@Matze2109 Als Du aber in genau dieser Situation warst (wegen des Kindes Deiner guten Freundin), hast Du trotzdem anders gehandelt, und später auch nicht versucht, den Täter ausfindig zu machen.
Du nimmst also an, im Affekt so zu handeln - aber es gezielt zu organisieren und durchzuführen, das tust Du nicht. Das müsstest Du aber, damit die Rache das bewirkt, was Du möchtest.
Im Affekt handelt man nicht so, wie man es sich vor der Tastatur ausmalt. Sonst würden viel mehr Leute Selbstjustiz üben. Tatsächlich gibt es allerhand innere Barrieren, die verhindern, dass ein normaler Mensch plötzlich zum Mörder oder Folterer wird ... zum Glück.
Du hast selbst geschrieben, dass Du Dich erstmal um die Freundin kümmern musstest. Das ist, worauf schon einige hier hinaus wollten: die Lebenden brauchen Deine Unterstützung so sehr, dass Du Deine Freiheit nicht aufs Spiel setzen solltest.
Matze2109 schrieb:Den Rest des Lebens wird man kein wirkliches Vertrauen mehr fassen können, auch nicht nach Therapie.
... und erst recht nicht, wenn eine Deiner wichtigsten Bezugspersonen ausgerechnet in dem Moment auch noch aus Deinem Leben verschwinden.
@Mondläufer Es geht ja hier um den konkreten, beschriebenen Fall. Da bleiben Frau und ein Kind zurück, die Deine Unterstützung brauchen. Und auch (oder gerade) wenn nur die Frau zurückbliebe, bräuchte sie Dich. Lässt Du sie auch noch alleine und wanderst in den Bau, ist es umso unwahrscheinlicher, dass sie je auch nur ansatzweise darüber hinweg kommt.
Hättet ihr ähnlich reagiert?
Einen Pädophilen versucht, mit Prügeln zu heilen? Nein. Ihn damit von Straftaten abgeschreckt? Nein.
Freunde haben zusammen mit dem Opfer einen Stalker gestellt und (nur verbal) so bedroht, dass er die Frau von da an in Ruhe liess. Aber der war nicht auf Kontakt aus, sondern nur auf Stalken, und da kann man mit Durchbrechung des Opferschemas etwas erreichen.
Telefonbelästigung kann man aus dem gleichen Grund mit der lustvollen Beschreibung, was man mit dem Typen täte, wenn er (gerne jetzt gleich) vorbeikommt (irgendwas drastisches ...) beenden: Umkehrung des Täter-Opfer-Verhältnisses.
In beiden Fällen brauchte es keinerlei Handgreiflichkeit.
Aber ein Pädophiler ist 1. eher hilfebedürftig und wird 2. nicht von seiner Obsession geheilt, wenn man ihn verprügelt. Das hat man (entsetzlicher Weise) genauso schon mit Homosexuellen versucht, ohne jeden "Erfolg".
Eher würde man seine Lust auf Wehrlose, die er beherrschen und an denen er seine Macht beweisen kann, verstärken (vermute ich). Also im Zweifelsfall erst recht auslösen, was bisher vielleicht noch beherrscht werden konnte.