liebe kann man nicht definieren. man muss sie erspüren. das macht definierer wahnsinnig. ;D
zudem gibt es sowas wie das liebesbewusstsein, das ein jeder innehat, der das leben liebt. wenn man sein herz an etwas hängt, dann tut man das zum teil unbewusst, zum teil bewusst.
wir wissen, dass wir mit einer positiven sicht auf die dinge die dinge auch meistens zum positiven leiten können. manch einer liebt es, an seinem fahrrad rumzuschrauben, jemand anderes liebt frühshopping, andere lieben es, auf allmy zu schreiben.
;)lieben ist das, wovon das leben zehrt.
im prinzip ist das, was wir gerne tun, ein prima kompass dafür, wie unser herz gestrickt ist. leider wird bereits hier - und wir sind noch nichtmal bei der liebe unter menschen angelangt - ein bedauernswertes phänomen deutlich, denn viele viele menschen behaupten nur gebetsmühlenartig, dies und jenes zu lieben, zu mögen, und in wirklichkeit gefällt es ihnen garnicht. das liegt ein bisschen dem gruppenzwang zugrunde. gespielter euphorie und der identifizierung mit einer rolle, die man aus sicht der anderen zu spielen habe. all diese falschen liebesbekundungen schaden dem herzen und schwächen das vermögen, liebe zu empfinden.
so sind viele menschen heute vermutlich sowas wie gehirngewaschen von einer glamour-liebe, wie sie kitschromane und hollywood kolportieren. "disney vermittelte mir eine falsche vorstellung von liebe."
es ist definitiv in seiner masse nichts anderes als eine gehirnwäsche, denn es bringt uns dazu, uns bestimmte automatismen anzuerziehen. beispielsweise die drei worte, die am besten schon beim kennenlernen fallen oder auf alles mögliche, was man mag, dahergesagt werden.
liebe wird aufgrund dieses drangsals vonseiten der medien, in denen kaum ein tag ohne aufreiz hier und sex dort vergeht, zu sehr in den mittelpunkt gerückt, ins gleißende licht einer showbühne, auf der alles observiert, analysiert/aufgelöst und definiert/zerstückelt/totgesagt wird. sie werden von den medien herbeifantasiert: die wahnsinnigen schaulustigen der liebe, wie sie kreischend selbst den hauch eines keims der liebe in wortkäfige zu sperren versuchen. und das schlimme ist, dass diese herberfantasierten furien widerum zur nachahmung einladen und es dann tatsächlich die tuschelkränzchen gibt, in denen jedes innige detail der bindung dritter bewertert und somit abgetan wird. wir stehen hier eigentlich vor einem nicht-gönnerischen neid-komplex. beinah jedes wort, dass versucht, ein bestimmtes liebesverhältnis zu umschreiben ist nämlich gleichsam eine einmischung und der versuch einer bändigung, feststellung.
liebe kann für jeden alles mögliche sein. und das darf und soll es auch. die feststellungen anderer, der zwang zur analyse und zum nachdenken, bewerten, das gefährdet die liebe am meisten. denn liebe kommt nicht aus der welt der logik, schrift und worte, sondern aus der welt der impulse.
deswegen heisst es auch " 'es ist was es ist' sagt die liebe ". liebe braucht keine begründungen, keine manifeste.
liebe ist die stimme/sprache des herzens, die manchmal den seltsamsten dingen zujubelt.
wir können es für uns hinterfragen, was es sein mag, das uns daran so entzückt. doch wir werden keinen absolutheitsanspruch damit ergründen. geschweige denn unsere art, zu lieben, auf die allgemeinheit übertragen.
das problem ist nicht die liebe. das problem ist, dass wir die frage gestellt haben, was liebe ist. das verschließt uns die tür, die die liebe braucht um uns zu überraschen, überrumpeln und uns anzutreiben.
http://www.erichfried.de/Was%20es%20ist.htm (Archiv-Version vom 17.09.2013)