine Freiheit des Willens. Das Gehirn sei keine Quantenmaschine, sagten sie, und überhaupt: Wie sollte denn die Quantenmechanik ins Gehirn kommen? Das jedoch verkehre die Beweislast, meint Illinger. Die Frage sei vielmehr, warum im gesamten Universum gültige, mit jedem Atom und Molekül untrennbar verbundene Naturgesetze im Gehirn nicht gelten sollten. Sicher, für die Beschreibung eines einzelnen Neurons brauche es keine Schrödingergleichung, ebenso wenig wie für ein Händeschütteln oder einen Hammerschlag, Doch wenn es um Gedanken gehe, womöglich um langwierige Entscheidungsprozesse, übersteige die Komplexität der Abläufe im Gehirn jedes bislang meßbare und auch vorstellbare Maß. Unverstanden sei zum Beispiel, wie sich die verschiedenen Neuronen des Gehirns im Zuge kognitiver Prozesse scheinbar ohne Steuerzentrale in Raum und Zeit koordinieren. Hinter diesem Schleier undurchschaubarer Komplexität eine deterministische Maschine, zu postulieren, sei höchst gewagt. Kaum ein Physiker würde so weit gehen.

Illinger betont: „Die von den Anhängern der mechanistischen Sichtweise wenig geachtete Quantenmechanik ist umgekehrt nicht geeignet, die Existenz eines freien Willens zu beweisen.“ Sie zwinge lediglich in einen Zustand der Ungewißheit.
--------------------------------------------------

Hinter diesem Schleier undurchschaubarer Komplexität eine deterministische Maschine, zu postulieren, sei höchst gewagt. Kaum ein Physiker würde so weit gehen.

Aber Tunkel schon. DER weiß mehr als alle anderen zusammen! Ihr habt hier als Wissenschaftler bestenfalls einen Zustand der Ungewißheit zu konstatieren - mehr nicht.



Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
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ok ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 00:40
Spiritualität ist ein bewusster Umgang mit seinem Empfinden.
Intelligenz ein bewusster Umgang mit der Umwelt.
Die Kombination ein gesundes Selbstbewusstsein.

Sie fürchten nicht das was du bist, sondern das wofür du stehst.


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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 00:50
@ok
Hmm - ja, ok!! -gg*

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yo ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 01:07
"Unverstanden sei zum Beispiel, wie sich die verschiedenen Neuronen des Gehirns im Zuge kognitiver Prozesse scheinbar ohne Steuerzentrale in Raum und Zeit koordinieren."
vielleicht ist ein gehirn ein sehr dezentrales system ähnlich dem internet, das ja auch keinen mittelpunkt hat und braucht. wenn man einige server/gehirnzellen ausschaltet, läuft es trotzdem weiter, schlimmstenfalls etwas langsamer und mit datenverlust, wenn man so dumm war, wichtige daten nur auf einem server zu speichern. man weiss ja, dass daten im gehirn auch redundant gespeichert werden und man muss schon mehrere zellen oder gar ganze gehirnbereiche zerstören, um information zu eliminieren.
die quantenprozesse haben meiner ansicht nach keinen einfluss auf die vorgänge im gehirn, z. b. entscheidungen. sie bestimmen lediglich, welchem element ein atom angehört, wenn ich mich nicht irre.


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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 03:11
Nun sag, wie hast du’s mit der Religion,…


…Max Planck?

