martialis schrieb:Ich sehe halt einen Zusammenhang zwischen bestimmten Tierkreiszeichen und charakterlichen Veranlagungen.
Die den Zeichen jeweils zugeordneten Eigenschaften sind ja nicht zufällig gewählt.
Das Zeichen Löwe bspw. wird mit dem richtigen Löwen assoziiert. Das heißt nicht, dass Menschen im Sternzeichen Löwe Eigenschaften eines Raubtieres besitzen. Nein, es geht in diesem Fall u.a. eher darum , den Stolz und das Machtempfinden des Löwen mit dem Sternzeichen in Verbindung zu bringen.
In wie weit man persönlich einen Zusammenhang sieht ist wohl auch wiederum von eigenen Charakter abhängig - welch Ironie.
;)Ich selbst habe zum Beispiel durch bisher über 4 Jahre beim Psychologen unter anderem auch die Fertigkeit des Reflektierens nahezu perfektioniert. Mich selbst und Sachverhalten objektiv zu betrachten fällt mir eben mittlerweile sehr einfach.
Wenn ich nun also mich selbst analysiere, so stelle ich fest, dass ich mich nicht auf ein Sternzeichen festlegen könnte. Ich zitiere jetzt einfach ein paar Auszüge folgender Seite
http://www.die-astrologie.de/ (Mit den Beschreibungen aus Büchern oder anderen Seiten klappt das genauso)
Welche Charaktereigenenschaften schreibe ich mir zu:
Zwillinge: Besonders ihre Mimik und Gestik zeichnet sie aus. Zwillinge können sehr unterhaltsam sein und lieben die Abwechslung. Gleichzeitig ist es ein wissbegieriges aber auch kritisches Sternzeichen.
Krebs: Mal trifft man auf gut gelaunte und humorvolle Krebse, mal sind sie launisch und wollen am liebsten gar nicht erst angesprochen werden. Aber auf gar keinen Fall sind sie eintönig.
Stier: Daher ist es typisch für Stiere, dass sie am liebsten alles behalten wollen, sehr an Gegenständen und Erinnerungen hängen und nur selten sich von etwas trennen. Es fällt diesem Zeichen schwer etwas loszulassen oder wegzugeben.
Waage: Waage-Menschen lieben die Ausgeglichenheit. Sie werden oft als Schiedsrichter dargestellt und versuchen zu schlichten, ihr Ziel ist es, es Allen möglichst recht zu machen.
Steinbock: Es ist nicht schwierig für ihn die Karriereleiter möglichst sehr weit zu erklimmen. Dennoch ist es möglich die Wünsche und Träume des Steinbocks zu verwirklichen, denn er ist ein echter Realist und bleibt auf dem Boden der Tatsachen.
...
Dabei habe ich jetzt einfach blind irgend Sternzeichen ausgewählt und im jeweils ersten Absatz der Beschreibungen nach etwas gesucht, was zu mir passt.
Der Teil der Zwillinge kommt hier im Forum zum Tragen, weil ich an einem Tag in einer Diskussion über Sternzeichen stecke, manche Nächte schon im Wissenschaftsbereich mit einer Grundladendiskussion über Primzahlen verbrachte, an anderen Tagen bin ich im Politikteil...
Dass ich zum Realismus neige (und somit ein Steinbock sein könnte) wird mir fast schon in einer gewissen Regelmäßigkeit hier im Forum entgegnet.
Dass ich ein Krebs sein könnte, hätte man wohl während meiner Schulzeit vermuten können. Da hatten es manche an manchen Tagen wirklich nicht einfach mit mir bzw. meinen Launen.
Stier könnte ich sein, weil ich unheimliche Verlustängste habe, was man auch mitbekommt, wenn man mich über längere Zeit um sich hat.
...
Wenn ich also einmal objektiv auf diese Beschreibungen schaue, so könnte ich mich nicht auf ein Sternzeichen festlegen.
Ebenso traf ich schon auf astrologisch Interessierte, die mir ein falsches Sternzeichen unterjubeln wollten, weil sie zuvor scheinbar nur einen prägnanten Charakterzug erkannten und diese dann mit einem Sternzeichen assoziierten. Und dabei muss ich auch betonen, dass mir nicht immer das selbe Sternzeichen unterstellt wurde.
Die Frage ist also, wo man bei sich selbst oder auch als Außenstehender eine subjektive Priorität ansetzt und eben durch diese Subjektivität wird es unheimlich ungenau. (Vergleiche mit dem Barnum-Effekt)
Würde sich jeder wirklich intensiv mit sich selbst beschäftigten und dabei ein ordentliches Maß an Objektivität auch sich selbst gegenüber haben, so würde Astrologie wohl einfach weitesgehend nicht mehr in der Praxis funktionieren. (Was gewisse Feldstudien auch zeigten.)
Da dem aber nicht so ist, so kann ich keinem einen Vorwurf machen, wenn ein Effekt wie der von Barnum, bei einem zum Tragen kommt. Es gibt da so einige Effekte, die die Psychologie genauestens analysieren und herauskristallisieren konnte, die eine Vielzahl tagtäglich praktiziert aber selbst nicht wirklich klar benennen kann.
moric schrieb:Es gibt aber sehr gut ausgearbeitete Horoskope, sogar in Buchform für jedes einzelne Tierkreiszeichen (wenn man will), und die sind schon besser und auch verständlicher.
Sei es nun in Zeitungen, in Büchern oder in einer direkten Beratung, die Grundidee dahinter verändert sich trotzdem nicht. Je länger ein Text ist und je vielseitiger, umso seriöser wirkt er natürlich und umso mehr Möglichkeiten gibt es, dass man Dinge findet und glorifiziert, die man meint sich selbst zuordnen zu können.
Mit dem Wissen, dass Menschen dazu neigen nur das zu hören oder zu lesen, was sie wollen, so würde es sogar absolut Sinn machen ein Horoskop so zu schreiben, dass alle 12 Tierkreiszeichen darin verarbeitet wurden, damit die Chance, dass wirklich jeder etwas findet, nahezu 100% wird. ^^