Weshalb hängt der Mensch den Mysterien nach?

@BlackFlame

BlackFlame schrieb:Einfach ausgedrückt: Wir wissen es einfach nicht besser und nehmen halt lieber erst einmal Irgendetwas an.

vllt noch einfacher:
alles eine frage der plausibilität

Weil er es interessant findet.
Das was er Schon gesehen hat
hat ihn anscheinend genügend überzeugt, dass er bereit ist seine Meinung zu vertreten.
Sowas kennt man doch, man sieht erst ein UFO und danach glaubt man dem ganzem.
Weil man einfach einen Ansatz hat..
Denke Ich.

Dete schrieb:Du weist aber, dass das eigentlich im alten Agypten gegessen war? Keine Seefahrende Kultur hat jemals die Kugelgestalt der Erde bezweifelt.

Es wird aber sicher noch genügend Menschen gegeben haben, die von der Idee der flachen Erde vollkommen überzeugt waren und die Idee einer Kugel für absoluten Mist hielten. Wie groß oder klein dieser "Glaubenskrieg" dann innergesellschaftlich ablief, kann ich nicht einschätzen, aber es gab und gibt ja genügend Beispiele, wo veraltete oder gemeinhin widerlegte Theorien trotzdem erst noch aus den meisten Köpfen wieder verschwinden bzw. ersetzt werden müssen.

Dete schrieb:Da kommen wir zu einer interessanten Frage. Wiederlegen oder Erweitern?

Tja, vielleicht auch keins von beidem, wenn bis dahin einfach kein Fortschritt bei einer bestimmten Frage entstand.
Ich denke je weiter wir da gedanklich "in die Zukunft blicken" wollen, umso unpräziser werden auch die Spekulationen, was erweitert, widerlegt oder weiterhin bestehen bleiben wird.

Dete schrieb:Wie sollen wir das Herausfinden? Wie ohne die Subjektivität auszuschalten?

Das kann ich dir beim besten Willen auch nicht beantworten.
Mittlerweile sei ja in der Wissenschaft bekannt, dass wir allein von dem, was unser Auge wahrnehmen kann, letztlich nur ~1% weiterverwenden und sich unser Gehirn vieles einfach zurecht interpretiert. Wie das bei allen anderen Sinnen aussieht, müsste ich erst einmal in der Fachliteratur nachlesen.
Alles in allem scheint aber das Gehirn vieles selbstständig zu modifizieren, so dass eben ein Ansatz in dieser Frage sein könnte, erst einmal die gesamte Funktionsweise des Gehirns zu ergründen und dann weiterzuschauen, was man dann mit diesem Wissen anstellt.

Manche Wissenschaftler spekulieren ja auch über eine 4-dimensionale Wahrnehmung. Also es scheint ja noch genügend offene Fragen zu geben, hinsichtlich der Diskrepanz von Realität und (im weiteren Sinne) Fantasie.

martialis schrieb am 22.04.2012:Bin ich kein Mensch, wenn ich nicht an Ausserirdische glaube?

Weshalb sollte man deshalb kein Mensch sein?
Vielleicht werde ich missverstanden. Es geht mir nicht darum der Fantasie zu entsagen oder gegen Mysterien zu schreiben. Habe lediglich nach einem möglichen Realitätsverlust gefragt.

Die jugendliche Psyche wird irgend wann mal mit der Welt wie sie geschaffen ist kollidieren.
Würden weltweit für 2 – 3Tage sämtliche Kommunikationsnetze und Medien ausfallen, ginge dies als gefühlter Weltuntergang in die Geschichte ein.

Ansonsten orientiere dich bitte an @BlackFlame
Ich finde seine/ihre Aussagen lassen mein Anliegen verstehen.

Die Angst vor der bösen Realität treibt uns in Fantasiewelten,wo ich mächtig bin,schön und von allen geliebt.Oder ich bin im Besitz des "Wissens" das eben nur die Eingeweihten haben.
Ich kann diese Welt so gestalten wie ich es will.Wenn ich Angst vor ET habe,ist die Entführung brutal.Wenn ich ET als Erretter sehe,zeigt er mir in seinem Fliewatüüt wunderbare Weisheiten und Welten.
Wo eben nicht der Gerichtsvollzieher morgens um 9 vor der Tür steht und meine Playstation kassiert....

Ist diese Traumwelt ein Schutz vor der Realen Welt?
In der Traumwelt sitzt der holde Gatte nicht mit Dosenbier vor der Glotze und morgens um 8 kommt nicht der Gerichtsvollzieher zum pfänden der PS3 und die Kinder müssen nicht von der nächsten Polizeidienststelle abgeholt werden wegen Diebstahl im KIK....

realitätverslust ist leider stark vorhanden bei den menschen, eine tiefe unbewusstheit hat ihn ergriffen und belastet seine beziehung zu sich selber, seinen mitmenschen und der natur.

realitätverlust heisst unter anderem, nicht voll und ganz mit den sinnen in der gegenwart zu leben, je wacher unsere sinne sind, desto mehr wirklichkeit erfahren wir täglich. unser denken und fühlen, dass nicht in der gegenwart fusst, sondern ständig von unserer unverarbeitenden vergangenheit in besitz genommen wird, kann dadurch von der realität stark abgezogen werden.

