@Thaddeus
Sagt mal, kennt ihr Therapien, in denen mehr gemacht wird als: Den ganzen Kram zu Tode zu analysieren (gute Ratschläge) oder Psychopharmaka zu empfehlen?
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ch habe halt nur Anhaltspunkte, die nahelegen, daß man auf das Gehirn sehr effektiv einwirken kann, wenn man weiß, was man tut. Und es scheint, als hätten die meisten Therapeuten es nicht nötig, Leistung zu erbringen. Deshalb interessiert mich Feedback aus deren eigenen Reihen nicht ganz so sehr.
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Wer sagt denn, daß ich in einem Menschen nicht den Wunsch wecken kann, etwas zu wollen? Wer sagt denn, daß ich das Ankommen an besagtem Punkt nicht durch meine Interaktion mit dem Betroffenen beschleunigen kann?
Du fragst immer so schön offen - und dann kommt irgendwann die "aber man muss Menschen doch auch beeinflussen können" Abteilung.
Frage zum Verständnis: interessierst Du Dich für die psychologische/esoterische/metaphysische Grundidee der Fremdbeeinflussung, oder hast Du das "grosse Geheimnis" gefunden nd versuchst Interesse zu wecken? Ich bin wirklich nur neugierig!
Natürlich gibt es "andere" Methoden wie Sand am Meer - was funktioniert und was nicht. hängt ultimativ vom Süchtigen ab.
Natürlich kann man einen Menschen extern beeinflussen, egal ob das jetzt aktiv oder subtil funktioniert. Es ist einfach nur fraglich, ob das auch längerfristig Sinn macht.
Nach meiner Meinung (und es ist einfach nur MEINE Meinung) und meines Erfahrungswerten, macht es keinen Sinn den Menschen zu "steuern". Wenn die Überzeugung, der Wunsch auf Veränderung nicht aus dem tiefsten Inneren kommt, ist immer eine Rückfallgefahr.
Sinnvoller ist es, in meinen Augen, jemaden (mehr oder weniger sanft) davon zu überzeuen, dass ein anderen Lebensstil möglich ist. Gerne auch mit viel Zureden, Überzeugungsarbeit und/oder einer Schulter zum Anlehnen/Ausweinen/Festhalten.
Mögliche Optionen:
Selbsthilfegruppe - Für alle, die wissen, dass sie ein Problem haben, sich aber selbst nicht helfen können. Oder die noch einmal einen Anstoss brauchen.
Suchthilfe - Wenn die Selbsthilfegruppe nichts ist, oder man im täglichen Leben Veränerungen erstellen muss, es selbst aber nicht schafft.
Psychologen/Psychiater/Psychoanalytiker: Ich weiss, alles Geldschneiderei und nichts für Dich. Witziger Weise gibt es aber auch Menschen, die wissen was sie tun.
Genauso gibt es Menschen, die so tief traumatisiert sind, dass sie ohne Verarbeitung des Traumas mit einem Experten nicht aus der Sucht herauskommen. Sobald die Sucht eine Folge und nicht der Ursprung ist, muss einfach ein Profi da mit ran. Sonst folgt auf die erfolgreiche Entwöhnung (die an sich nicht das Problem ist), direkt der Zusammenbruch, das Trauma muss alleine verarbeitet werden und man fängt wieder vorne an.
(Point in case: ich halte gar nichts von Psychoabalyse, weil diese Behandlungsmethode für mich wirklich nur blabla ist ... Psychoanalyse ist was für Leute, die keinen haben der sonst mit ihnen redet.)
Klinischer Entzug - Wenn der tägliche Bedarf so hoch ist, dass massive Entzugserscheinungen auftreten, sollte eine Arzt den Entzug überwachen. Aber diese Methode hilft nur zur Reinigung des Körpers, der Geist muss separat "behandelt" werden. Nüchtern zu sein heisst ja nicht, dass alles auf einmal gut ist.
Medikamentöse Behandlung - Abhängigkeit ist oft auch eine Sache der Körperchemie, weil die Biochemie sich auf die Zuführung der Droge eingespielt hat. Das Suchtverhalten kann hier, wie z.B. bei der Entwöhnung von Schmerzmitteln, medikamentöse gesteuert werden.
Idealer Weise können Antidepressia oder andere Psychopharmaka nach der Behandlung abgesetzt werden, wenn das seelische Gleichgewicht wieder hergestellt wurde und die Entzugserscheinungen verschwunden sind.
Hypnose oder Akkupunktur - Ich bin nicht davon überzeugt, dass eine der beiden Behandelungen körperlich hilft (obwohl Akkupunktur eine ganz eigene Sache ist), aber die Wirkung bei allen die daran "glauben" ist nicht abzustreiten.
Ob es nun eine Plazebo-Behandlung oder eine echte Heilung ist, stelle ich mal dahin. Fakr ist, Leute schwören drauf und einen Versucht wäre es wert.
Yoga oder Meditation - Neben dem "Entspannungseffekt" wirken beide auch grossartig auf den mentalen Prozess des Abgewöhnens ein. Sich innerhalb der Übungen parallel ein Mantra für den Tagesablauf aufzubauen kann extrem hilfreich sein.
Selbsthypnose oder Mantra - Manchen hilft es auch, mit einem festen Mantra durch den Tag zu gehen "Ich brauche keinen Alkohol". Soll ja auch helfen.