@hallo wenn Du das öfters hast, würde ich einmal mit einem Psychologen oder Psychoanalytiker darüber reden. Ich bin übrigens sehr erstaunt, wie viele Allmys hier gestehen, dieses Gefühl/diese Situation zu kennen und soetwas schon selbst erlebt haben...Ich hatte in meinen postpubertären Jahren ebenfalls (outing outing) eine schlimme paranoide Phase durchgemacht und habe danach lange gebraucht, im Berufsleben Fuss zu fassen ! Die Frage über den Schweregrad einer Paranoia ist, wie stark die Angst auf das Gemüt einwirkt. Wenn eine Eigendynamik entsteht, entsteht mitunter ein totaler Konrollverlust und es können erste Wahnideen und Wahnvermutungen entstehen, die der Betroffene für "absolut wahr" hält. z.B. kommt plötzlich die "Gewissheit" durch, dass diese lachenden Leute Kenntnis über das Privatleben, wenn nicht gar Intimleben des "Paranoikers" besitzen. Der nächste Schritt wäre dann: In der eigenen Wohnung nach Kameras und Mikrophonen suchen, oder an Türen horchen, was die Leute gerade wieder "über mich" reden.Das Gehirn neigt bei der paranoiden Angst dazu, Gehörtes akkustisch umzudeuten und es entstehen Halluzinationen z.B. aus dem real gesagten Wort "heute" hört der Paranoiker u.U. "Leute" "Meute" etc.
Der nächste Schritt ist dann, dass sich der Paranoide einen Erklärungsversuch leistet: Warum werde ich bewacht ? Bin ich wichtig ? Habe ich geniale Kenntnisse, an die "Sie" heranwollen ? Habe ich ein schweres Verbrechen begangen? Spätestens bei solchen (ständigen) Gedanken ist psychologische und ggf. medikamentöse Hilfe von Nöten. Der Verlauf der paranoiden Dynamik ist mächtig und nicht selten endet dieses Drama in Suizid und/oder Amoklauf.
Nun will ich Dir nicht mehr Angst einjagen als nötig. Letztlich entscheidest ja Du über Dein Leben.
Suche mal im www nach folgenden Schlagwörtern:
paranoide Schizophrenie
paranoid narzisstische Persönlichkeitsstörung
narzisstische Persönlichkeitsstörung
Borderline Syndrom
Sigmund Freuds "Schreber" - Analyse (Studienausgabe Band VII, in der Leihbücherei erhältlich)
Ich hoffe Du/Ihr seit stärker als Deine/Eure inneren Dämonen. Paranoia ist aus psychischer Sicht so mit das Derbste, was Euch passieren könnte.
Um etwaigen Fragen vorzubeugen: Ich habe meine Paranoia mit Hilfe von psychologischen Gesprächen, Studium von psychiatrischen Büchern und dem Verzicht von Zigaretten- und THCRauchen überwunden. Ich rationalisiere jede Situation, die mir unangenehm ist, gleich vor Ort.
Eine Grundportion Misstrauen und Skepsis werde ich aber Zeit meines Rest-Lebens behalten.Eine vollständige Genesung wird es bei Betroffenen meines Wissens nie geben, da es im lymbischen System im Gehirn ein Areal gibt (habe den Namen leider vergessen),dass für immer auf "Alarmbereitschaft" gestellt sein wird, wenn man/frau einmal in der Phase des tiefsten Misstrauens verweilte.Das "gesunde" Vertrauen wird nie wieder entstehen.
mfG