Max Planck stellt in seinem Aufsatz Religion und Naturwissenschaft direkt gegenüber. Sein Fazit lautet, dass der nach einer "einheitlichen Weltanschauung verlangende Erkenntnistrieb" fordern darf, die "beiden überall wirksamen und doch geheimnisvollen Mächte, die Weltordnung der Naturwissenschaft und den Gott der Religion miteinander zu identifizieren". Er folgert diese Vereinbarkeit aus der Tatsache, dass Weltanschauung wie Gott unabhängig vom Menschen existieren und nicht direkt erkennbar sind. Unterschiede sieht er darin, dass Gott am Anfang steht ("Aus ihm quillt alles Leben und alles Geschehen") und die Weltordnung am Ende (auf dem Wege der induktiven Forschung) der Erkenntnis des Menschen: "Der einen bedeutet er das Fundament, der andern die Krone des Aufbauens jeglicher weltanschaulicher Betrachtung". Er findet in dieser Verschiedenheit eine Entsprechung in den Rollen, die Naturwissenschaft und Religion in der Gesellschaft einnehmen: "Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, die Religion aber braucht er zum Handeln". Auf das Handeln wäre der Weg der Induktion nicht anwendbar, da "wir mit unserem Handeln nicht warten können, bis die Erkenntnis vollständig ist oder bis wir allwissend geworden sind". Er sieht keine Gegensätzlichkeit zwischen Religion und Naturwissenschaft, sondern in den "entscheidenden Punkten volle Übereinstimmung". Um ein "in der fernen Unendlichkeit gemeinsames Ziel" zu treffen, muss die Menschheit das Bemühen fortsetzen, "das Wesen und die Aufgaben einerseits der naturwissenschaftlichen Erkenntnis, andererseits des religiösen Glaubens immer tiefer zu erfassen", vereint durch den "nie erlahmenden Kampf gegen Skeptizismus und gegen Dogmatismus, gegen Unglaube und gegen Aberglaube, und das richtungsweisende Losungswort in diesem Kampf lautet von jeher und in alle Zukunft: Hin zu Gott!" [1858 – 1947, Nobelpreis 1918, Auszüge aus "Religion und Naturwissenschaft"]


…Sir James Jeans?

In seinen Ausführungen sagt Jeans, dass die wichtigsten Leistungen der Naturwissenschaften weder die Relativitätstheorie, noch die Quantentheorie, noch die Spaltung des Atoms ist, sondern "die allgemeine Erkenntnis, dass wir noch nicht in Berührung mit der letzten Wirklichkeit sind". Auch formuliert er mit Platos Worten "Non in tempore, sed cum tempore, finxit deus mundum" die Rolle des Schöpfers in der Schöpfung. Er stellt die klassische Weltsicht in Frage: "das Weltall sieht allmählich mehr aus wie ein großer Gedanke als wie eine große Maschine", so dass der Zwiespalt zwischen Geist und Materie an Bedeutung verliert, da "Materie zu einer Schöpfung und Offenbarung des Geistes wird." [1877 – 1946, Auszüge aus "In unerforschtes Gebiet"]


…Erwin Schrödinger?

Schrödinger beschreibt die Naturwissenschaft und findet, dass in der Welt der Naturwissenschaft "alle Sinnesqualitäten fehlen", es fehlen "Farben, Töne, Greifbarkeit". Und daher fehlen der Naturwissenschaft die Dinge, "die ihre Bedeutungen in bezug auf das bewusst anschauende, wahrnehmende und fühlende Wesen haben", vor allem "sittliche und ästhetische Werte, Werte von jeder Art, alles was auf Sinn und Zweck des ganzen Geschehens Bezug hat." Doch sind diese Werte auch nicht in das Weltmodell einzubauen, da sie als solche falsch werden. Besonders schmerzlich ist aus Sicht Schrödingers "das völlige Schweigen unseres ganzen naturwissenschaftlichen Forschens auf unsere Fragen nach Sinn und Zweck des ganzen Geschehens.[...] Das Spektakel, das sich da abspielt, erhält einen Sinn offenbar nur durch den Geist, der ihm zuschaut." Und schließlich findet er einen Grund dafür, warum der Naturwissenschaft zu Unrecht der Atheismus unterstellt wird: "Der persönliche Gott kann in einem Weltbild nicht vorkommen, das nur zugänglich geworden ist um den Preis, dass man alles Persönliche daraus entfernt hat. Wir wissen: Wenn Gott erlebt wird, so ist das ein Erlebnis, genauso real wie eine unmittelbare Sinnesempfindung oder wie die eigene Persönlichkeit. Wie diese muss er im raum-zeitlichen Bilde fehlen. "Ich finde Gott nicht vor Raum und Zeit", so sagt der ehrliche Naturwissenschaftliche Denker. Und dafür wird er von denen gescholten, in deren Katechismus geschrieben steht: Gott ist Geist" [1887 – 1961, Nobelpreis 1933, Auszüge aus "Das arithmetische Paradoxon – Die Einheit des Bewusstseins"]


