Was ist Liebe?
06.10.2013 um 13:34
Die bedingte und getrennte Liebe. (Eingeschlossen der nach Besitz ergreifenden Liebe, Gier nach materiellen Reichtum usw., der Liebe für bestimmte Hobbys und Aktivitäten, der Liebe zur Bindung von Partnern usw.)
Die Liebe, auch die bedingte und getrennte, ist der Ausgangsstoff des Universums und damit des eigenen Daseins. Alles unterliegt der Liebe, und sie ist es, aus der Emotionen wie die Angst und der Hass sich entwickeln. Angst und Hass unterliegen der bedingten Liebe und sind latent in dieser. Ohne diese, wie könnte die bedingte Liebe da leben? Die bedingte Liebe definiert sich nicht zuletzt in Abgrenzung zum Ungeliebtem, welches oft gedacht ist als das Geliebte angreifend und von diesem entreißend. Daraus speist sich der Hass, der Trieb dazu wird, das Ungeliebte zu beseitigen und das Geliebte zu erhalten und wieder in diesem eingehen zu können. Aus der Erfahrung des Getrenntseins vom Geliebten bzw. dem Objekt der Liebe ergibt sich die Angst, die dazu anhält, sich abzusichern und immer mehr Mauern um das Objekt seiner Liebe zu bauen, auf dass man darin eingeschlossen bleibe.
Es ist keineswegs so, dass man die Liebe nur als Beziehung zwischen Personen bzw. als geschlechtliche Liebe verstehen sollte. Sie ist viel fundamentaler und genauso ihre Ablehnung und die sich daraus ergebenden Verstimmungen. Diese werden Schmerz und Leid genannt und Schmerz ist seiner Wesensnatur nach nichts Anderes, als ein Signalgeber, dass etwas nicht so ist, wie gewünscht. Schmerz will, das ist seine eigene Natur, aufgehoben werden. Er verlangt danach, dass man ihn aufhebt und der Mensch fängt somit das Streben an, ihn aufzuheben und wieder in einen Zustand der Freude, des Glücks, und somit Liebe zurückzukehren. Liebe in seiner Natur wiederum will erhalten sein und bei sich selbst bleiben. Bis dass sie Anderes sagt, was sich daran zeigt, dass in ihr leichte Bitterkeiten fluktuieren. Schmerz, und sei es in der Liebe. Ein wenig Salz in einer Schüssel voller Zucker. Damit wird dieses Salz antrieb zu Neuem. Wünsche wechseln sich. Veränderung entsteht.
Lieben kann man Vieles. Gedichte, seine Ruhe und Reflexion. Menschen, Tiere, Objekte. Werden diese Vorgänge gestört, so handelt es sich um eine Ablehnung dieser Liebe durch das All, aus welcher sich negative Emotionen entwickeln können. Verstimmungen, die der Liebe letztlich dienen, um wieder zu ihr zu führen. Denn die Liebe ist der Weg und das Ziel zugleich.
Freude ist Liebe, so sage ich. Nur ist diese eine Liebe, die sich daraus speist, das Objekt der Liebe erreicht zu haben und in sich selbst gefestigt. Da ist nämlich die bedingte und getrennte Liebe eine Liebe, die auf Wanderschaft ist. Es entsteht der Funken aus dem Feuer, der wahren Liebe, spaltet sich selbst, und strebt seine eignen Spaltungen an. Das Feuer ist das wahre Selbst, das Sein und die wahre Realität hinter allen bedingten Qualitäten. Der Funken ist der erste Wunsch, der Wunsch nach Wünschen, welche zu Funken werden. Die Funken spalten sich wiederum erneut, denn ein Wunsch ist seiner Natur nach etwas, was danach verlangt, erfüllt zu werden, Distanz besitzt zu dem, was erreicht sein will und sodann erlischt, wenn der Funken sich mit seiner eigenen Spaltung vereinigt, oder wenn er in den Weiten des Luftraumes erlöscht, ohne seine eigene Spaltung gefunden zu haben. Ersteres ist die Erfüllung des Wunsches und durch die Vereinigung beider Funken entsteht noch mal erneut ein heftiges Aufglühen, bevor sich beide in Luft auflösen; Zweites ist der unerreichte Wunsch, der jedoch mit der Zeit wieder sprichwörtlich verfliegt, indem er immer mehr seine Kraft verliert und abglüht.
So strebt der Funken zu dem, was er erreichen möchte, und erlangt, dort angekommen, Freude. Was die Wanderschaft behindert, dem Ziel Hürden entgegenstellt, wird zur Verstimmung. Hürden mögen überwunden werden. Kann der Funken seinen Part nicht mehr finden und mit diesem verschmelzen, erlöscht er wahrscheinlich irgendwann von selbst.