wenn wir mysterien lesen, um uns nur zu unterhalten, abzulenken oder unsere neugier zu stillen, unterscheiden sie sich nicht von anderen möglichkeiten, sich mit etwas zu beschäftigen, ein anderer mag einen spannenden krimi lesen. selbst wenn jemand sich nur mit mathematischen physikalischen gesetzen beschäftigt und derweil völlig unselbständig wird im leben, seinen körper verkümmern lässt und krank wird, verwahrlost ... dann hatt er, obwohl er sich immer mit beweisbaren wirklichkeiten befasst hat, trotzdem einen derben realitätsverlust erlitten :-D

denken, welches aus wissen entspringt, ist beschränkt. denn unserem wissen kann immer mehr hinzugefügt werden oder weggenommen werden, also ist es nie vollständig, wenn wir aus unserem wissen und unseren gedanken heraus versuchen, die welt oder die mysterien zu verstehen, wird alles was wir denken, immer beschränkt, unvollständig bleiben

für einen menschen, der ernsthaft am leben interessiert ist, stellt sich die frage nicht, ob gott eine eigene wirklichkeit hat oder lediglich durch gehirnfunktionen entsteht und erfahren wird, er ist voll und ganz hier, lebendig, wahrnehmend, offen gegenüber dem leben, weil er wirklich verstehen möchte, anteil haben will an der wirklichkeit, sobald wir zu einem verstandesmässigen schluss kommen, zum beispiel es gibt gott, oder es gibt gott nicht, dann hören wir auf, in der realität zu leben, wir kreieren eine verstandesmässige vorstellung anhand unseres bisherigen wissens, welches ja immer beschränkt ist, wie ich geschrieben habe, wir beschneiden uns selber in unserer offenheit, hören nicht mehr, sehen nicht mehr ... zu sagen, es gibt gott oder es gibt gott nicht ... das ist der vielleicht grösste realitätsverlust

irgendwie so :-)

Wir gehen Mysterien nach, weil wir spass dran haben ganz einfach

Wir leben halt manchmal in der phantasie welt weil, wir freude verspühen, uns was schönes vostellen, uns glücklich fühlen

DOCH VORSICHT wer in der phantasie welt glücklicher ist als in der realen welt und sich ständig in seiner phantasie welt zurück zieht der kann unter starken realitätsverlust leiden

Wem diese Welt zu anstrengend oder zu langweilig ist, der sucht sich halt andere Welten - und sei es im eigenen Kopf.

alter spruch:

neurotiker bauen luftschlösser, psychotiker wohnen darin und psychiater kassieren die miete.

DonFungi schrieb:Die jugendliche Psyche wird irgend wann mal mit der Welt wie sie geschaffen ist kollidieren.
Würden weltweit für 2 – 3Tage sämtliche Kommunikationsnetze und Medien ausfallen, ginge dies als gefühlter Weltuntergang in die Geschichte ein.

Hast du ne Ahnung, was ein Mensch alles ertragen kann oder an was er sich alles gewöhnen kann, wenn er nur muß.

Ja, es gab bereits menschliches Leben vor dem Internet.

Zu der Frage erinnere ich mich an ein sehr gutes Zitat
aus dem Buch "Wir Menschen-Das Geheimnis unseres Verhaltens" von Hans Hass:

Wir sind "Neugierwesen" zur höchsten Potenz. Wir sind das "riskierte", "nicht festgestellte" Wesen. Wir fordern die Natur heraus - auch wenn das Ergebnis sich gegen uns selbst richtet. Auf einem messerscharfen Grat wandern wir hinan. Wir verändern, wir "häuten" uns nahezu ununterbrochen. Und bei jeder solchen Häutung sind wir "in Gefahr".

Wir fliehen gerne vor der Realität weil wir Angst davor haben, uns mit unseren angestauten Emotionen zu konfrontrieren. Die ganze "Ladung" nicht ausgedrückter Gefühle bleiben im
Körper und verursachen Disharmonie, die Voraussetzung für körperliche Leiden, bis Krankheiten zur Folge haben können.
Die Flucht vor der eigenen Realität bedeutet das man sich nicht mit sich Selbst
und seinen Sorgen auseinander setzen möchte. Weshalb brauchen wir "Unterhaltung"? "Zerstreuung"? Schon diese Worte sagen aus das man von etwas fliehen möchte? Vor sich selbst?
Fantasie ist sehr wichtig, es kann ein Ventil sein, die eigenen unterdrückten Gefühle Ausdruck zu verleihen.
Wichtig ist, sich nicht in etwas reinzusteigern und zu übertreiben.
Nur im ruhigen Wasser sieht man sein Spiegelbild. (aus China)
Wer bin ich? -Erkenne dich selbst. (aus Griechenland)

Geht es euch in diesem Moment schlecht? Ist irgendetwas nicht in
Ordnung in dem Moment in dem ihr Da seid? Was für Gründe gibt es, dass wir unser Dasein nicht
in uns Selbst aufleben lassen und einfach sagen: Es ist in Ordnung das ich hier bin, ich fühle mich
gut das ich hier bin, es ist in Ordnung. Einfach sein lassen, vertrauen, achten, dankbar sein.
Wieso gönnen wir uns die Freude nicht, jeden Moment unseres Leben zu geniessen als
wäre es der Letzter. Man weiss nie wann der Tod eintreten kann. Und es wäre doch schade wenn
man so viele Augenblicke des eigenen Lebens mit den Worten: "Vielleicht später" verpassen würde.?

Wie viele Momente sind an uns schon vorbeigestrichen in dem wir auf etwas gewarten haben?