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yo ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 03:22
die zitate sind von physikern des frühen letzten jahrhunderts. ob sie sich heute wohl noch genauso äußern würden, wenn sie auch die kenntnisse der letzten 75 jahre hätten?!


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 04:03
"Spiritualität ist unsinnig, eben weil es KEINE Beweise gibt. "

Tunkel,

ist das deine persönliche Meinung?

Und was ist wissenschaftlich betrachtet mit "self-fullfilling prophecie"? Die Beweise häufen sich...;)

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 04:10
"Schrödinger beschreibt die Naturwissenschaft und findet, dass in der Welt der Naturwissenschaft "alle Sinnesqualitäten fehlen", es fehlen "Farben, Töne, Greifbarkeit". Und daher fehlen der Naturwissenschaft die Dinge, "die ihre Bedeutungen in bezug auf das bewusst anschauende, wahrnehmende und fühlende Wesen haben", vor allem "sittliche und ästhetische Werte, Werte von jeder Art, alles was auf Sinn und Zweck des ganzen Geschehens Bezug hat"

Jafrael,

ist für den Herrn Schrödinger ein Wissenschaftler, also ein Vertreter der Wissenschaft, welche er so unbunt beschreibt, ein Alien?;) Haben Wissenschaftler kein Privatleben, keine Kinder, keine Freunde, keine sozialen Kontakte....Ist alle Theorie weiterhin grau?

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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ok ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 04:20
Wie könnt ihr sagen dass es etwas nicht gibt wenn ihr nicht wisst wovon ihr sprecht?

Sie fürchten nicht das was du bist, sondern das wofür du stehst.


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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 04:41
@gsb23

Schrödinger beschreibt die Wissenschaft "in Bezug auf das bewusst anschauende, wahrnehmende und fühlende Wesen" - nicht den Wissenschaftler . -gg*

Aber auf manche trifft es vielleicht zu!


@yo
Egal ob ich die Entdecker der Quantentheorie zu Wort kommen lasse - dann heißt es "letztes Jahrhundert"! oder die aktuellen - dann heißt es "Dilletanten", "Phantasten" oder wie am Beispiel Hans-Peter Duerr "sprachliche Spitzfindigkeit".

Aber was solls - die philosophischen Implikationen der neuen Physik haben schon die Alten verstanden und besser, als mancher der heute Physik betreibt. DAS genau erklärt Hans-Peter Duerr wieder und wieder. Und WER das ist steht hier im Thread.

Beispiele auch der jüngeren Wissenschaftler findest zu hier zuhauf.

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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 05:20
"Schrödinger beschreibt die Wissenschaft "in Bezug auf das bewusst anschauende, wahrnehmende und fühlende Wesen" - nicht den Wissenschaftler"

Ist mir klar, Jafrael.

Ist der Wissenschaftler kein Wesen, also ausgenommen von dieser Beschreibung? Ist der Wissenschaftler ein Alien, ein Stück Holz, ein Stück Seife, eine Gardine flatternd im Wind, Faltenwurf schwingend mal gen Norden, mal gen Süden, also eine Luftblase??...?

Gruß:)


Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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24.02.2005 um 07:13
moin

ich sehe in wissenschaftlern menschen, die verzweifelt nach objektivität suchen,
sich aber durchaus ihrer individuellen subjektivität bewusst sind.
wenn schrödinger die "fehlende sinnesqualität" der farben, töne und greifbarkeit bemängelt hat er sich in meinen augen schon erwas zu sehr von der realität entfernt (einem normalmenschen seine tote katze/lebende katze in der kiste zu verklickern verlangt scheinbar, sich von der erlebten realität zu entfernen).
denn diese qualitäten sind doch sehr gut mit (geläufigen) physikalischen gesetzen zu erklären.
ich denke, gerade schrödinger hat erst durch spiritualität
die ideen zu seinen intellektuellen höchstleistungen erlangen können.

