Jörg Kachelmann verklagt vermeintliches Opfer
05.10.2016 um 10:57sunshinelight schrieb:Wie meinst du das?Dass eine hohe Strafdrohung für eine Verbrechensprävention wenig relevant ist.
sunshinelight schrieb:Jemand, der die Strafen auch vor der Erstattung der Anzeigen vor Augen hat, wird sich wohl die Konsequenzen durch den Kopf gehen lassen.Eher nicht. Das ist ja der Punkt, den ich meine.
Die möglichen Folgen für eine falsche Anzeige sind beachtlich. Die gehen von strafrechtlichen Sanktionen, über zivilrechtliche Ersatzansprüche bis hin zu sozialen Folgen. Schon jetzt würde kaum jemand in eine echten Abwägung von Kosten und Nutzen eine bewusst falsche Anzeige stellen.
Viele rutschen da rein, weil sie gegenüber Freunden oder verwandten lügen (aus den unterschiedlichsten Motiven) und diese sie dann zu einer Anzeige drängen oder selbst die Anzeige stellen. Oft sehen sie dann keinen Weg zurück und "spielen" so lange mit, bis es zusammen bricht.
Dann gibt es diejenigen, die einfach davon aus gehen, dass es klappt. Da spielt es auch keine Rolle, wie hoch denn nun die Strafdrohung ist.
Ich weiß, dass es nahe liegend scheint, dass Täter hinsichtlich der Entscheidungsfindung zur Tatbegehung zuvor eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen und Profit und Strafen gegeneinander abwägen.
Nur ist das in der Realität nicht so. Die meisten Raubüberfälle lohnen sich nicht, wenn man auch nur kurz darüber nachdenken würde. Ein paar hundert oder tausend Euro für Jahre im Gefängnis.
Die Entscheidungsfindung beruht auf Verzweiflung und/oder auf Verdrängung.