(sry, konfus- hatte nachtschicht^^)

buddel

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 07:32
@ Jafrael

universelle Kausalität = alles ist vorherbestimmt (aber nicht unbedingt vorhersagbar)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

24.02.2005 um 08:59
moin

tunkel,
davon abgesehen, daß es diesen begriff der universellen kausalität nicht gibt,
hab ich mir malwas von wikipedia gezogen :


Im Zusammenspiel der durch vielfältige Wechselwirkungen geprägten Konzepte vom absoluten Zufall (auch echter Zufall), von der Kausalität bzw. dem Kausalprinzip, von der Berechenbarkeit (Chaostheorie, Deterministisches Chaos), vom freien Willen und zahlreichen weiteren Fragestellungen an der Berührungsstelle zwischen Naturwissenschaft und Philosophie ergibt sich die logische Basis eines Weltbildes. Es ist daher auch kaum möglich einen naturwissenschaftlichen von einem philosophischen Determinismus zu unterscheiden, da beide letzten Endes die gleiche Fragestellung beinhalten und sich lediglich methodisch unterscheiden, jedoch auch in dieser Methodik gegenseitig vielschichtig durchdringen.

dieser artikel befindet sich noch in der diskussion und betont damit seinen philosophischen charakter, im gegensatz zum determinismus der wohldefiniert ist.
auch hier ein auszug aus wikipedia:

Kausalität

Kausalität (lat. causa, Ursache) bezeichnet die Beziehung zwischen Ursachen und Wirkungen. Umgangssprachlich ist ein Ereignis oder Zustand A die Ursache einer Wirkung B, wenn A ein Grund ist, der B herbeiführt. Zum Beispiel könnte man sagen "mein Tritt auf das Gaspedal verursachte, dass das Auto beschleunigte". Allerdings ist diese "Definition" zirkulär: Was bedeutet es tatsächlich, dass A B "herbeiführt"? Dies ist eine wichtige Frage, die u. a. in Philosophie, Statistik und den Naturwissenschaften behandelt wird.


die unterschiede betreffen tatsächlich feinheiten, deren diskussion zwangsläufig
philosophische fragen aufwirft.
das ganze mit quantenphysik, spiritualität und intellktualität verquirlt wird vor erreichen einer höheren bewusstseinsebene des menschlichen geistes immer nur in ergebnislosen (aber nicht fruchtlosen) disputen enden.

buddel

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

25.02.2005 um 23:58
Kerngedanken


John C. Polkinghorne ist einer der profiliertesten Vertreter im Gespräch von Theologie und Naturwissenschaften. Er verdichtet seine Erkenntnisse in diesem Grenzgebiet in sprachliche Formeln, deren zentrales Credo lautet:
An Gott im Zeitalter der Naturwissenschaften zu glauben bedeutet die Gewißheit zu haben, daß "hinter der Geschichte des Universums ein Gedanke* und eine Absicht stehen, und daß der Eine, dessen verborgene Gegenwart sich darin ausdrückt, unser Anbetung wert** und der Grund unserer Hoffnung ist" (An Gott glauben im Zeitalter der Naturwissenschaften S. 10).

* Ein Gedanke*
Wir leben in einer Welt, deren physikalisches Gewebe mit einer transparenten rationalen Schönheit ausgestattet ist. Ich glaube, daß die rationale Schönheit des Kosmos tatsächlich den Geist* dessen spiegelt, der die Welt am Leben erhält. Die unbegründbare Effektivität der Mathematik beim Erschließen der Strukturen der physikalischen Welt ist ein Hinweis auf die Gegenwart des Schöpfers, den er uns, die wir nach seinem Ebenbild geschaffen sind, schenkt. Ich glaube, daß Dirac und Einstein, als sie ihre großen Entdeckungen machten, an einer Begegnung mit dem Göttlichen partizipierten.

* Eine Absicht
Die Idee der Evolution wird gewöhnlich auf die Formel gebracht, daß man von ihr als dem Ergebnis des Zusammenspiels von Zufall und Notwendigkeit spricht. "Notwendigkeit" steht dabei für die naturgesetzlichen Umgebungen, in denen sich die Evolution vollzieht. Wenn der Prozeß der Evolution in kosmischen Dimensionen allerdings fruchtbar sein soll, dann muß seine "Notwendigkeit" eine sehr spezifische Form einnehmen. Nur eine bestimmte Art von Universum ist überhaupt in der Lage, Systeme hervorzubringen, die komplex genug sind, auf Dauer selbstbewußtes Leben zu ermöglichen. Rational erklärbar ist dies nur als Ausdruck einer göttlichen Absicht, so die Einsicht des "Anthropischen Prinzips".

Auch wenn diese theistischen Schlußfolgerungen nicht zwingend sind , so können sie doch Anspruch erheben, eine intellektuell befriedigende Erklärung dessen zu bieten, was ansonsten nur unverstandener glücklicher Zufall wäre.

* Unser Anbetung wert**
Die Gemeinschaft der Naturwissenschaftler kann als Wertegemeinschaft angesehen werden, welche die Werte der Eleganz, der Ökonomie und der Schlichtheit vertritt. Ehrlichkeit und Freigiebigkeit ihres intellektuellen Austausches sind eine unverzichtbare Basis ihres Arbeitens. In naturwissenschaftlicher Forschung und der Anerkennung moralischer Verpflichtungen, in ästhetischem Genuß und religiöser Erfahrung begegnen wir einer Welt, die auf allen Ebenen werthaltig ist. Das legt nahe, daß es eine Quelle dieser Werte gibt, deren Natur sich in all dem spiegelt, was er am Leben erhält: Gott.
Nach Ansicht einiger Biologen sind Freude an der Natur und Leiden an ihren offensichtlichen Tragödien zwar nur Ausdruck des Überlebenskampfes "egoistischer Gene" (Richard Dawkins). Dies ist jedoch eine metaphysische Interpretation, keine naturwissenschaftliche Feststellung. Die Tatsache, daß uns das Problem von Schmerz und Leid beschäftigt, zeigt, daß diese Interpretation weit davon entfernt ist, unser menschliches Verlangen nach Sinn zu erfüllen. Selbst Dawkins beendet seinen Bestseller mit einem moralischen Apell.

* Der Grund unserer Hoffnung
Es hat mir nie eingeleuchtet, daß der Fortbestand der menschlichen Rasse oder der des Lebens selbst eine befriedigende Hoffnung darstellt, die der Geschichte dieser Welt Sinn verleihen kann. Eines Tages werden alle diese aus Kohlenstoff bestehenden Wesenheiten vergehen. Sterblichkeit kennzeichnet das ganze Universum, und ich möchte diese Einsicht in die Vergänglichkeit des Kosmos ernst nehmen. Dennoch gibt es im menschlichen Geist eine tiefe Intuition der Hoffnung. Wenn nun unsere Hoffnung, daß alles gut werden wird und die Welt letztlich Sinn macht, nicht nur eine eitle Illusion sein soll, dann muß Gott existieren. Wert und Integrität von persönlicher Erfahrung benötigen einen Geber und Erhalter der menschlichen Individualität über den Tod hinaus. Eine solche Hoffnung läßt sich meines Erachtens auch naturwissenschaftlich schlüssig ausformulieren.

Eine Skizze von Polkinghornes mit der Naturwissenschaft verträglichen Überlegungen zu einer Hoffnung für die Welt bietet die Einführung in Polkinghornes Denken. Die Angemessenheit ihres Inhaltes ist von John Polkinghorne im persönlichen Gespräch bestätigt worden.

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